Beitrag von Nils Richter

Die Sprache der Arbeit: "𝗦𝗽𝗶𝗲𝗹𝗲𝗿𝗺𝗮𝘁𝗲𝗿𝗶𝗮𝗹" vs. "𝗛𝘂𝗺𝗮𝗻 𝗥𝗲𝘀𝗼𝘂𝗿𝗰𝗲𝘀" 💥 In den letzten Tagen hat die Diskussion um den Begriff "Spielermaterial" im Kontext der Männerfußballmannschaft des DFBs und des ZDF hohe Wellen geschlagen. Die Frage, ob dieser Begriff angemessen ist, wirft ein tieferes Licht auf die Sprache, die wir im Arbeits- und Leistungsumfeld nutzen. Wenn man den Begriff "Spielermaterial" hört, fällt es schwer, die negative Konnotation zu übersehen, die er mit sich bringt – besonders, wenn man ihn mit dem historischen Begriff "Menschenmaterial" vergleicht. Dieser Begriff, tief verwurzelt in einer düsteren Zeit, reduziert Individuen auf bloße Ressourcen, die verbraucht werden können. Ein solcher Vergleich verstärkt die Entmenschlichung, indem er Sportler auf das Niveau von bloßen Objekten oder Werkzeugen reduziert. Interessanterweise akzeptieren wir in der Geschäftswelt jedoch weitgehend den Begriff "𝗛𝘂𝗺𝗮𝗻 𝗥𝗲𝘀𝗼𝘂𝗿𝗰𝗲𝘀" (HR), der auf den ersten Blick eine ähnliche Reduktion vorzunehmen scheint. HR spricht ebenfalls von "Ressourcen" im Kontext von Menschen, was zu der Frage führt: Warum empfinden wir diesen Begriff als weniger problematisch? 🤷♂️ Der Unterschied liegt im Kontext & der Absicht: ▶ 𝗛𝗶𝘀𝘁𝗼𝗿𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗞𝗼𝗻𝘁𝗲𝘅𝘁: Der Begriff "Human Resources" entstand in einer Zeit, in der es darum ging, den Wert & die Bedeutung der Mitarbeiter zu erkennen & zu maximieren. Es zielte darauf ab, systematisch zu betrachten, wie Menschen in einer Organisation arbeiten, wachsen und ihre Fähigkeiten einbringen. ▶ 𝗙𝘂𝗻𝗸𝘁𝗶𝗼𝗻𝗮𝗹𝗲𝗿 𝗞𝗼𝗻𝘁𝗲𝘅𝘁: In der HR-Abteilung geht es darum, sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Mitarbeiter erfüllt werden, um ihre bestmögliche Leistung zu gewährleisten. Dies beinhaltet Weiterbildung, Entwicklung, Wohlbefinden und eine unterstützende Arbeitsumgebung. ▶ 𝗦𝗲𝗺𝗮𝗻𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗕𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝘂𝗻𝗴: Während "Spielermaterial" direkt die Idee vermittelt, dass Spieler austauschbar & konsumierbar sind, impliziert "Human Resources" eine Wertschätzung für den Beitrag jedes Einzelnen. Ressourcen in diesem Kontext sind nicht verbrauchbare Güter, sondern wertvolle Assets, die gepflegt & entwickelt werden sollen. Die Diskussion um die Sprache, die wir verwenden, ist wichtig und notwendig. Auch die aktuellen Diskussionen in der Politik erinnern uns daran, wie schnell Sprache entmenschlichen kann. Andererseits zeigt uns der Begriff "Human Resources", dass der Kontext und die Absicht hinter einem Begriff dessen Wahrnehmung stark beeinflussen können. Es ist entscheidend, dass wir uns stets bewusst sind, wie unsere Worte auf andere wirken. Der Respekt und die Würde jedes Einzelnen sollten immer im Vordergrund stehen, sei es auf dem Spielfeld oder im Büro. Durch eine sorgfältige & respektvolle Sprache können wir eine Kultur des Respekts & der Wertschätzung fördern – in allen Bereichen des Lebens. Was meinst du? Cheers Nils 🐊 #HR #RespectInWork #EmployeeValue

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Alexander Graf von Perponcher-Sedlnitzky

Nachhaltige Karriereperspektive beim Aufbau unseres Frankfurter Standortes, Infos gern persönlich

2 Wochen

Ich finde tatsächlich, man kann es auch übertreiben. Das Wort Spielermaterial ist ein im Fußball völlig gängiger Begriff. Insofern eher, um mit Marcel Reif zu sprechen, ein Sturm im Wasserglas. Ich finde, um eine andere Fußballweisheit zu benutzen, "Entscheidend is aufm Platz". Übertragen auf HR/Personal /People & Culture., für mich ist völlig egal, wie man es nennt, wichtig ist, dass die Mitarbeiter in einem Unternehmen SUPER behandelt werden und nicht die tollsten Begriffe verwendet werden, die Unternehmenskultur aber für die Tonne ist. Neben anderen Gründen auch einer der Gründe, warum ich mich nicht dem Gender Wahnsinn anschließe. Wichtiger ist den Menschen im HANDELN mit Respekt zu begegnen, mit Equal Pay beispielsweise... Sprache wandelt sich, aber mehr "Mitte" tut hier und da gut, Schönen Start in die Woche

Jan Steinert

Experienced Senior leader of HR & Legal teams, CHRO, President/Vice President, Arbeitsdirektor, Labor Relations Manager

3 Wochen

To the point! Und: Ich bin immer noch sehr froh darüber, dass sich „Human Capital Management“ nicht durchgesetzt hat…

Oliver Hahn

🧑🏼💻🧕🏼👷🏽♂️👨🏼🍳👩🏾💻🧑🏻🔬🧑🔧 Your people are your most important asset | Learning Expert | Activator | Regional Manager

3 Wochen

interessante Diskussion, die da gerade durchs Lands zieht. Ich kann beiden Seiten Argumente abgewinnen, finde es schlußendlich aber erstmal immer wichtig, dass wir achtsam bleiben und sowas auch hinterfragen (können). PS: ich kenne das Stadion 😜

Jörg Bielicke

Geschäftsführer GreenTech Talents | HR- und Recruiting-Experte | Dein Mentoring für eine nachhaltige Karriere

3 Wochen

HR = Human Relations Management

Sebastian Bischof

Senior Associate - Global Consumer Goods Practice @ Spencer Stuart

3 Wochen

Super auf den Punkt gebracht, Nils! Ich stimme Dir vollkommen zu - Sprache kann nie zuviel Respekt zum Ausdruck bringen.

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