Nicht jeder kann das Intervallfasten in seinen Alltag integrieren. Welche Formen gibt es noch? Was bringen sie? Und welche Fallen lauern? Ernährungsmediziner Andreas Pfeiffer erklärt das im Interview.
WELT AM SONNTAG: Herr Pfeiffer, welche ist die beste Fastenmethode?
Andreas Pfeiffer: Das ist Geschmackssache. 16:8-Intervallfasten scheint für viele Leute am besten umsetzbar zu sein. Der Nachteil ist, dass man immer wieder Hungergefühle aushalten muss. Fasten über mehrere Tage hinweg hat den Vorteil, dass sich der Hunger irgendwann legt. Wer vor allem abspecken möchte, sollte lieber die Formula-Diät Modifast probieren, sie hat in der Diogenes-Studie, die wir 2010 an 1000 Probanden durchgeführt haben, zu einer nachhaltigen Abnahme von acht Prozent des Körpergewichts geführt. Wem das zu teuer ist, der kann sich die Diät auch selber zusammenstellen: essenzielle Fettsäuren aus Rapsöl, Proteine aus fettarmer Milch, Ei-Eiweiß, Fisch oder magerem Fleisch, Kohlehydrate aus Bohnen, Erbsen und Linsen. Eine tägliche Vitamintablette sollte man auch einnehmen und darauf achten, 800 Kilokalorien pro Tag nicht zu überschreiten.
WELT AM SONNTAG: Heilfasten-Vertreter betonen das regelmäßige Abführen zwecks Darmreinigung und Entgiftung. Braucht man das wirklich?
Pfeiffer: Nein. Abführen ist unnötig und hat eher psychologische Effekte.
WELT AM SONNTAG: Kaffee ist beim Heilfasten tabu. Zu Recht?