Es war eine Eskalation mit Ansage. Die Fans des FC Hansa Rostock fielen in der Vergangenheit immer wieder durch Randale, dem Abfeuern von Pyrotechnik und Ausschreitungen aus. Im vorerst letzten Spiel der Rostocker in der Zweiten Liga sorgten die Hansa-Anhänger für einen erneuten Skandal. Beim Stand von 1:2 gegen den SC Paderborn stand der Abstieg der Rostocker in die Dritte Liga so gut wie fest.
Es lief bereits die Nachspielzeit, als Rostocker Chaoten ausrasteten. In der zweiten Minuten der Nachspielzeit wurden die ersten Böller auf den Tribünen gezündet. Immer wieder explodierten Knallkörper im Stadion. Dazu flogen Raketen in Richtung Spielfeld, Rauchbomben vernebelten die Arena. Schiedsrichter Harm Osmers zögerte nicht lange und unterbrach die Partie. Der Unparteiische schickte beide Mannschaften in die Kabinen.
Zeitgleich endete in Wiesbaden das Spiel. Der SV Wehen-Wiesbaden verlor 1:2 gegen St. Pauli, stand aber wegen der vermeintlichen Rostocker Niederlage auf dem Relegationsplatz 16. Feiern konnten die Spieler aber nicht, weil es unklar war, ob das Spiel in Rostock fortgeführt oder abgebrochen wird. Denn als der Schiedsrichter die Teams vom Platz schickte, waren noch vier Minuten zu spielen.
Böller und Raketen
Der Klub schrieb bei X nur lapidar: „Das Spiel ist unterbrochen.“ Immer wieder explodierten Böller im Stadion. Viele Zuschauer verließen die Arena, während Ordner auf dem Rasen die Überreste der explodierten Böller und Raketen wegräumten.
Nach über 20 Minuten kamen die Teams aus den Umkleideräumen und versammelten sich im Kabinengang. Um 17.47 Uhr kam Hansa zurück auf den Rasen. Kurz danach folgten die Gäste aus Paderborn. Eine knappe halbe Stunde, nachdem Osmers die Mannschaft vom Platz geschickt hatte, pfiff er die Partie wieder an, um die letzten vier Minuten spielen zu lassen.
In einer gespenstischen Atmosphäre warf Hansa alles nach vorne, um den Abstieg doch noch abzuwenden. Es gelang dem Team nicht, Hansa verlor 1:2 und muss in die Dritte Liga.