Auf den eindringlichen Wunsch meiner Tochter hin kauften wir kürzlich einen schlichten Erdbeerkuchen. Nach dem gemeinsamen Verzehr, von Genuss will ich gar nicht sprechen, kamen wir zu dem Schluss, dass die eigentlich gut schmeckenden Erdbeeren mit zu viel geschmacklosem Gelee überzogen waren und der Mürbeteigboden zu weich.
Für den Boden gibt es eine einfache Lösung: Damit er sich nicht mit der Feuchtigkeit des Belags vollsaugen kann, wird er isoliert – und zwar mit weißer Schokolade. Was das Gelee angeht, rate ich zu Sparsamkeit und Geschmack. Der Tortenguss schützt die Erdbeeren vor dem Austrocknen, er muss aber nicht drei Zentimeter dick sein. Und damit er auch nach etwas schmeckt, entziehe ich einem Teil der Erdbeeren den Saft mithilfe von Zucker. Dieser Saft verleiht dem Gelee das nötige Aroma.
Das sind die Zutaten:
1 kg Erdbeeren
100 g Zucker
Für den Mürbeteig:
150 g Butter
100 g Puderzucker
250 g Mehl Typ 405
30g gemahlene, geschälte Mandeln
1 Ei
1 Prise Salz
50 g weiße Schokolade
Für die Vanillecreme:
200 ml Milch
200 ml Sahne
1 Päckchen Vanillepuddingpulver (mit echter Vanille)
75 g Zucker
3 Eigelb
Für das Gelee:
1 Päckchen Tortenguss
Den aufgefangenen Saft der Erdbeeren
Wasser
Saft einer halben Limette
Und so wird’s zubereitet:
Die Hälfte der Erdbeeren entstielen, in Scheiben schneiden, mit dem Zucker mischen und mindestens eine Stunde ziehen lassen. Währenddessen den Mürbeteig und die Vanillecreme zubereiten. Für den Mürbeteig den Puderzucker, das Mehl, die Mandeln und das Salz mischen, die Butter in Flocken darüberstreuen. Mit der Teigkarte durchhacken, bis die Butter gleichmäßig verteilt ist. Dann das Ei zugeben und das Ganze zügig zu einem gleichmäßigen Teig kneten. Zu einer Kugel formen, in Folie schlagen und etwas flachdrücken, damit er schneller durchzieht. Anschließend für mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Vanillecreme das Puddingpulver mit dem Zucker in einem Topf vermischen, Milch und Sahne zugeben und unter Rühren langsam zum Kochen bringen. Die Creme vom Feuer nehmen, sobald sie deutlich gebunden ist und eine gleichmäßig dickflüssige Konsistenz hat, dann die drei Eigelb unterrühren.
Die gezuckerten Erdbeeren in ein Sieb gießen, den Saft auffangen und mit dem Saft einer halben Limette abschmecken und mit Wasser auf 250 ml auffüllen. Das Tortengusspulver einrühren. Die abgeseihten Erdbeerscheiben in einem kleinen Topf dicklich einkochen wie Marmelade und anschließend pürieren.
Den Mürbeteig zu einer etwa vier Millimeter dünnen Scheibe ausrollen und in eine 27 Zentimeter große Torten- oder Springform legen, einen ungefähr zwei Zentimeter hohen Rand formen und bei 200 Grad Ober- und Unterhitze ungefähr zwölf bis 15 Minuten hell backen. Vollständig abkühlen lassen, die Schokolade schmelzen und den Mürbeteigboden dünn damit einstreichen.
Sobald die Schokolade trocken ist, zunächst die Marmelade gleichmäßig darauf verteilen, dann die Vanillecreme. Die übrigen Erdbeeren auf den Kuchen legen. Den Tortenguss nach Packungsanweisung aufkochen, etwas abkühlen lassen, und die Erdbeeren jeweils mit einem dünnen Guss bedecken. Den Kuchen vor dem Servieren für eine Stunde kalt stellen.
Passt perfekt:
Erdbeerkuchen = Schampus. Anders geht es nicht. Ich wähle eine Halbflasche Louis Roederer Collection 244, ein richtig luxuriöser Winzerchampagner für erstaunlich kleines Geld. Was ist das Besondere? Hier wurde viel Altwein aus 2012 cuvéetiert, das gibt dem Wein eine ganz wunderbar reife, leicht oxidative Note. In der Nase doch erstaunlich viel Brioche, dann Haselnuss, gering Stachelbeere, rosa Grapefruit und auch, was mich wundert, ein ganz kleiner Tick Dupont-Feuerstein. Im Mund einfach nur das, was man eine große Freude nennt. Für 29,90 Euro bei bremer-weinkolleg.de