Mit Aserbaidschan als nun offiziell bestätigtem Gastgeberland findet auch die nächste UN-Klimakonferenz in einem ölreichen Land statt. Die Entscheidung wurde am Montag bei der 28. Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) formal abgesegnet. Die COP29 findet demnach vom 11. bis zum 22. November 2024 in Aserbaidschan statt.

Auch Brasilien wurde von den Verhandlungsdelegationen als Gastgeberland für die COP30 im übernächsten Jahr offiziell bestätigt. Das südamerikanische Land will die riesige Konferenz vom 10. bis zum 21. November 2025 im Amazonasgebiet abhalten, das mit seinen Regenwäldern für das Weltklima eine bedeutende Rolle spielt.

Die Entscheidung über den nächsten Ausrichtungsort der UN-Klimaverhandlungen war zuvor monatelang blockiert worden. Maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass die verfeindeten Nachbarländer Armenien und Aserbaidschan um die Rolle des Gastgeberlandes konkurriert hatten. Am Donnerstag vergangener Woche verkündeten die beiden Nachbarländer jedoch gemeinsame vertrauensbildende Maßnahmen für eine Annäherung.

Dazu zählte auch, dass Armenien seine Bewerbung für die Ausrichtung der Weltklimakonferenz 2024 zurückzog. In der Folge verzichtete auch das EU-Land Bulgarien auf seine Kandidatur.

Mit Aserbaidschan fiel die Wahl für die Ausrichtung der Weltklimakonferenz nach den Emiraten erneut auf ein Land mit großen Öl- und Gasvorkommen. Gegen das Land gibt es zudem Vorbehalte wegen der dortigen Einschränkung der Menschen- und Bürgerrechte.

In dem überwiegend muslimischen Land herrscht seit 2003 Präsident Ilcham Alijew mit harter Hand. Die ehemalige Sowjetrepublik hat international durch ihren Öl- und Gassektor an Einfluss gewonnen, der 90 Prozent der aserbaidschanischen Exporteinnahmen ausmacht. Bei den Verhandlungen in Dubai wird derzeit leidenschaftlich über eine weltweite Abkehr von klimaschädlichen fossilen Energien gestritten.

Brasilien gehört zu den zehn größten Ölproduzenten. Unter dem linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva verfolgt das Land aber eine deutlich klimafreundlichere Politik als unter dessen rechtsradikalem Vorgänger Jair Bolsonaro. Bis 2030 will Lulas Regierung die Entwaldung in Brasilien vollständig stoppen.

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