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  4. Jürgen Klopp: „Warum sollte der Rest meines Lebens erst mit 70 starten?“

Fußball Klopp nie wieder Trainer?

„Warum sollte der Rest meines Lebens erst mit 70 starten?“

„Ich will nur sagen, dass ich euch liebe“, sagt Jürgen Klopp

Der FC Liverpool hat seinem scheidenden Trainer Jürgen Klopp einen emotionalen Abschied bereitet. Der 56-Jährige verlässt den Club nach fast neun Jahren. Die Fans tauchten die Tribüne in einen riesigen Abschiedsgruß in Rot-Weiß. In seiner anschließenden Rede zeigte sich Klopp stolz und dankbar.

Quelle: WELT TV

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In seinem letzten Spiel als Trainer des FC Liverpool ist für „The Normal One“ nichts normal. Bis zum Abpfiff versucht Jürgen Klopp, Professionalität zu wahren. Danach wird es emotional. Ein Zurück auf die Trainerbank scheint es nicht zu geben.

Jürgen Klopp klopfte die rechte Hand aufs Herz und schickte ein Handküsschen auf die Tribüne. Dort verdrückte seine Ehefrau Ulla ein paar Tränen, die Klopp selbst zunächst erfolgreich unterdrücken konnte. Nach etlichen Umarmungen verschwand der deutsche Trainer nach seinem letzten Pflichtspiel für den FC Liverpool in die Kabine, um sich eine halbe Stunde später mit emotionalen Worten und Gesten von den Fans zu verabschieden. Nicht wehmütig, sondern stolz, dankbar und optimistisch in die Zukunft schauend.

„Ich bin so glücklich, ich kann es nicht glauben. Ich bin so glücklich über die Atmosphäre, über das Spiel, darüber, Teil dieser Familie zu sein, und über uns, wie wir diesen Tag feiern“, sagte Klopp nach dem 2:0 gegen die Wolverhampton Wanderers ins Stadionmikrofon.

So viele Siege, so viele Titel und auch einige Niederlagen – das 491. Spiel war das letzte für Jürgen Klopp als Trainer des FC Liverpool
So viele Siege, so viele Titel und auch einige Niederlagen – das 491. Spiel war das letzte für Jürgen Klopp als Trainer des FC Liverpool
Quelle: REUTERS

Dabei trug er einen roten Kapuzenpulli mit der Aufschrift „I‘ll never walk alone again“ in Anlehnung an die Klubhymne „You‘ll never walk alone“. „Es fühlt sich nicht wie das Ende an, sondern wie ein Start“, ergänzte Klopp, der in seiner Rede immer wieder von Fangesängen unterbrochen wurde. Er selbst stimmte einen Song für seinen niederländischen Nachfolger Arne Slot an - und das Publikum sang begeistert mit: „Arne Slot, na, na, na, na ...“.

„Es waren sehr intensive Jahre in Mainz, Dortmund und Liverpool“

Die Nachfolge in Liverpool ist also geregelt. Nach dem emotionalen Abschied stellte Klopp noch einmal klar, wie er sich seine Zukunft vorstellt. Am Tag, als er seinen Rücktritt bekannt gab, gab es die wildesten Gerüchte: Bundestrainer, Rückkehr zum BVB oder auch Bayern-Trainer.

Klopp (56) schloss dies alles aus und stellte auf der Pressekonferenz nach seinem letzten Spiel klar: „Ich weiß nicht, warum keiner glaubt, dass ich wahrscheinlich nie mehr Trainer sein werde. Aber ich verstehe es, denn es scheint eine Droge zu sein. Es sieht so aus. Denn jeder kommt zurück und arbeitet, bis er über 70 Jahre alt ist. Mir war schon immer klar: Das werde ich nicht machen. Andere Leute sind smarter, können es auf eine andere Weise machen. Ich muss zu hundert Prozent dabei sein. Ich muss Energie und Funken versprühen können. Aber ich bin fertig.“

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Warum er sich fertig fühlt, begründete Klopp in einem Interview mit „The Anfield Wrap“. „Ich hatte in Mainz und Dortmund keine 24/7-Jobs, sondern 26/7-Jobs, es waren sehr intensive Jahre. Auch in Liverpool war es. Das war mein Leben. Das kann aber nicht mein ganzes Leben sein. Auch wenn ich nicht weiß wie es sich anfühlt, ich werde jetzt nichts machen. Reisen, Freunde sehen, relaxen“, sagte Klopp. Er wolle ein Leben leben: „Warum sollte der Rest meines Lebens erst mit 70 starten? Ich werde aber arbeiten, zu hundert Prozent. Es wird aber etwas anderes sein, als ich es bis jetzt gemacht habe.“

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Sein letztes Spiel als Trainer genoss Klopp in vollen Zügen. Der FC Liverpool veröffentlichte am Abend nach der Partie ein Video mit Klopps letzter Kabinen-Ansprache, in der er an die Spieler gerichtet sagt: „Ich liebe Euch.“ Zuvor war er nach seinem 491. und letzten Spiel für die Reds durch ein Spalier, den seine Spieler gebildet hatten, geschritten. Dabei zog er sein schwarzes Cap, umarmte Kapitän Virgil van Dijk - und lief dann mit einem schelmischen Grinsen noch ein zweites Mal durch das Spalier.

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Kaum ein Zuschauer hatte die Anfield Road nach dem Abpfiff verlassen, sie alle wollten Klopp den wohlverdienten Abschieds-Applaus bescheren. Schon in den Schlussminuten hatte es kaum noch jemanden auf den Plätzen gehalten, mit Ovationen wurde Klopp gehuldigt. Der sah sich das Treiben auf den Rängen auf seiner roten Trainerbank fast ungläubig an. Zwischendurch blickte er mit dem schwarzen Cap auf dem Kopf sogar beschämt zu Boden. „Ich bin im Spielmodus“, hatte Klopp unmittelbar vor dem Anpfiff bei Sky gesagt: „Die Menschen haben es „The last dance“ genannt - also lasst uns tanzen.“

Doch die Menschen um ihn herum machten es ihm nicht unbedingt leicht, die Professionalität am letzten Spieltag der Premier League zu wahren. Auf der einen Tribünen-Seite wurde sein Vorname mit roten Bannern in großen Buchstaben präsentiert, auf der anderen war ein riesiges Herz in den Farben Schwarz-Rot-Gold zu sehen. Gesänge wie „I‘m so glad that Jürgen is a Red“ hallten durch die Arena. Auch im offiziellen Stadionheft wird die Club-Ikone gewürdigt - und das auf der Titelseite sogar in deutscher Sprache: „Danke Jürgen.“

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