Immer mehr Bundesbürger schwören auf Intervallfasten. Doch einem Musiker aus Niedersachsen kostete die derzeit extrem angesagte Methode, überflüssige Pfunde loszuwerden und ein gesünderes Leben zu führen, jetzt sogar den Job. „Ich kann es nicht fassen, dass die mich deswegen rausgeworfen haben“, sagt Pianist Andreas Wimmer und zeigt das Kündigungsschreiben seines bisherigen Arbeitgebers, des Städtischen Kammerorchesters Bad Tritonusstein.
„Arbeitsverweigerung“ – so lautet lapidar der Grund, weshalb Wimmer gefeuert wurde. „Dabei habe ich doch nur konsequent Intervallfasten betrieben, auch wenn es wirklich nicht ganz so einfach ist“, erzählt der Pianist, während er auf seinem Instrument eine einzelne Note anschlägt und unter großer Willensanstrengung darauf verzichtet, eine weitere zu spielen.
Eigentlich die perfekte Diät
„Keine Melodien, keine Mehrklänge, das ist für einen Akkordarbeiter wie mich eine echte Herausforderung“, erklärt Wimmer sichtlich stolz. Er habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, sein Gewicht zu reduzieren, aber nie eine Fasten-Art gefunden, die sich in sein Berufsleben integrieren ließ, so der Musiker. Als er auf das Intervallfasten stieß, sei das wie eine Offenbarung gewesen: „Das klang für mich gewissermaßen wie Abnehmen in Sekunden!“
So einfach sich das Intervallfasten für den Pianisten zunächst auch umsetzen ließ und sogar seine Arbeit deutlich erleichterte, so groß war das Unverständnis vom Dirigenten, der Wimmers „monotone Vortragsweise“ kritisierte. Weshalb es dann letztendlich zum Rauswurf aus dem Ensemble kam, ist dem Klavierspieler nach wie vor unverständlich.
Kolleginnen begeistert vom Intervallfasten
Weder habe er Terz gemacht, noch irgendetwas übermäßig vermindert gespielt, beteuert Wimmer. Besonders von den Kolleginnen bekam er viel Zuspruch: „Die fanden toll, dass ich endlich mal auf das ewige Sexting verzichte.“ Andere wiederum lobten ihn dafür, dass er nicht mehr disste.
Es half alles nichts: Der Pianist ist seinen Job los. Seitdem er seine Quarthefte weggeworfen hat, in denen er zum Zeitvertreib gerne kleine None-sens-Geschichten schrieb, vertreibt er sich nun seine Zeit mit Amazon Prime. Er ist skeptisch, dass er so bald einen neuen Job finde, weil ihm derzeit das „Quintchen Glück“ fehle. Dennoch will er die Hoffnung nicht ganz aufgeben. Zur Not gehe er dann eben zur Telefonseelsorge, weil man dort ungestraft während der Arbeit viel abnehmen könne.
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