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Städtereisen Am Wasser

Hamburg zwischen Elbphilharmonie und Elbstrand

Bei den Cruise Days im September sind in Hamburg wieder gleich mehrere Kreuzfahrtschiffe zu bestaunen. Doch der Hafen der Hansestadt ist auch ohne das gigantische Fest eine beeindruckende Welt für sich. Eine Erkundungstour zu Wasser und zu Land.
Hamburg: Die Hafenrundfahrt mit einer Barkasse führt auch an der Elbphilharmonie (r.) vorbei Hamburg: Die Hafenrundfahrt mit einer Barkasse führt auch an der Elbphilharmonie (r.) vorbei
Die Hafenrundfahrt mit einer Barkasse führt auch an der Elbphilharmonie (r.) vorbei
Quelle: Getty Images/Westend61
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Große Freiheit, Tor zur Welt: Für viele ist Hamburg die schönste Stadt Deutschlands, und laut Umfragen gehören die Menschen in der Hansestadt zu den glücklichsten im ganzen Land. Womöglich auch, weil das Meer und mit ihm die Ferne so nahe ist.

Bei den Cruise Days im September rückt Hamburg wieder die Kreuzfahrt mit einem gigantischen Fest und dem schon legendären Blue Port ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dann werden Schiffe wie die „AidaPrima“, die „Mein Schiff 6“ oder die „Vasco da Gama“ die Stars einer großen Inszenierung sein, die den Hamburger Hafen feiert.

Rund 8000 Seeschiffe aus aller Welt laufen jährlich den drittgrößten Hafen Europas an, in dem seit 800 Jahren das wirtschaftliche Herz der Hansestadt schlägt. Am nächsten kommt man ihm auf dem Wasser, bei einer Barkassenrundfahrt.

Vom Containerhafen zur Elbphilharmonie

Vorbei an den Museumsschiffen „Cap San Diego“ und „Rickmer Rickmers“, die an den Landungsbrücken liegen, und womöglich auch an dem einen oder anderen Kreuzfahrtriesen führt die Fahrt zum Containerhafen. 85 Millionen Tonnen Waren werden von hier aus jährlich verschifft. Auf einem Frachter stapeln sich Container himmelhoch, zumindest aus Sicht von der Barkasse aus. Gigantische Kräne helfen beim Be- und Entladen der riesigen Schiffe.

Groß denkt man in Hamburg auch in der HafenCity, der größten innerstädtischen Baustelle Europas. Im Zuge des ambitionierten Städtebauprojekts soll Hamburgs Zentrum bis 2030 um 40 Prozent wachsen. Die unterschiedlichsten Architekten konnten und können hier in zehn Quartieren ihre Visionen verwirklichen.

Hamburg: Die HafenCity ist ein ambitioniertes städtebauliches Projekt
Die HafenCity ist ein ambitioniertes städtebauliches Projekt
Quelle: Getty Images/Westend61

So aufsehenerregend wie das bekannteste Bauwerk des Stadtteils ist allerdings keiner der neuen Wohntürme: Die 866 Millionen teure Elbphilharmonie im Quartier Sandtorkai/Dalmannkai erinnert mit ihrer schimmernden Fassade an Wasserwellen. Nach den Plänen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron wurde die Glasfassade auf den historischen Kaispeicher A gesetzt.

Als Wahrzeichen macht das von den Hamburgern liebevoll „Elphi“ genannte Konzerthaus dem Hamburger Michel, der St. Michaelis Kirche, Konkurrenz. Doch immerhin in puncto Höhe überragt der Kirchturm mit seinen 132 Metern die 110 Meter hohe Elbphilharmonie.

Die „Peking“ als Aushängeschild des neuen Hafenmuseums

An einem anderen angehenden Wahrzeichen wird noch gearbeitet: Die Viermastbark „Peking“ soll Aushängeschild des neuen Hafenmuseums werden, nachdem sie nach einigen Irrfahrten wieder zurück nach Hamburg geholt werden konnte.

Noch liegt sie abseits im Hansahafen. Das Schiff mit seinen imposanten, über 50 Meter hohen gelben Masten wurde in der Peters Werft im nahen Wewelsfleth fachmännisch restauriert, wobei der Originalrumpf erhalten bleiben konnte, wie Wolfgang Lämmle bei der Führung durch das historische Schiff betont. Der 77-Jährige ist einer von 40 Mitgliedern des Vereins „Freunde der Viermastbark ‚Peking‘“ und einer von zwölf ehrenamtlichen Museumsschiff-Führern.

