Plastik ist überall. In den Meeren, im Erdboden, sogar im menschlichen Blut. Aber nicht mehr in meiner Dusche! Schon länger verzichte ich auf Duschgel und Shampoo in Kunststoffflaschen. Die dadurch gesparte Müllmenge wird den Planeten zwar auch nicht retten. Aber zumindest kann ich meine persönliche Abfallflut eindämmen. Einfacher geht es kaum.

Duschstücke und/oder feste Shampoos sind die Alternative zum Plastik. Die Auswahl ist groß, fragen Sie in der Drogerie Ihres Vertrauens. In meinem Fall ist das: Budni, der Marktführer in Hamburg. Zu Rossmann gehe ich nicht mehr so gern, seit sie einem dort die immer neuen Weichtier-Romane aus der Feder des Firmenchefs Dirk Rossmann aufgedrängt haben: Der neunte Arm des Oktopus, Der Zorn des Oktopus, Das dritte Herz des Oktopus. Auch wenn das inzwischen nachgelassen hat, geht es bestimmt bald wieder los, wenn die nächsten Bände folgen. Vielleicht als Der lange Atem des Oktopus, Die Rückenschmerzen des Oktopus oder Die Duschroutine des Oktopus. Ohne mich. Wenn ich Buchempfehlungen haben will, gehe ich in die Buchhandlung.

Für diesen Ökotest kaufe ich drei plastikfreie Pflegeprodukte: Lavera Feste Dusche 2 in 1 für Haut und Haar Hydro Feeling (3,99 Euro). Lamazuna festes Shampoo mit Waldkiefernöl (im Angebot für 4 Euro). Und den Terrorists of Beauty Block 1 Kokosnuss-Kohle + Zedernöl (12,90 Euro). Letzterer ist mit 100 Gramm zwar doppelt so schwer wie die beiden anderen – dafür aber auch gleich dreimal so teuer. Ich gönn mir das heute.

Alle Produkte stecken in Pappschachteln. Also: kein Plastik. Check!

Meine Duschroutine ist unkompliziert. Ich dusche nicht kalt. Nie. Ich bin ein Warmduscher und stehe dazu. Meine Haare sind a) anspruchslos, werden b) altersbedingt weniger und sind c) kurz. Mein Friseur hält neun Millimeter für die ideale Länge. Bedeutet natürlich, dass Menschen mit schöneren/längeren/mehr Haaren mit den sehr persönlichen Eindrücken dieses Tests womöglich nicht ganz so viel anfangen können. Das tut mir leid.

Die Dusch-Shampoo-Kombi von Lavera ist eine dickliche runde Scheibe in dunklem Gelb. Sie liegt von allen drei Produkten am besten in der Hand, was wichtig ist, denn beim Kontakt mit Wasser werden die Dinger ja alle glitschig. Lavera schäumt und reinigt wunderbar. Passt so.

Das feste Shampoo von Lamazuna ist eigentlich nicht für die Haut gedacht, funktioniert dort aber auch. Optisch erinnert es an einen kleinen grau-grünen Wackelpudding oder an einen etwas verschrumpelten Mini-Gugelhupf. Das Waldkiefernaroma nehme ich nur am Rande wahr. Doch auch hier kann ich am Ergebnis nichts herummeckern. Kopf und Körper werden sauber.

Mit den Terrorists of Beauty habe ich ein Problem. Nicht wegen der Reinigungsleistung (die ist völlig okay). Sondern erstens wegen der schlechten Handhabbarkeit. Der bierdeckelgroße, quadratische Block ist für meine mittelgroße Hand einfach schwer zu packen und fällt mir öfter runter. Punktabzug.

Zweitens hadere ich mit dem Beauty Block wegen des Geblubbers auf der Schachtel. "Wir kämpfen gegen die Gesetze der Schönheitsindustrie", schreiben die selbst ernannten Terroristen dort und fordern, man solle sich einer "Rebellion" anschließen. Einschäumen als rebellischer Akt, da muss man erst mal drauf kommen. Und mal abgesehen davon, dass man in Zeiten von Attentaten auf Politiker (Slowakei), Amok laufenden Messermördern (Brokstedt) und Bombenlegern (überall auf der Welt) mit Worten wie Terrorismus zurückhaltend umgehen sollte, ist es auch ziemlich unterroristisch, für eine Scheibe schwarze Seife 12,90 Euro zu verlangen. Weil es genau das ist, was die angeblich so verhasste Schönheitsindustrie den lieben langen Tag tut: große Sprüche machen und viel Geld verlangen. Leute, da verliert ihr mich.

Mein Fazit: Auf Plastik lässt sich beim Duschen leicht verzichten. Dafür muss man unter Umständen schlimmes Marketing-Blabla in Kauf nehmen (und auch bezahlen). Für mich funktionieren alle Produkte gleich gut. Auch alle anderen, die ich schon verwendet habe. Für mich entscheidet nur noch der Preis.