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Sport Nach 550 Tagen zurück

Nagelsmanns unbändiges Vertrauen in Manuel Neuer

Manuel Neuer feiert sein Comeback im Tor der DFB-Auswahl Manuel Neuer feiert sein Comeback im Tor der DFB-Auswahl
Zurück im DFB-Tor: Manuel Neuer feiert gegen die Ukraine sein Comeback für die Nationalmannschaft
Quelle: AFP/TOBIAS SCHWARZ
Manuel Neuer feiert gegen die Ukraine nach 550 Tagen sein Comeback im deutschen Nationalteam. Beim Bundestrainer genießt er große Rückendeckung, obwohl der 38 Jahre alte Torhüter jüngst nicht immer einen sicheren Eindruck hinterließ.

Er lächelte viel, winkte immer wieder in die Menschenmenge. Manuel Neuer genoss den Empfang der deutschen Nationalmannschaft am vergangenen Freitag in Herzogenaurach offenbar sehr. Der Torhüter, mit nun mehr 38 Jahren der Dienstälteste im noch 27 Mann umfassenden EM-Kader, steht vor seinem achten Turnier in Folge. Bei der WM 2010 in Südafrika hatte er erstmals ein Championat für Deutschland bestritten.

14 Jahre später steht die EM im eigenen Land kurz bevor. Bundestrainer Julian Nagelsmann plant mit dem Keeper des FC Bayern als Nummer eins. Das hat er klar formuliert. Und deshalb werden sich die Augen der Beobachter am Montagabend, wenn Deutschland im Testspiel in Nürnberg auf die Ukraine trifft (20.45 Uhr/ARD), auch auf Neuer richten – steht der 117-malige Nationalspieler doch nach 550 Tagen vor seinem Comeback beim DFB-Team. Neuer fühlt sich fit, obwohl er wegen eines Magen-Darm-Infekts in der vergangenen Woche verspätet ins Trainingslager ins thüringische Blankenhain gereist war.

„Manu wird spielen“, hatte Julian Nagelsmann, der Bundestrainer, am Sonntag gesagt: „Er macht einen guten Eindruck. Körperlich ist er in einer guten Verfassung und er hat gut trainiert. Manu hat eine gute und stabile Saison gespielt. Er wird eine sehr gute EM spielen, da bin ich mir sicher.“ Angesprochen auf Statistiken, die Aufschluss über Schwächen von Neuer geben würden, sagte Nagelsmann, dass ihm die Statistiken „relativ egal“ sein würden. „Ich weiß, dass die Statistik nach der EM gut sein wird.“

„Er hat diesen kindlichen Spieltrieb“, sagt Nagelsmann über Neuer

Er habe, ergänzte Nagelsmann, großes Vertrauen in Neuer, „weil er einfach nach wie vor einer der besten Torhüter der Welt ist. Nicht nur fußballerisch. Er hat auch noch diesen kindlichen Spieltrieb – und das ist für mich der größte Indikator zu sagen, dass man in einem gewissen Alter immer noch top Fußball spielen kann.“ Neuer, so der Coach, sei unglaublich aktiv auf dem Trainingsplatz. „Er will viele Bälle haben, versucht alles zu halten, was zu halten geht. Er brennt darauf, erfolgreich mit der Mannschaft zu sein.“

Als Neuer vor 550 Tagen bislang letztmals im DFB-Tor stand, war das WM-Aus beim nutzlosen 4:2-Erfolg gegen Costa Rica besiegelt worden. Im parallel laufenden letzten Gruppenspiel hatte sich Japan gegen Spanien Anfang Dezember 2022 mit 2:1 behauptet, weshalb die deutsche Elf nach dem WM-Vorrunden-Aus in Russland 2018 erneut frühzeitig abreisen musste. In einem anschließenden Kurz-Urlaub hatte sich Neuer dann beim Skifahren einen Beinbruch zugezogen – ein Unfall, der die Karriere bedrohte. Neuer fiel mehrere Monate aus.

Die deutsche Elf gewann im Dezember 2022 zwar 4:2 gegen Costa Rica, doch der Sieg half dem Team um Manuel Neuer nichts
Die deutsche Elf gewann im Dezember 2022 zwar 4:2 gegen Costa Rica, doch der Sieg half dem Team um Manuel Neuer nichts
Quelle: picture alliance/dpa/Robert Michael

Nun aber ist er zurück. „Es ist eine unglaubliche Leistung, was er da vollbracht hat. Nicht nur, dass er zurückgekommen ist, sondern auch die Art und Weise, wie er zurückgekommen ist“, zollte ihm Joshua Kimmich, sein Mitspieler beim FC Bayern, erst dieser Tage wieder großen Respekt. Im März, als die deutsche Auswahl mit den Siegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) mal wieder zwei Ausrufezeichen setzen konnte und damit den Turnaround in Bezug auf die Stimmung schaffte, musste das geplante Neuer-Comeback noch verschoben werden. Ein im Training erlittener Muskelfaserriss im Adduktorenbereich verhinderte seine Rückkehr ins DFB-Tor.

Marc-André ter Stegen, die ewige Nummer zwei hinter Manuel Neuer, hatte ihn vertreten. Ter Stegen wird im Verlauf der Woche zum DFB-Team stoßen. Dann ist das Torhüter-Quartett um Neuer, Alexander Nübel und Oliver Baumann komplett.

Kahn begrüßt Einsatz von Neuer

„Nach wie vor ist meine Euphorie groß. Ich bin positiv gestimmt. Ich freue mich auf das, was kommt“, sagte Neuer bei der Ankunft der Mannschaft in Herzogenaurach. Der Routinier weiß, wie richtungsweisend der Ukraine-Test und der finale EM-Prüfstein Griechenland am Freitag in Mönchengladbach (20.45 Uhr/RTL) sein werden. „Die beiden Testspiele sind sehr wichtig für uns, das ist die letzte Wasserstandsmeldung. Wenn wir positive Ergebnisse gestalten, lässt sich das erste Spiel etwas einfacher gestalten“, sagte Neuer, der zuletzt nicht immer einen sicheren Eindruck an seinem Arbeitsplatz hinterlassen hatte.

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Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid war es Neuer, der in der 88. Minute nach einer bis dahin Weltklasse-Leistung zur tragischen Figur wurde – und patzte. Bayern schied nach einer 1:0-Führung doch noch aus. Beim Saison-Abschluss gegen 1899 Hoffenheim (2:4-Niederlage) war Neuer an drei von vier Gegentoren beteiligt.

Dass Neuer nun wieder ins Tor zurückkehrt, findet auch außerhalb des DFB-Lagers Anklang. Oliver Kahn, Vize-Weltmeister von 2002 und lange Zeit selbst die Nummer eins im deutschen Tor, sagte zu BILD: „Vielleicht ist es sogar gut für Manuel, dass es nun direkt weitergeht, die Saison noch nicht vorbei ist. Er kann seinen Fokus sofort auf das nächste Ziel ausrichten. Ansonsten wären die Fehler, die Manuel zuletzt unterlaufen sind, länger im Kopf geblieben, hätten ihn länger beschäftigt.“

LaGa

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