Hamburg: Die Viermastbark „Peking“ stand in New York schon kurz vor der Verschrottung
Die Viermastbark „Peking“ stand in New York schon kurz vor der Verschrottung
Quelle: picture alliance/Hauke-Christian Dittrich
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Fasziniert hat den studierten Chemiker die Geschichte der Bark, die zu den sogenannten P-Linern der Hamburger Reederei F. Laeisz gehörte – so hießen bei der Reederei schnelle Windjammer. 111 Jahre hat der legendäre Großsegler auf dem Buckel, und eigentlich stand er in New York kurz vor der Verschrottung. Lämmle ist immer noch schockiert, wenn er daran denkt.

Die Rettung kam mit der Idee eines neuen Deutschen Hafenmuseums in Hamburg, für die der Bund 120 Millionen Euro zur Verfügung stellt. In die Rückholung und Restaurierung der Peking flossen davon 26 Millionen.

Das Schiff steht für ein Stück Hafengeschichte

Gut investiert findet Lämmle das Geld, schließlich stehe der Windjammer, der in der Hamburger Werft Blohm & Voss gebaut und als Frachtschiff für den Salpeterhandel mit Chile eingesetzt wurde, für ein Stück Hamburger Hafengeschichte.

Peking habe die „Peking“ nie gesehen, stellt der Hobby-Historiker klar. Das P im Namen der Viermaster – auch die Padua, heute als russisches Schulschiff „Krusenstern“ auf den Meeren, gehört dazu – hat eine haarige Geschichte.

Reeder Ferdinand Laeisz benannte die neuen Segler nach seiner Frau Sophie, die wegen ihrer Lockenpracht den Spitznamen Pudel trug. Im Volksmund hießen die erfolgreichen Viermaster „Pudel-Schiffe“. Wegen ihrer intelligenten Bauweise sowie der fähigen Kapitäne und handverlesenen Mannschaften waren sie anderen Transportschiffen immer eine Nasenlänge voraus.

Hamburg: Besucher gehen während einer Führung durch einen Frachtraum des Segelschiffs „Peking“
Besucher gehen während einer Führung durch einen Frachtraum des Segelschiffs „Peking“
Quelle: picture alliance/dpa/Markus Scholz

3,5 Tonnen bringt der Anker, der dank schlauer Mechanismen von nur einer Person bewegt werden konnte, auf die Waage. Im Bauch des Viermasters konnten für die Rückfahrt von Chile 64.000 Salpeter-Säcke gestapelt werden. Auf der Hinfahrt wurden Kräne und anderes Baugerät transportiert, auch Steinway-Klaviere zählten zum Exportgut.

Für die zwölf Matrosen war das Leben an Bord dennoch kein Zuckerschlecken. Es gab keine Heizung an Bord, nur ein paar Kohleöfen. An Wasser wurde gespart, nur die Offiziere hatten eine Badewanne. Nahrung reiste lebend mit, in Form von Schweinen und Hühnern.

Auf Umwegen zurück nach Hamburg

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Während der Baustellenführungen über die Decks der „Peking“ lernt man viel über die P-Liner von F. Laeisz. Bis die „Peking“ zurück nach Hamburg kam, musste sie einige Umwege in Kauf nehmen. Im Ersten Weltkrieg wurde sie in Chile interniert und 1921 als Kompensation für die Kriegsschäden an Italien übergeben.

Zwei Jahre später konnte Ferdinand Laeisz das Schiff zurückkaufen und wieder für den Transport von Salpeter einsetzen. Doch der Preisverfall als Folge der Weltwirtschaftskrise zwang ihn zum Verkauf. Die Bark ging nach England und wurde zum Schulschiff umgebaut.

Später nutzte sie die Royal Navy als Unterkunft. 1974 wurde der Windjammer nach einer Versteigerung nach New York geschleppt und im South Street Seaport Museum zur Schau gestellt. 2017 gelang schließlich die Heimholung nach Hamburg.

Und wann ist die Restaurierung beendet? Wolfgang Lämmle grinst in seinen grauen Bart. Die „Peking“ wie geplant in den Originalzustand zu versetzen werde dauern. „Das ist wohl eine never ending story“. Und dann zeigt er noch „den einzigen wirklichen Luxus“ auf der „Peking“ – das in einem kunstvoll verzierten Häuschen versteckte Oberlicht für die Kapitäns-Kajüte.

Maritimes Flair am Elbstrand

Ja ja, die Kapitäne. Die waren schon jemand in den alten Zeiten. Das sieht man in Övelgönne, wo die schönsten Kapitänshäuser stehen. Am besten kommt man mit dem Fahrrad dorthin. Das dachte sich auch Lars Michaelsen und eröffnete einen Radverleih in St. Pauli.

