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Bierreport Bleifrei

Wohin der Geist des Bieres verschwindet

Alkoholfreies ist nicht nur für Autofahrer ideal, es gilt auch als isotonisch und ist deshalb bei Sportlern beliebt Alkoholfreies ist nicht nur für Autofahrer ideal, es gilt auch als isotonisch und ist deshalb bei Sportlern beliebt
Alkoholfreies ist nicht nur für Autofahrer ideal, es gilt auch als isotonisch und ist deshalb bei Sportlern beliebt
Keine Frage, „Bleifreies“ ist auf dem Vormarsch. Gleichzeitig gibt es auch immer mehr Schnapps-Spezialitäten, die auf Bier beruhen. Doch einen direkten Zusammenhang gibt es hier nicht. Fast nicht.

2016 gab es nach Branchenschätzungen mehr als 400 verschiedene alkoholfreie Marken – 50 mehr als noch im Vorjahr. Und auch der Marktanteil wird immer größer, inzwischen ist jeder 20. Liter Bier, der in Deutschland gebraut wird, „bleifrei“. Bleibt nur die Frage: Was passiert eigentlich mit dem Alkohol, der da offenbar nicht im Bier ist?

Die erste ernüchternde Antwort: Er entsteht erst gar nicht. Denn bei der Produktion von Alkoholfreiem gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird der Brauvorgang gestoppt, bevor sich Alkohol bildet, oder dem Bier wird der Alkohol direkt nach dem Brauen wieder entzogen. Und ein Großteil der Hersteller setzt eben auf die erste Methode: Sie unterbrechen den Brauvorgang genau dann, wenn im Wasser-Maische-Gemisch die Gärung einsetzt, und sorgen so dafür, dass das Bier am Ende einen Alkoholgehalt von maximal 0,5 % hat.

Hochprozentiges im Abwasser

Die Alternative, dem fertigen Bier den Alkohol nach dem normalen Brauvorgang wieder zu entziehen, funktioniert entweder im Rahmen einer sogenannten Umkehrosmose oder einer Vakuumdestilation – beides technisch durchaus anspruchsvoll. Jedenfalls entsteht in beiden Fällen hochprozentiger Alkohol. Gerade bei kleinen Brauereien ist diese Menge aber so gering, dass sich eine Verwertung – und hier kommt die zweite ernüchternde Antwort – wirtschaftlich nicht lohnt: Der Alkohol landet einfach im Abwasser.

Doch es geht auch anders: Einige wenige größere Häuser sammeln den Alkohol und geben ihn als Industriealkohol an entsprechende Verwerter weiter. Eine für Bierliebhaber etwas „romantischere“ Lösung hat die Brauerei Gaffel in Köln: Dort hat man eine eigene Spirits-Reihe geschaffen, für die tatsächlich der Alkohol angesetzt wird, der im Haus bei der Herstellung des „Gaffel Frei“ anfällt. Zum Sortiment dieser Spirituosen gehören unter anderem ein Halbbitter und ein Johannisbeerlikör mit so hübschen Namen wie „Mamma Nero“ oder „Schwester Herz“.

Klassisch gebrannt

Andere Brauereien überspringen die Herstellung von alkoholfreiem Bier komplett und setzen ihr Bier ganz gezielt dafür an, um aus diesen ganz klassisch Schnaps gewinnen. So entsteht in der fränkischen Brauerei Hufeisen aus Schwarzbier ein Bierbrand, und auch die Braumanufaktur Potsdam verwandelt ihren Gerstensaft in einen 43-prozentigen Bio-Bierbrand.

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