Die wichtigsten Fragen und Antworten

Bargeldlos zahlen: Warum es immer beliebter wird – und worauf Sie achten sollten

Bargeldloses Zahlen wird in Deutschland immer beliebter.

Bargeldloses Zahlen wird in Deutschland immer beliebter.

Haben Sie jetzt gerade Bargeld im Portmonee? Wenn die Antwort auf diese Frage „Ja“ lautet, dann sind Sie damit nicht alleine. Bargeld ist in Deutschland nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel. Aber: Es wird immer weniger bar bezahlt – viele Menschen nutzen mittlerweile das bargeldlose Zahlen.

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Die Deutsche Bundesbank analysiert das Zahlungsverhalten der Deutschen alle drei Jahre. Die aktuellste Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass immer noch 58 Prozent aller Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihre Warenkäufe und Dienstleistungen bar bezahlen. Das hört sich erst einmal viel an. Allerdings setzen im Jahr 2017, nur vier Jahre zuvor, noch 74 Prozent auf Bargeld. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das bargeldlose Zahlen.

Bargeldlos Zahlen: Das müssen Sie wissen

Wie lange wird es in Deutschland noch Bargeld geben?

Auch wenn bargeldloses Zahlen in Deutschland immer beliebter wird, von einer Abschaffung des Bargelds dürfte noch lange keine Rede sein. Auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat sich dieser Frage gestellt und glaubt: „Das ist derzeit sehr unwahrscheinlich.“ Tatsächlich beschäftigt sich auch die EU-Kommission mit der Rolle von Bargeld und will den Euro als Bargeld stärken und gleichzeitig einen digitalen Euro ermöglichen.

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Warum bezahlen Kunden immer noch mit Bargeld?

Viele Menschen in Deutschland nutzen Bargeld. Denn Fakt ist: Es hat viele Vorteile. Der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge bietet Bargeld Freiheit und Unabhängigkeit, weil keine Beteiligung Dritter dafür nötig ist und weder Strom noch Internet dafür gebraucht werden. Bargeld darf in Geschäften oder Restaurants nicht abgelehnt werden, weil es als gesetzliches Zahlungsmittel gilt – außer es wurden vorab andere Zahlungsmethoden vereinbart. Der EZB zufolge schützt Bargeld außerdem die Privatsphäre von Kundinnen und Kunden und kann von jedem genutzt werden. Es ist außerdem schnell, sicher und ein Wertaufbewahrungsmittel – und: Es hilft, den Überblick über die Ausgaben besser im Blick zu behalten. Genau diesen Punkt stützt eine Studie, die ergab, dass Menschen mehr ausgeben, wenn sie bargeldlos bezahlen.

Welche Vor- und Nachteile hat das bargeldlose Bezahlen?

Für die meisten Menschen hat sich das bargeldlose Bezahlen einfach in den Alltag eingeschlichen. Haben Sie schon einmal über die Vor- und Nachteile nachgedacht? Das Vergleichsportal Verivox hat diese einmal aufgelistet. Als Vorteile sieht das Portal die Tatsache, dass zum Zahlen kein Gang mehr zum Geldautomaten nötig ist und dass das Risiko von Diebstahl verringert wird. Auch praktisch: Im Ausland ist es oft günstiger, weil der Umtauschkurs besser als bei Bargeld ist. Zusätzlich ist die Haftung bei Missbrauch auf 50 Euro begrenzt, vorausgesetzt, es liegt keine grobe Fahrlässigkeit vor.

Das bargeldlose Zahlen hat aber durchaus auch Nachteile. So kann das bargeldlose Zahlen Verivox zufolge zu Spontankäufen verleiten und versetzte Abrechnungen erschweren einen Überblick über Aus- und Einnahmen. Außerdem erwähnt das Portal, dass besondere Vorsicht mit Geheimzahl und Passwort geboten ist, weil die Kontoinhaberin oder der Kontoinhaber unbegrenzt haftet, wenn bei Missbrauch eine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann.

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Auch beim mobilen Zahlen mit dem Smartphone sollte man vorsichtig sein. „Kriminellen gelingt es immer wieder, Geräte mittels Trojaner-Programmen fernzusteuern und elektronische Bezahlmöglichkeiten auszunutzen“, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg. Tipp: Sicherheitssoftware installieren und die NFC-App und das Betriebssystem des Smartphones immer auf dem neuesten Stand halten.

Wie läuft eine bargeldlose Zahlung ab?

Eine bargeldlose Zahlung funktioniert in Deutschland auf vielen Wegen. Die Zahlung ist per Kreditkarte, Girocard und mit dem Smartphone oder der Smartwatch möglich. Wenn ein sogenannter NFC-Chip (Near Field Communication, deutsch: Nahfeld-Kommunikation) in der Karte, im Smartphone oder in der Smartwatch integriert ist, ist auch das kontaktlose Zahlen möglich. Mit dieser „Kontaktlos-Funktion“ muss die Karte oder das Smartphone nur noch in die Nähe des Kartenlesegerätes gebracht werden. Aber: Bei Beträgen von über 50 Euro muss zusätzlich der PIN-Code eingegeben werden – sporadisch auch bei geringeren Beträgen.