Hamburg: Der Elbstrand in Övelgönne ist im Sommer ein beliebter Platz zum Abschalten
Der Elbstrand in Övelgönne ist im Sommer ein beliebter Platz zum Abschalten
Quelle: Getty Images/Hans-Peter Merten

Backy Poll – blond, Sonnenbrille, Baseballkappe – gehört zum festen Mitarbeiterstamm. Der 37-Jährige begleitet die Tour entlang der Elbe. Zuerst geht es runter zum Fischmarkt, der immer nur sonntags von 4.30 bis 9.30 Uhr geöffnet hat und jetzt gerade schließt.

Warum das so ist? „Die Fischer sollten mit dem Verkauf fertig sein, bevor die Messe begann“, weiß Backy. Er sitzt ganz lässig auf seinem Drahtesel, dreht sich immer wieder zur Gruppe um, um zu erklären, was am Wegrand zu sehen ist: Das Kreuzfahrtterminal etwa oder das spektakulär schräge Dockland-Gebäude, das entfernt an einen Schiffsbug erinnert. Und dann eben die weißen Kapitänsvillen von Övelgönne.

Der Weg entlang dem Elbstrand ist schmal, Radfahrer müssen hier schieben, und trotzdem wird es eng. Viele Spaziergänger sind unterwegs, zu zweit, mit Kindern oder auch mit Hunden. Am Strand sitzen Familien im Sand. Von hier aus kann man dem Treiben im Hamburger Hafen zuschauen, wo sieben Tage die Woche gearbeitet wird, rund um die Uhr.

Hamburg: Romantisch wird es am Elbstrand, wenn die Sonne untergeht
Romantisch wird es am Elbstrand, wenn die Sonne untergeht
Quelle: picture alliance/dpa/Axel Heimken

Backy schätzt das maritime Flair des Elbstrands. Vor allem bei Sonnenuntergang sei es hier so richtig entspannend, wenn man mit einem Drink in der Hand auf die gigantischen Kräne und die Container-Hochhäuser im Hafen blicke und sich vorstelle, woher und wohin diese Pötte mit ihrer Fracht unterwegs sind.

Tipps und Informationen:

Cruise Days: Die Cruise Days finden vom 8. bis 10. September statt (hamburgcruisedays.de).

Anreise: Mit dem Zug entweder zum Hamburger Hauptbahnhof oder nach Hamburg-Altona. Von dort mit der U-Bahn in die Stadt.

Unterkunft: Hamburg hat Hotels für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Schön gelegen und voller Seemannsgeschichten ist etwa das „Hotel Hafen Hamburg“ oberhalb der Landungsbrücken, Doppelzimmer ab 100 Euro, hotel-hafen-hamburg.de. Günstig in Hafennähe liegt das Motel One Michel, Doppelzimmer ab 89 Euro, motel-one.com.

Essen & Trinken: Fein und mit schönstem Ausblick speist man im Störtebeker in der Elbphilharmonie (stoertebeker-eph.com/stortebeker-elbphilharmonie). Direkt am Jungfernstieg mit Blick auf die Alster kann man im Vlet Kitchen & Bar hervorragend essen (vlet.de).

Aktivitäten: Die „Peking“ kann man vorerst nur bei geführten Rundgängen besichtigen (shmh.de/deutsches-hafenmuseum/rundgaenge-peking/).

Um auf die Plaza in der Elbphilharmonie zu gelangen, braucht man ein Ticket (elbphilharmonie.de/de/plaza#besuch).

Eine Barkassenrundfahrt im Hamburger Hafen bietet der Barkassenbetrieb Bülow an. Die einstündige Hafenrundfahrt gibt es ab 9 Euro (barkassenvermietung-hamburg.com).

Hamburg City Cycles bietet Leihräder (vier Stunden ab 5 Euro) ebenso an wie geführte Radtouren. Die rund dreistündige Tour entlang der Elbe kostet für eine Gruppe von bis zu neun Personen 297 Euro, hhcitycycles.de.

Im Miniaturwunderland, der größten Modelleisenbahn der Welt, kann man auch virtuell auf Tour gehen. Eintritt 20 Euro + 10 Euro für zehn Minuten virtuelles Erlebnis (Walking in Wonderland), miniatur-wunderland.de.

Hamburg Card: Neben der freien Fahrt mit Bussen, Bahnen und Hafenfähren bietet die Hamburg Card auch Ermäßigungen bis zu 50 Prozent bei vielen Attraktionen (hamburg-tourism.de/buchen/hamburg-card/hamburg-card-partner/).

Weitere Informieren: hamburg-tourism.de

Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Hamburg Tourismus. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter axelspringer.com/de/werte/downloads.

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