Es sind kuriose Szenen bei der Leichtathletik-EM in Rom: Kurz vor dem Ziel reißt die spanische Geherin Laura García-Caro den Arm in die Luft und streckt die Zunge raus. Als vermeintlich sichere Dritte ging sie ins Stadion und legte die Landesfahne für den Medaillenjubel um. Doch da hatte sich die 29-Jährige zu früh gefreut.
Die Ukrainerin Ljudmila Oljanowska schnappte García-Caro auf den letzten Metern mit einem Schlussspurt noch Bronze weg. Fassungslos schaute die Spanierin ihre Konkurrentin an, die rechts an ihr vorbeizog. Das Siegerlachen verschwand, der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ein schlimmer Fauxpas, der die Spanierin sichtlich mitnahm.
Mit Tränen in den Augen erklärte sie nach dem Rennen: „100 Meter vor dem Ziel habe ich zurückgeblickt und gesehen, dass ich 40 oder 50 Meter vor ihr lag, und ich dachte, sie würde mich nicht mehr einholen. Ich habe trotzdem noch alles gegeben, aber sie hat mich überholt. Obwohl ich gefeiert habe, bin ich Vollgas gelaufen. Ich bin sehr enttäuscht darüber, was passiert ist.“
Gold holte sich Olympiasiegerin Antonella Palmisano, die Italienerin gewann in 1:28:09 Stunden überlegen. Valentina Trapletti (1:28:37) sorgte für einen Doppelerfolg der Gastgeberinnen. Geherin Saskia Feige konnte nicht in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen. Die Leipzigerin kam nach 20 Kilometern am Freitag in Rom auf den 18. Platz. „Ich habe schon gemerkt, dass die Beine schnell schwer waren, daher musste ich früh das Tempo rausnehmen. Ich hatte mir hier die Top 20 vorgenommen, daher bin ich mit Platz 18 gar nicht so unzufrieden“, so die deutsche Athletin.