WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. ICONIST
  3. Essen & Trinken
  4. Pekingente: In diesem Restaurant gibt es den China-Klassiker in Perfektion

Meinung China-Klassiker

Deutschlands beste Pekingente wird in einem Hotel in Kreuzberg serviert

Im „Orania“ wird die Pekingente in vier Gängen serviert. Danach braucht man keinen Nachtisch mehr, findet Dreisternekoch Christian Bau Im „Orania“ wird die Pekingente in vier Gängen serviert. Danach braucht man keinen Nachtisch mehr, findet Dreisternekoch Christian Bau
Im „Orania“ wird die Pekingente in vier Gängen serviert. Danach braucht man keinen Nachtisch mehr, findet Dreisternekoch Christian Bau
Quelle: Orania; Marcus Simaitis
Die Pekingente zählt zu den Lieblingsgerichten von Dreisternekoch Christian Bau. In Berlin hat er ein Restaurant entdeckt, in dem der Klassiker in einer Perfektion zubereitet wird, wie man es sonst nur aus Asien kennt.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Eines meiner Leibspeisen auf Reisen ist die Pekingente. Herausragend war zum Beispiel das Tier, das ich im China-Restaurant des „Mandarin Oriental“ in Bangkok gegessen habe. Das Lokal im „Intercontinental“ in Hongkong, das die Pekingente zu seinen Spezialitäten zählt, trägt zwei sogar Sterne. Wenn der Meister dort an den Tisch kommt und die hauchdünne, knusprige Haut der Ente in Rechtecke zerteilt, erleben die Gäste eine Lektion in Schneidetechnik.

In Berlin gehe ich seit einigen Jahren gerne ins Hotel „Orania“ in Kreuzberg, um eine Pekingente zu essen, die mit den Vorbildern in Asien mithalten kann. Küchenchef Philipp Vogel, der auch den Hotelbetrieb leitet, ist durch seine Auftritte bei „Kitchen Impossible“ einem größeren Publikum bekannt geworden ist. Die Pekingente ist sein Markenzeichen. 90 Prozent seiner Gäste bestellen das Gericht, wie er mir erzählt hat. Dabei kommt Vogel eigentlich aus der Sterneküche. Nachdem er sich bei Dieter Müller im „Schloss Lerbach“ zum Sous-Chef hochgearbeitet hatte, ging er auf Wanderschaft, unter anderem nach Shanghai. Zurück in Europa erkochte er in Wien einen Stern und zog 2017 nach Berlin, um das „Orania“ zu eröffnen.

Lesen Sie auch
Haruhiko Saeki hat mit dem Unternehmen Brickny Europe in Düsseldorf ein Netz aus Takumi-Franchise-Restaurants aufgezogen in denen japanische Ramen Nudelgerichte serviert werden. In Düsseldorf lebt eine der weltweeit größten japanischen Communities.
Ramen-Imperium „Takumi“

Um in der Weihnachtszeit größere Mengen Enten und Gänse braten zu können, bestellte er einen traditionellen Ofen für Pekingenten, in den mehrere Exemplare zugleich gehängt werden können. Doch er musste feststellen, dass die hiesigen Tiere dafür völlig ungeeignet waren, weil sie einen zu geringen Fettanteil besitzen. Aus dem anfänglichen Missgeschick entwickelte er eine eigene Variation des Klassikers, bei dem sowohl seine Erfahrungen in China als auch sein Können als Sternekoch zur Geltung kommen. Seine Enten, die einer eigenen Rasse angehören, lässt er bei einem irischen Züchter aufziehen.

Vom Schnabel bis zum Schwanz

Die Tiere werden bei ihm zunächst mit einem Kompressor aufgeblasen, damit sich die Haut vom Fleisch löst. Dann taucht Vogel sie 30 Sekunden in einen würzigen Sud und lässt sie sieben Tage im Kühlhaus reifen. Jede Ente wird erst in den Ofen gehängt, wenn der Gast seine Bestellung aufgegeben hat. Vogel hat ein System entwickelt, bei dem jede Ente frisch auf den Tisch kommt und alle Teile vom Schnabel bis zum Schwanz verarbeitet werden.

Als ersten Gang serviert er eine Brühe von der Ente mit selbst gemachten Dumplings, die mit den Innereien gefüllt sind. Der Sud strotzt vor Kraft und bekommt durch Shitakepilze, Ingwer, Koriander und Chili zusätzliches Umami. Als zweiten Gang gibt es die krosse Haut mit Pfannkuchen, die Vogel nach einem asiatisch abgewandelten Rezept für französische Crêpes selbst backt. Dazu reicht er zerquetschte Gurken, die er mit einer Sesam-Marinade und Knoblauch-Chips würzt, eingelegten Rettich, Sushi-Ingwer, Frühlingszwiebeln, Hoi-Sin-Soße und braunem Zucker. Die Zutaten sorgen für eine Balance der Aromen, die in den Teigrollen zusammenkommen.

Lesen Sie auch

Als dritter Gang folgt eine wunderbar gegarte Brust, die im Ofen noch nachgebraten wurde, begleitet von einer Jus, die mit Kampot- und Szechuanpfeffer aromatisiert wird, und einem sauer-scharf fermentierten Pak-Choi-Salat, der mit einer Apfelvinaigrette angemacht wird. Den Abschluss bildet Fried Rice aus dem Wok, der mit einem Haché aus dem Keulenfleisch, Mu-Err- und Shitakepilzen, Wasserkastanien, chinesischer Salami und einem Enteneigelb in der Mitte serviert wird. Danach kann man noch ein Dessert bestellen, man es braucht aber nicht.

Vogel bereitet auch eine vegane Version der Ente zu, bei der Shitake-Pilze, Sojahack, Auberginen und Wasserkastanien zum Einsatz kommen. Mich betrifft das weniger, aber der Schritt ist lobenswert; an jedem Sechsertisch sitzt ja heutzutage mindestens ein Vegetarier.

Christian Bau kocht im „Victor’s Fine Dining“ in Perl-Nennig, das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema