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  4. Defy Satellite Link im Test: Anhänger macht Handys zum Satellitentelefon

Webwelt & Technik Smartphone als Satellitentelefon

Dieser Schlüsselanhänger ist die Notfall-Lösung im Nirgendwo

Wirtschaftsredakteur
Mit dem Motorola Defy Satellite Link haben Outdoor-Fans stets eine Notfalloption dabei Mit dem Motorola Defy Satellite Link haben Outdoor-Fans stets eine Notfalloption dabei
Mit dem Motorola Defy Satellite Link haben Outdoor-Fans stets eine Notfalloption dabei
Quelle: Motorola
Nachrichten über Satelliten zu versenden, war bisher ein kostspieliges Vergnügen. Ein Bluetooth-Schlüsselanhänger macht jetzt jedes Smartphone zu einem Satellitentelefon, das auch im Funkloch sendet. Dabei ist der Motorola Defy Satellite Link nicht nur für den Notfall gedacht.

Worum geht es

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Egal, was die Mobilfunknetzbetreiber versprechen: Es gibt Funklöcher, die sind gigantisch. Abseits von Städten, in Bergen oder Nationalparks. In Ländern wie Kanada oder den USA sind ganze Landstriche ohne Handyempfang.

Für Wanderer und Outdoor-Sportler ist das beunruhigend, denn eben mal Hilfe herbeirufen – das geht dort nicht. In einer solchen Situation bringt Motorola sein Defy Satellite Link ins Spiel.

Das Gerät ist zwar klein, flach und wiegt nur 70 Gramm, man könnte es fast mit einem – zugegebenermaßen etwas großen – Schlüsselanhänger verwechseln. Doch es hat eine sehr beruhigende Wirkung.

Ist es per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden, kann es auch dort kommunizieren, wo der Mobilfunk nicht hinkommt. Denn es stellt eine Verbindung über Satellit her – und kann auf diese Art Nachrichten versenden und empfangen. Im Notfall oder eben auch nur, um ein beruhigendes „Hallo“ nach Hause zu senden.

Doch kurz zum Äußeren: Das Gerät macht einen sehr stabilen Eindruck, den es auch einlösen sollte. Denn der Satellite Link kommt in Umgebungen zum Einsatz, die nicht immer freundlich sind. Es funktioniert bei plus 55 bis minus 30 Grad, ist wasserdicht bis 1,5 Meter und 30 Minuten, stoßfest nach einem Militärstandard und hält einen Sturz aus 1,8 Metern Höhe auf eine Stahloberfläche aus.

Der Satellite Link ist kein Gerät für Experten. Die Einrichtung ist entsprechend einfach: Nutzer laden den Bullitt Satellite Messenger aus den App-Stores von Apple oder Google auf ihr Smartphone, erstellen ein persönliches Konto und verbinden das Gerät über Bluetooth mit dem Handy. Dann kann es schon losgehen, auch ohne Mobilfunk.

Messenger vom Satellite Link funktioniert wie WhatsApp

Der Messenger funktioniert, wie man es von WhatsApp kennt, inklusive blauer Haken für die Lesebestätigung. Allerdings können ausschließlich Texte mit maximal 140 Zeichen verschickt werden, ist die Nachricht länger, lässt sie sich nicht versenden. Überzählige Buchstaben werden in Rot angezeigt.

Hat der Empfänger auf seinem Smartphone den Bullitt Messenger noch nicht installiert, erhält er eine SMS mit der Nachricht und einen Link zur Anwendung im App-Store. Denn er kann zwar Nachrichten per SMS vom Satellite Link empfangen, antworten kann er aber nur über die App.

Der Messenger nutzt für seine Nachrichten vorrangig das Mobilfunknetz. Ist es nicht vorhanden, werden die Nachrichten über den Satellite Link geschickt.

Der Defy Satellite Link wiegt 70 Gramm und ähnelt einem großen Schlüsselanhänger
Der Defy Satellite Link wiegt 70 Gramm und ähnelt einem großen Schlüsselanhänger
Quelle: Motorola
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Im Test haben wir das Smartphone in den Flugmodus versetzt, um diesen Weg ausprobieren zu können. Voraussetzung ist eine freie Sicht auf den Himmel. Unter Bäumen oder in Häuserschluchten gelingt die Kommunikation nämlich nicht. Ist ein Satellit gefunden, wird das mit einem grünen Blinken direkt am Gerät angezeigt, sonst blinkt es Rot.

Nutzer sollten nicht allzu ungeduldig sein. Das System versendet die Nachrichten über weit entfernte Satelliten, in unserem Test kamen sie oftmals erst nach einer halben bis einer Minute beim Empfänger an.

Über die App des Defy Satellite Link können Nutzer am Smartphone Notrufe absetzen
Über die App des Defy Satellite Link können Nutzer am Smartphone Notrufe absetzen
Quelle: Caterpillar

Neben einer Textnachricht lässt sich auch der Standort versenden. Empfänger bekommen dann eine Textnachricht mit einem Link, auf den sie klicken können. Dann wird der Standort in der Karten-App des Smartphones angezeigt.

