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Wie teuer darf’s denn sein?

Rinder fressen in einem Stall. In den vergangenen Tagen haben Landwirte ihrem Ärger Luft gemacht und auf die Lage an den Höfen hingewiesen.

Rinder fressen in einem Stall. In den vergangenen Tagen haben Landwirte ihrem Ärger Luft gemacht und auf die Lage an den Höfen hingewiesen.

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie vor, in diesem Jahr in den Urlaub zu fliegen? Wenn ja, dann kann es sich lohnen, das noch vor Mai zu tun. Wie im vergangenen Newsletter beschrieben, soll die Ticketsteuer nämlich steigen. So sind zumindest die Pläne der Bundesregierung, die damit die Löcher im Haushalt stopfen will. Alle Details dazu hat Reiseexperte Fritz Edelhoff für Sie aufgeschrieben. Und zur Frage, ob man jetzt also schnell buchen sollte, gibt er zu bedenken, dass sich eine frühe Buchung schon deshalb lohnen kann, weil viele Anbieter gerade mit Frühbucherrabatten locken. Ob sich ganz prinzipiell frühe Buchungen oder last-Minute-Angebote mehr lohnen, hat Maike Geißler recherchiert.

Auch anderswo will die Regierung den Rotstift ansetzen. Das hat in den vergangenen Tagen zu großen Protesten geführt. Denn die Ampel-Regierung will die Steuervergünstigungen beim Agrardiesel schrittweise streichen. Auf eine ursprünglich geplante Abschaffung der KfZ-Steuerbefreiung in der Landwirtschaft verzichtet sie allerdings. Weil das dem Bauernverband aber nicht reicht, hat er seit dem 8. Januar zu Protesten aufgerufen. Zahlreiche Bäuerinnen und Bauern beteiligten sich an Trecker-Korsos, blockierten Autobahnauffahrten oder fuhren bis ans Brandenburger Tor, um ihrem Ärger Luft zu machen.

Die Landwirte sind bis vors Brandenburger Tor gezogen.

Die Landwirte sind bis vors Brandenburger Tor gezogen.

Das Verständnis für die Bauern ist groß

Um nicht nur über sie, sondern mit ihnen zu sprechen, haben sich meine Kolleginnen und Kollegen im RND-Netzwerk mit verschiedenen Landwirten unterhalten. „Wir sehen uns in die Enge getrieben“ (+) berichtet etwa ein Landwirt aus dem sächsischen Grimma, der an den Protesten teilnimmt. Ein Ökolandwirt aus Detmold beteiligt sich zwar nicht, übt aber dennoch Kritik an den Plänen.

Das Verständnis für die Bäuerinnen und Bauern ist groß, wie gerade erst eine Umfrage gezeigt hat. Sie sorgen schließlich auch dafür, dass Kartoffeln, Fleisch oder Eier bei uns auf dem Teller landen. Aber wie viel unseres Essens kommt eigentlich von den hiesigen Feldern – und wie viel muss importiert werden? Das habe ich mir genauer angesehen. Wussten Sie beispielsweise, dass auf deutschen Äckern deutlich mehr Kartoffeln wachsen, als wir hierzulande überhaupt essen können? Anders sieht es allerdings bei Obst aus. Mehr Details dazu gibt es hier.

Wieviel sind Verbraucher bereit zu zahlen?

Wie es um die wirtschaftliche Situation der Landwirte steht, hat Sebastian Scheffel für Sie recherchiert. Außerdem möchte ich Ihnen zwei Kommentare ans Herz legen, die der Frage nachgehen, ob die Proteste der Bauern überzogen sind. Ja, findet mein Kollege Thorsten Fuchs (+): Die Landwirte hätten Maß und Mitte aus den Augen verloren. Jan Sternberg hält dagegen (+). Seine Ansicht: Die Landwirte haben gute Gründe für ihren Unmut.

Auf einem ganz anderen Blatt steht dabei jedoch, wie viel Verbraucherinnen und Verbraucher bereit sind, für Lebensmittel zu zahlen. Im Zuge der Proteste schlug Landwirtschaftsminister Cem Özdemir nun vor, die Bauern mit einer sogenannten Tierwohlabgabe zu entlasten. Das dürfte bei vielen Menschen nicht unbedingt für Jubelrufe sorgen. Denn während viele mehr Tierwohl zwar gut fänden, ist die Bereitschaft, dafür mehr zu zahlen, nicht unbedingt gegeben. Ein Thema, das sicherlich auch auf der Grünen Woche eine Rolle spielen wird. Die Agrarmesse startet am Freitag in Berlin, das RND ist dabei und wird berichten.

Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!

Ihre

Johanna Apel

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Tipp der Woche

Anfang des Jahres ist das Gebäudeenergiegesetz in Kraft getreten, um das 2023 heftig gerungen wurde. Für die meisten Hausbesitzer ändert sich unmittelbar erst einmal nichts. Dennoch machen sich viele Gedanken, wie sie künftig heizen wollen. Und ist die Heizung kaputt, muss sowieso eine neue her. Laura Beigel hat ein sehr lesenswertes Stück rund um den Heizungstausch geschrieben, das ich nur empfehlen kann. Sie gibt darin beispielsweise zu bedenken, dass der Kauf eine langfristige Investition ist – mindestens für die kommenden 20 Jahre.

Ein weiterer Tipp: Wer sich für ein Heizsystem entschieden hat, sollte sich im nächsten Schritt an die Heizungs­fachbetriebe wenden, schreibt meine Kollegin. Die Verbraucher­zentrale rät, nicht nur ein Angebot von einem einzigen Betrieb einzuholen, sondern am besten mehrere individuelle Angebote. „Vergleichen Sie die Kosten und Leistungs­angebote für die neue Heizung gut und wählen Sie einen seriösen Fachbetrieb für Ihre Heizungs­modernisierung.“ Alles Wissenswerte können Sie hier nachlesen.

 

Zahlen, bitte!

Jetzt eine Immobile kaufen – oder lieber warten? Manche Interessenten werden nun nervös. Denn nachdem die Immobilienpreise jahrelang nur nach oben gingen, kam der Boom 2022 zu einem Ende. Seitdem geben die Preise wieder nach. Und der Preisverfall geht weiter: Laut dem statistischen Bundesamt sanken die Preise für Wohnimmobilien im dritten Quartal 2023 um 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Keine Sorgen im Alter? Wer ein Haus sein Eigen nennt, muss sich zumindest über steigende Mieten keine Gedanken machen.

Immobilienpreise sind zuletzt gesunken.

Auch die Finanzierung wird etwas günstiger, denn die Zinsen sind ebenfalls gesunken. Laut dem Vergleichsportal Check24 lagen die bestmöglichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen zum Jahreswechsel sogar bei unter 3 Prozent. Was Interessenten jetzt wissen sollten, können Sie hier nachlesen.

 

Gut zu wissen

 

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Die gute Nachricht

Der Winter hat Deutschland fest im Griff – und die Heizungen laufen auf Hochtouren. Die heimischen Gasspeicher sind allerdings noch zu fast 84 Prozent gefüllt. „Solange keine zusätzlichen Risiken eintreten, ist für den verbleibenden Winter eine Gasmangellage selbst bei extremer Kälte nicht mehr zu befürchten“, sagt Sebastian Heinermann, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Gas- und Wasserstoffspeicher. Nicht nur das: Wie mein Kollege Frank-Thomas Wenzel berichtet, sinken die Preise für Erdgas auch immer weiter. Wieso das so ist und was das für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet, hat er hier für Sie zusammengefasst.

 

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