Der Zahlungsempfänger liest die Kontodaten in jedem Fall automatisch ein, und der Betrag wird – je nach Zahlungsart – entweder direkt abgebucht oder ein Kreditkartenkonto belastet.

Welche Gebühren fallen beim bargeldlosen Zahlen an?

Wer nach einem Einkauf im Supermarkt bemerkt, dass der Händler einen Aufschlag für die Kartenzahlung einbehalten hat, muss dies nicht hinnehmen. Denn: Bereits seit Januar 2018 dürfen Händler keine Gebühren mehr für Zahlung per Kreditkarte, Debitkarte, Überweisung oder Lastschrift verlangen, heißt es bei der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern. Eine Ausnahme können demnach aber weniger gängige Kreditkarten sein. Der Stiftung Warentest zufolge halten sich daran aber längst nicht alle Händler. Die Verbraucherorganisation empfiehlt in diesem Fall eine Beschwerde bei der Wettbewerbszentrale.

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Was Verbraucherinnen und Verbraucher aber nicht unterschätzen sollten, sind die Gebühren, die teilweise von Banken erhoben werden. So zeigte das Verbraucherportal Biallo in einer Analyse im Jahr 2021, dass 463 von etwa 1200 regionalen Geldhäusern bei ihren Kunden Gebühren für Zahlungsvorgänge erhoben – teilweise bis zu 80 Cent. Davon seien dem Portal zufolge aber nicht alle Konten betroffen – Kundinnen und Kunden sollten ihre Jahresabrechnung auf den Zahlungsverkehr und derartige Transaktionen prüfen.

Auch beim mobilen Zahlen mit dem Smartphone lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn: Auch hier werden von einigen Geldinstituten Gebühren in Höhe von bis zu 80 Cent pro Vorgang fällig. Das Tückische: Die Institute weisen ihre Kundinnen und Kunden in der Regel nicht auf diese Kosten hin, bemängelt die Verbraucherzentrale Hamburg. Im Zweifel also lieber einmal bei der Bank nachfragen.

Wie hoch ist das Limit für die Kartenzahlung?

Wer hohe Beträge bargeldlos zahlen möchte, sollte sich vorab unbedingt über das Limit seiner Bank informieren. Denn: Bei jeder Bank fällt dieses Limit unterschiedlich aus. Oft liegt das Limit bei 1000 Euro pro Tag – es kann für den einzelnen Verbrauchenden aber auch höher oder niedriger ausfallen. Dieses ist häufig mit der Bonität der Kontoinhaberin oder des Kontoinhabers oder mit den Bankrichtlinien verbunden. Zusätzlich kann es auch ein Wochenlimit geben.

Das Limit lässt sich in den Vertragsunterlagen der Bank finden – häufig kann es aber unkompliziert über die App, online oder vor Ort geändert werden.

Wie oft kann man kontaktlos bezahlen, ohne den PIN einzugeben?

Wer am Tag häufig einkauft, für den ist es vielleicht lästig – für alle anderen handelt es sich vor allem um einen Schutzmechanismus. Nach maximal fünf Bezahlvorgängen oder einer Summe von insgesamt 150 Euro „fordert das Hintergrundsystem der Bank den Bezahlvorgang mit Einstecken der Karte und PIN-Eingabe“, heißt es beim Bundesverband Deutscher Banken. Generell wird die Eingabe der PIN ansonsten erst bei Beträgen von über 50 Euro fällig.

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Was bedeutet Code 51 bei Kartenzahlung?

Wurde Ihre Kartenzahlung in der Vergangenheit schon einmal abgelehnt und auf dem Zahlungsterminal war der „Code 51″ zu lesen? Das bedeutet entweder, dass das Guthaben auf dem Konto nicht ausreicht oder das Kartenlimit überschritten ist.

Welche App benötige ich, um mit dem Handy zu bezahlen?

Die Auswahl an Apps, mit denen man mobil mit dem Smartphone oder der Smartwatch zahlen kann, wird immer größer. Die Apps werden von Banken, Techfirmen, Zahlungsdienstleistern sowie Bonusdiensten angeboten. Eine große Übersicht der Apps und Informationen zu Apple Pay und Google Pay finden Sie hier.

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Übrigens: Mittlerweile bieten auch verschiedene Kunden-Apps die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen an. So funktionieren die Apps von Edeka, Netto oder Payback sogar ohne NFC-Technik, informiert die Stiftung Warentest. Bei diesen Apps müssen die Kunden demnach im Geschäft einen Code anfordern, den sie dann an die Kontaktstelle des Kassenterminals halten.

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