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Warum Mai-Bock nicht nur im Wonnemonat schmeckt

Bockbier muss mindestens 16 Prozent Stammwürzegehalt (Anteil an gelösten Stoffen im Biersud vor der Gärung, u. a. Eiweiße, Vitamine, Mineralien) haben. Der Alkoholgehalt liegt meist um sieben Volumenprozent. Bockbier muss mindestens 16 Prozent Stammwürzegehalt (Anteil an gelösten Stoffen im Biersud vor der Gärung, u. a. Eiweiße, Vitamine, Mineralien) haben. Der Alkoholgehalt liegt meist um sieben Volumenprozent.
Bockbier muss mindestens 16 Prozent Stammwürzegehalt (Anteil an gelösten Stoffen im Biersud vor der Gärung, u. a. Eiweiße, Vitamine, Mineralien) haben. Der Alkoholgehalt liegt meis...t um sieben Volumenprozent.
Weil es so lecker-süffig ist, verhält es sich mit dem frühlingshaften Starkbier wie mit allem, auf das man nicht länger warten kann oder will. Nur Traditionalisten schenken es erst im Mai ein.

Den ersten Mai-Ur-Bock füllen die Einbecker Braumeister schon ab, wenn sonst noch niemand an den Wonnemonat denkt – zum Jahreswechsel. Dann fällt in der niedersächsischen Kleinstadt vielleicht der erste Schnee. Aber in der Brauerei muss man der Zeit voraus sein: Ende Januar werden die ersten Kisten Mai-Ur-Bock ausgeliefert. „Da hat man die Fans, die schon fieberhaft drauf warten“, sagt Brauerei-Sprecher Ulrich Meiser.

Auch wenn die größte Menge des Starkbiers, mit dem die Biergartensaison eingeläutet wird, eher zwischen Ostern und Pfingsten über Rampe, Ladentheke und Tresen geht. „Wie es Dominosteine schon ab August in den Läden gibt, hat sich auch die Maibock-Saison immer weiter nach vorn verlagert“, ergänzt Einbecker-Marketingchef Ingo Schrader.

Mai-Ur-Bock aus dem Mittelalter

Dabei kann den Einbeckern eigentlich egal sein, welche Brauerei ihr Maibock als erste auf den Markt wirft: Die Niedersachsen können sich rühmen, das Original zu brauen – weshalb sie ihr frühlingshaftes Starkbier nicht einfach als Maibock, sondern als Mai-Ur-Bock vertreiben. Denn die Bezeichnung „Bock“ leitet sich von der Stadt Einbeck her, wo schon mindestens seit 1378 – so besagen es erhaltene Urkunden – das „Ainpockhisch Bier“ gebraut wurde. Daraus wurde später das „Ainböck“ und mit den Jahren schlicht das Bockbier. Weil das Bier aus Einbeck überall in der Hanse verkauft wurde, musste man es für die langen Transportwege stärker einbrauen.

Hier wird am meisten Bier getrunken

Bierliebhaber dürfen heute einen ganz besonders tiefen Schluck nehmen, denn heute ist der „Tag des deutschen Bieres“. Pils, Weizen oder Biermix - pro Jahr trinken die Deutschen im Schnitt 74 Liter Bier pro Person.

Quelle: N24/Isabelle Bhuiyan

Seit wann es Maibock gibt, weiß man auch bei der Einbecker Brauerei nicht genau. Sicher vor Mitte des 19. Jahrhunderts, vermutet Ulrich Meiser. Eine Geschichte über die Ursprünge halte sich zwar hartnäckig, sei aber nur ein möglicher Deutungsversuch. „Früher gab es in Einbeck mal an die 700 Brauhäuser: Nahezu jeder Haushalt braute selbst.“

Allerdings nicht in einer eigenen Braupfanne, das wäre viel zu teuer gewesen. „Stattdessen gab es eine städtische Pfanne, die vom Braumeister – einem städtischen Angestellten – den Bürgern nacheinander weg zur Verfügung gestellt wurde.“ Riegebrauen nannte man das Verfahren, die Reihenfolge wurde am 1. oder 2. Mai öffentlich ausgelost. „Vermutlich aber nannte man das Bier schlichtweg deshalb Maibock, weil man vor Beginn des Sommers noch mal ein schönes Starkbier eingebraut hat“, mutmaßt Meiser. „Auf jeden Fall hing es nicht damit zusammen, dass die dafür verwendete Gerste nur im Mai durch die Mälzerei laufen durfte oder der Hopfen im Mai geerntet sein musste.“

Eine große Bandbreite

Insgesamt existieren für Maibock nur wenige Vorgaben. „Ein Bock muss mindestens 16, ein Doppelbock 18 Prozent Stammwürze haben. Darüber hinaus ist die Bandbreite groß“, sagt Schrader. Nicht festgelegt sei, wie viel Alkohol im Maibock enthalten sein müsse. So kommt der Mai-Ur-Bock aus Einbeck mit einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent daher. Maibock aus der sächsischen Braumanufaktur Landskron beispielsweise hat 6,3 Prozent, der ab Mitte März verfügbare Bosch-Maibock aus Bad Laasphe 6,8 Prozent. Kulmbacher Mönchshof Maibock – zu haben zwischen März und Mai – liegt bei 6,9 und die im Mai und Juni angebotene Maibock-Edition der Dresdner Feldschlößchen-Brauerei bringt es auf 7,2 Prozent.

Obwohl im Handel die Saison immer früher beginnt: Der Maibockanstich im Münchener Hofbräuhaus ist traditionell erst in der letzten Aprilwoche. Bei der Braumanufaktur Forsthaus Templin in Potsdam wird grundsätzlich am 30. April der Maibock angestochen. Und ganz genau nimmt es Martin Eschenbrenner, Chef der Berliner Brauerei Eschenbräu: Pünktlich am 1. Mai fließt hier unfiltrierter Maibock aus dem Hahn.

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