Kurz vorm Lockdown hatte ich mal wieder die Gelegenheit, dass mit 3 Michelin Sternen ausgezeichnete ABAC in Barcelona zu besuchen.
Die Begrüßung ist freundlich und so nimmt man auf der Terrasse Platz und bekommt die ersten Grüße aus der Küche serviert! Nach diesem gelungenen Auftakt geht es wie gewohnt in die Küche, wo die nächsten Grüße eingenommen werden. Hier bleibt vor allen Dingen die gehobelte Foie im Mais-Taco hängen und das Brioche mit gegrilltem Aal und Wasabi! Zwei absolute Raketen!
Am Platz angekommen entscheide ich mich für das Gran ABAC Menü zu 225,-! Dazu begleitet mich eine Flasche La Closerie Champagner aus dem Haus Jerome Provoste!
Nun aber endlich zur Bloody Mary, auf die man sich immer wieder freuen kann! Geklärte Tomaten, mit viel Sellerie und einer subtilen Schärfe!
Das Menü startet mit geeisten Meeresaromen a la Gilda de Mar! Einen ähnlichen Gang durfte ich im Zaranda (Mallorca, 2 Sterne) schon genießen und stelle fest, dass die in Eis verpackten Meeresaromen sehr intensiv und für mich vielleicht etwas zu intensiv sind! Grenzwertig!
Die frisch aufgeschlagene Butter mit Osietra-Kaviar lässt mich allerdings recht schnell wieder strahlen! Eine klassische Kombi, die nichts von Ihrer Strahlkraft verloren hat und vor allen Dingen von Ihrer Qualität lebt.
Das nun servierte Curry versetzt mich in eine andere Welt. Ein völliger Stilbruch zum zuvor servierten Kaviar, der durchaus gelingt. Zwar sind die Curry-Aromen sehr stark eingesetzt, aber dadurch kann man die volle Bandbreite dieses Gewürzes in jeder Nuance erkennen.
Im dritten Gang wird Zwiebelsuppe serviert, in der sich ein Onzen-Ei versteckt. Die Zwiebelsuppe ist sehr stark einreduziert und entwickelt im Zusammenspiel mit dem Eigelb eine wunderbar sämige Textur, die gerade im Zuammenspiel sehr viel Spaß macht. Dazu gibt es einen kleinen Bun mit Trüffel, der das klassische Zusammenspiel von Trüffel und Ei aufgreift.
Im vierten Gang stehen Meeresfrüchte im Vordergrund. Die Gamba und die Spider Crab sind auf den Punkt zubereitet und werden von See-Igel, Kakao und Kaviar begleitet. Die Variante von Spider Crab und Kaviar passt und auch der leichte Meeres-Sud bringt die beiden Protagonisten gut zur Geltung. Bei den beiden anderen Varianten mit Kakao muss ich leider passen. Zwar ist der Kakao gut heraus gearbeitet; gefällt mir aber in Kombination mit Gamba und Spider Crab überhaupt nicht. Schade.....
Die nun servierte Seezunge trifft wieder voll meinen Geschmack. Diese kommt mit gegrillten Sellerie-Aromen, gesalzenen Limetten und grüner Shiso auf den Teller.
Im nun servierten Hauptgang gibt es gegrillte Taube mit roter Beete und gegrillter Erdbeeren-Romanesco Escabeche. Dazu wird eine Jus von schwarzer Olive und Kaffee serviert. Die Taube ist perfekt gebraten und von einer Kräuter Tapenade ummantelt. Die Jus ist stark einreduziert und eine absolute Wucht. Ein Hauptgang der Spaß macht.
Im Käsegang hält die Fusion-Küche Einzug. Die verschiedenen Reifegrade sind in flüssigen Sphären eingebettet und finden Platz in einer Gemüsebrühe. Gut zubereitet, aber meinen Geschmack trifft es leider nicht wirklich.
Beide servierten Nachtische sind solide, wobei die weiße Schokolade für mein Dafürhalten die Nase etwas vorne hat. Auch ist die Idee mit Luftballon und dem damit verbundenen Helium immer wieder eine lustige Idee.
Die zum Abschluss gereichten Petits Fours beschließen einen schönen Abend und natürlich darf der „Lipstick“ hier nicht fehlen.
Mal wieder gelungener Abend im ABAC, den ich allerdings schon spannender und innovativer erleben durfte.
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