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Das Weihnachtsgeschäft läuft an: Erst Schnäppchen, dann Streik?

Läden in der Kieler Innenstadt werben für den Black Friday.

Läden in der Kieler Innenstadt werben für den Black Friday.

Liebe Leserinnen und Leser,

sind Sie gut durch den Streik gekommen? Weil die Lokführergewerkschaft GDL zum Arbeitskampf aufrief, standen in der vergangenen Woche viele – wenn auch nicht alle – Räder still. Wer mit der Bahn zur Arbeit fahren oder verreisen wollte, musste umplanen. Die gute Nachricht allerdings für alle, die bei ihren Feiertagsplänen auf die Bahn setzen: Gewerkschaftsführer Claus Weselsky hat im Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ angekündigt, an Weihnachten nicht streiken zu wollen.

Etwas anders könnte es im Handel aussehen. Dort will die Gewerkschaft Verdi höhere Löhne und Gehälter durchsetzen. In den seit mehr als sechs Monaten andauernden Tarifverhandlungen sind die Fronten mittler­weile allerdings so verhärtet, dass es mitten in der Adventszeit zu Streiks in Supermärkten kommen könnte. Die Arbeitgeberseite, der Handelsverband Deutschland (HDE), fordert ein anderes Gesprächsformat als bisher. Verdi hält dagegen: „Die Beschäftigten werden so lange auf die Straße gehen, bis die Arbeitgeber ihre Anliegen wahrnehmen und an den Verhandlungs­tisch zurückkehren“, sagte Silke Zimmer vom Verdi-Bundesvorstand dem RND. Wir müssen also gespannt bleiben, wie es weitergeht.

Der Zug einer Demonstration von Verdi zog am 10. November am KaDeWe vorbei. Die Gewerkschaft hatte zum Streik aufgerufen.

Der Zug einer Demonstration von Verdi zog am 10. November am KaDeWe vorbei. Die Gewerkschaft hatte zum Streik aufgerufen.

Der Black Friday steht an

Erst einmal stehen dem Einzelhandel jetzt aber sehr arbeitsreiche Tage bevor: der Black Friday steht an. Viele Händler und Händlerinnen hoffen rund um den Rabatt-Aktionstag im November auf starke Umsätze. In den Einkaufszentren und in den Onlineshops wird schon fleißig geworben. Die Rabattschlacht gehört bei vielen Geschäften längst zum festen Programm. Für Verbraucherinnen und Verbraucher kann das eine oder andere Schnäppchen dabei sein. Ob Fernseher oder Wintermantel: Wer sowieso eine bestimmte Anschaffung vorhatte, kann rund um den Aktionstag womöglich sparen.

Allerdings ist die Ersparnis mitunter gar nicht so groß wie erhofft. Verbraucherschützer verweisen darauf, dass sich die Sparpreise oftmals auf einen Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen des Herstellers (UVP) beziehen. Dabei ist nicht gesagt, ob Händler diese Preise vorher überhaupt aufgerufen haben. Zudem sollte bedacht werden, dass die Rabattschlacht auch zu Einkäufen führen kann, die man gar nicht vorhatte. Wer knapp bei Kasse ist, sollte zudem genau darauf achten, dass so mancher Kaufrausch auch zu Schulden führen kann, die einem irgendwann über den Kopf wachsen.

Was Verbraucher bei der Rabattschlacht bedenken sollten

Wer vorhat, rund um den Black Friday ein Schnäppchen zu machen, sollte immer einen Preisvergleich anstellen. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) rät, mindestens zwei Suchmaschinen zu nutzen. Zudem sollte genau geprüft werden, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt, denn auf dem Online-Marktplatz können sich auch schwarze Schafe tummeln. Der VZBV bietet auf seiner Internetseite einen Fakeshop-Finder an, der dabei helfen kann.

Direkt auf den Black Friday folgt übrigens der Cyber Monday, der ebenfalls Rabatte verspricht. Und kannten Sie schon den Singles’ Day, der seine Ursprünge in China hat und bereits hinter uns liegt? Alles Wichtige rund um die Aktionstage im November hat Patrick Fam für Sie zusammengetragen.

Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!

Ihre

Johanna Apel

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Tipp der Woche

Nach längerer Krankheit wieder in den Job zurückzufinden, kann schwer sein. Stundenlanges Sitzen oder schweres Heben ist womöglich nicht mehr machbar. Wie kann die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt gut gelingen? Katrin Schreiter hat sich dafür mit einem Fachanwalt unterhalten. Denn Arbeitgeber sind mitunter in der Pflicht, ihren Beschäftigten Angebote zu machen, wie sie im Unternehmen gut weiterarbeiten können.

Als Ergebnis eines BEM-Verfahren können ganz unterschiedliche Maßnahmen stehen - zum Beispiel ein höhenverstellbarer Schreibtisch bei permanenten Rückenschmerzen.

Als Ergebnis eines BEM-Verfahrens können ganz unterschiedliche Maßnahmen stehen – zum Beispiel ein höhenverstellbarer Schreibtisch bei permanenten Rückenschmerzen.

„Im Arbeitsrecht spricht man von einem leidensgerechten Arbeitsplatz, der mithilfe des betrieblichen Eingliederungsmanagements – kurz BEM – gestaltet werden soll“, sagt Tobias Werner. Wie das Ganze aussehen kann? Beispielsweise kann eine Hebehilfe installiert, der Büroarbeitsplatz umgestaltet oder der Schicht­dienst angepasst werden, schreibt meine Kollegin. Aber für wen gilt das – und was, wenn der Arbeitgeber kein BEM anbietet? Die wichtigsten Infos gibt es hier.

Zahlen, bitte!

Was für ein Chaos! Vor wenigen Tagen hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe den Haushaltstrick der Ampelregierung gekippt. Die Kurzfassung: Die Milliardenbeträge, die die Corona-Folgen abmildern sollten, dürfen nicht einfach umgewidmet werden. Nun klafft eine riesige Finanzierungslücke, denn es fehlen 60 Milliarden Euro, die unter anderem für die Förderung der Elektromobilität oder die Ansiedlung von Chipfabriken vorgesehen waren.

Hinzu kommt, dass das Bundesfinanzministerium nun eine Haushaltssperre erlassen hat, die auch den Milliarden aus dem sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds gilt. Noch ist unklar, was das genau für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet. Eines steht aber fest: Die Regierung muss jetzt schauen, wie sie ihre Pläne finanziert bekommt – oder an welchen Stellen sie streicht. Doch was sollte damit genau finanziert werden, und welche Vorschläge liegen auf dem Tisch? Tim Szent-Ivanyi hat die Details. Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.

Gut zu wissen

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Die gute Nachricht

Gute Nachricht für alle Winterfans: Es wird wieder weiß. Am Wochenende soll in einigen Regionen Deutschlands Schnee fallen. Das gilt besonders für die Berglagen ab etwa 400 Meter, sagt Meteorologe Robert Hausen vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Ob es schon für eine Schlittenfahrt reicht? Wer weiß. Zumindest die Aussicht auf weiße Flocken stimmt aber schon auf schöne Winterspaziergänge ein, wie ich finde.

Mit dem Bergpanorama im Hintergrund ist Wintercamping im Camping-Resort Zugspitze etwas ganz Besonderes.

Mit dem Bergpanorama im Hintergrund ist Wintercamping im Camping-Resort Zugspitze etwas ganz Besonderes.

Und wer schon an den Winterurlaub denkt: Auch in diesem Jahr gibt es Wege, um beim Reisen ein wenig Geld zu sparen. Wussten Sie beispielsweise, dass man auch im Winter campen kann? Brigitte Vetter hat die schönsten Campingplätze zusammengestellt, die auch in der kalten Jahreszeit geöffnet haben. Jana Freiberger versorgt Sie mit einer Übersicht über die günstigsten Skigebiete in Europa.

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