Okidoki. Das war ja eigentlich klar. Früher oder später müssen wir uns aber mit den Insekten anfreunden. Und zwar speiseplanmäßig. So vermuten es zumindest nicht wenige Zukunftsforscher und Ernährungswissenschaftler.
Darauf wollen wir vorbereitet sein - und haben darum ein Versuchskaninchen in Form unserer wagemutigen Redakteurin Kim vorgeschickt. Sie hat sich eine Arbeitswoche lange von Insekten ernährt. Gut, ein zwei „normale“ Snacks zwischendurch waren okay.
Die Hauptmahlzeit des Tages musste aber aus Mehlwürmern, Heuschrecken und den anderen krabbelnden Freunden bestehen.
Das war‘s aber noch nicht. Denn da gibt es noch Camares. Sie darf sich wie bei „Charlie und die Schokoladenfabrik“ oder „Bridget“ Jones fühlen und jeden Morgen als Frühstück 100 Gramm Schokolade essen. Das ist zwar nicht gesund, aber diesen Part übernimmt ja ohnehin Kim.
Wer wohl mehr gelitten hat? Du erfährst es im Video oben.
Kommen wir zurück zu den Insekten: In Australien, Asien, in Afrika und Süd- und Mittelamerika stehen sie eigentlich ganz selbstverständlich auf dem Speiseplan.
Wieso lösen sie bei den meisten von uns aber eher Ekel als Appetit aus?
Lebensmitteltechnologin Birgit Rumpold erklärt uns, dass das am schlechten Image liege. Insekten verbinden wir mit Schädlingen, Krankheitsüberträgern und Mutproben im Dschungelcamp oder Szenen aus Horrorfilmen. Allerdings sind Insekten ziemlich proteinreich und:
Insekten sind eine nachhaltige Alternative zu Fleisch, da sie ressourceneffizienter produziert werden. Das betrifft den Platzbedarf, Futterbedarf, Wasserbedarf und den Ausstoß von Treibhausgasen.
Forschern der University Edinburgh zufolge könnten Insekten außerdem eine Schlüsselrolle bei der Reduktion von Emissionen spielen. Spricht also alles dafür, sie auch bei uns auf den Speiseplan zu nehmen.
Auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat sich mit Insekten beschäftigt. Seit Anfang des Jahres ist das „Inverkehrbringen von Insektenarten als neuartige Lebensmittel“ durch die Novel-Food-Verordnung der EU geregelt. Heißt: alle Insekten oder insektenhaltige Produkte werden als Lebensmittel vor dem Verkauf gesundheitlich bewertet. Wir können die Insekten, die wir in Deutschland kaufen, also ohne Bedenken essen.
Birgit Rumpold glaubt durchaus daran, dass Insekten auf dem deutschen Lebensmittelmarkt eine Chance haben.
Zwar nicht als neues Lieblingsprodukt aller Deutschen, aber als Alternative für Leute, die proteinreiche oder nachhaltig produzierte Lebensmittel kaufen möchten. Wie Sportler oder eben Menschen, die besonders auf die Umwelt achten.
Jetzt stellt sich noch die Frage, was Insekten geschmacklich hergeben. Mit Schokolade können sie natürlich nicht mithalten.
Kims Fazit: „Einige Insekten, z.B. Heuschrecken, waren alles andere als genießbar. Weder geschmacklich, noch vom Aussehen her und schon gar nicht das „Essgefühl“. Pfuiteufel. Aber es ist nicht alles schlecht: Buffalowürmer in einem guten Rezept etwa schmecken eigentlich ziemlich gut.“ Immerhin, denn:
Schokolade ist auch nicht die Lösung. Das zumindest hat Schoko-Junkie Camares schmerzlich lernen müssen. Keinen einzigen Morgen führte sie zu Glücksgefühlen. Im Gegenteil: „Übelkeit, Müdigkeit und ein kurzes Sättigungsgefühl gab‘s.“ Beide sind sich einig: Die Insekten haben gewonnen.
So und mit diesen Informationen entlassen wir dich in den nächsten Supermarkt.