Der Standort lässt sich sowohl aus dem Messenger als auch direkt vom verbundenen Satellite Link versenden, der eine gesonderte Taste dafür hat. Beim Anlegen des Bullitt-Kontos kann der Nutzer nämlich einen Kontakt für diese „Check in“-Funktion festlegen.

Defy Satellite Link mit Notfall-Funktion

Im Notfall dürfte für Nutzer jedoch die SOS-Funktion des Satellite Links wichtiger sein. Bullitt arbeitet hier mit FocusPoint International zusammen, einer Firma aus Florida, die rund um die Uhr weltweit mit 16 Niederlassungen auf fünf Kontinenten die Verbindung zu lokalen Rettungsdiensten herstellt.

Ein SOS-Notruf lässt sich über die App auslösen. Der Messenger fragt dann einige Details über die Umstände ab, ob die Hilfe suchende Person allein ist oder ob für jemand anderes Hilfe angefordert wird, ob es eine Verletzung oder Krankheit gibt oder eine besondere Gefahr besteht. Diese Informationen werden dann zusammen mit dem Standort an die SOS-Einsatzzentrale geschickt. Von dort können noch weitere Rückfragen kommen.

Ist der Satellite Link nicht mit dem Smartphone verbunden, lässt sich ein SOS-Ruf auch über eine große orangefarbene Taste direkt am Gerät auslösen, ohne dass zusätzliche Umstände abgefragt werden.

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Die Einsatzzentrale bekommt dann aber ebenfalls den Standort mitgeteilt, neben Informationen über medizinische Informationen, die vorher im Profil hinterlegt wurden. Dort kann der Nutzer im Übrigen auch Notfallkontakte eintragen, die dann informiert werden.

Der Motorola Defy Satellite Link hat ein stabiles Gehäuse
Der Motorola Defy Satellite Link hat ein stabiles Gehäuse
Quelle: Motorola

Fazit: Wer in der Wildnis unterwegs ist, hat mit dem Motorola Defy Satellite Link einen echten Notfallplan dabei – und das zu moderaten Preisen und in einem kleinen und leichten Format. Im Test reagierte das Gerät sehr zuverlässig, auch wenn die angegebene Akku-Laufzeit mit vier Tagen zu großzügig berechnet ist. Das Gerät musste in unserem Test bereits nach zwei Tagen wieder aufgeladen werden.

Wird eine Taste betätigt, gibt es als haptisches Feedback eine Vibration. Basis-Funktionen lassen sich auch nutzen, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen. Zum Testzeitpunkt war ein Live-Tracking jedoch noch nicht möglich, bei der auf einer Karte der bereits zurückgelegte Weg dargestellt wird. Diese Funktion ist jedoch angekündigt.

Defy Satellite Link: Preise und Verfügbarkeit

Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie Garmins InReach ist das Motorola-Gerät mit 179 Euro eher günstig, zumal der Preis für ein Jahr das Basis-Abonnement für den Satellitendienst von Bullitt beinhaltet, der sonst fünf Euro pro Monat kostet, was jedoch auch günstiger ist als die Tarife der Konkurrenten.

Die Abo-Pakete von Bullitt unterscheiden sich in der Zahl der Nachrichten, die verschickt und empfangen werden können. Im Basis-Paket sind es 30 Nachrichten monatlich. Für den doppelten Preis sind es 80 Nachrichten. Ein Premium-Paket mit 300 Nachrichten kostet 30 Euro monatlich. Der SOS-Dienst ist in allen Tarifen dabei.

Mit dem Motorola Defy Satellite Link werden Smartphones zum Satellitentelefon
Mit dem Motorola Defy Satellite Link werden Smartphones zum Satellitentelefon
Quelle: Motorola

Zum Zeitpunkt des Tests war der Satelliten-Dienst von Bullitt noch im Aufbau. In Europa und den USA ist er bereits verfügbar, Kanada, Südamerika, Afrika, Australien, Neuseeland und Teile von Südostasien sollen noch in diesem Jahr folgen. Auf der Bullitt-Webseite kann die Abdeckung im Detail abgerufen werden.

Wer ein iPhone-14-Modell hat, wird – zumindest für den Notfall – das Motorola-Gerät nicht brauchen, weil hier eine Satelliten-SOS-Funktion gleich eingebaut ist, allerdings ohne die Möglichkeit, mit Freunden zu chatten. Jedoch müssen iPhone-Nutzer während des Versendens einer Nachricht ihr Gerät auf den Satelliten ausrichten. Beim Satellite Link ist das nicht nötig.

Der Bullitt-Satelliten-Dienst ist im Übrigen auch im neuen Outdoor-Smartphone Cat S75 eingebaut. Mit dem Motorola Defy Satellite Link funktioniert das nun aber auch mit allen Smartphones.

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