Junge Menschen sind weniger stark politisiert als noch vor vier Jahren. Das ist das Ergebnis der Sinus-Jugendstudie, bei der sich alle vier Jahre Forscherinnen und Forscher intensiv mit der Lebenswelt von 14- bis 17-Jährigen auseinandersetzen. Hauptgründe für das geringere Interesse an Politik sind demnach fehlendes Wissen und das Gefühl keinen Einfluss zu haben. Vor allem weniger gebildete Jugendliche würden im Umgang mit der Politik demnach mit Verdrängung, Abwehr und Desinteresse reagieren. Zwar sind sich die Jugendlichen den Herausforderungen Klimaschutz, Diskriminierung, Inflation und Krieg bewusst, hätten aber weniger Vertrauen in die Politik, die Probleme auch tatsächlich zu lösen. Quantifizierbar sind die Ergebnisse der Studie nicht. Mithilfe intensiver Interviews untersuchen die Forschenden  die inneren Beweggründe der Jugendlichen. Kann mehr politische Bildung das Interesse der Jugendlichen an Politik wecken? Und wieso hat das offenbar noch nicht ausreichend geklappt? Diese und weitere Fragen beantwortet Martin Spiewak, Bildungsexperte bei der ZEIT. 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat seine Pläne für eine neue Wehrpflicht im Verteidigungsausschuss des Bundestages und in einer Pressekonferenz vorgestellt. Nach den neuen Plänen sollen künftig alle 18-jährigen Männer mit einem verpflichtenden Fragebogen ihre Bereitschaft zur Bundeswehr zu gehen ausdrücken. Frauen erhalten den Fragebogen ebenfalls, sollen ihn aber nicht verpflichtend ausfüllen müssen. Von denjenigen, die Interesse für die Bundeswehr bekunden, sollen dann 40.000 bis 50.000 zu einer verpflichtenden Musterung eingeladen werden, von denen wiederum zunächst etwa 5.000 zum Dienst eingezogen werden. Der Bundesminister begründet das Vorgehen damit, dass unter anderem wegen der Bedrohung durch Russland die Zahl der Reservisten erhöht werden müsse. Die offenen Personalstellen der Bundeswehr werde man mit dem neuen Verfahren jedoch nicht schließen, sagte er, dafür brauche es Fachkräfte. Der Union gehen Pistorius‘ Pläne nicht weit genug, die AfD wiederum befürchtet, es könne eine "Kriegsstimmung" erzeugt werden. Auch unter den Ampelparteien ist das Konzept umstritten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei einer Pressekonferenz die gemäßigten Parteien des Landes zur Zusammenarbeit aufgerufen. Sein Appell richtete sich vor allem an Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grüne. Alle, die das "extremistische Fieber" ablehnten, müssten sich zusammenschließen, sagte er am Mittwoch. Es handelt sich um Macrons erste Rede, nachdem er am Sonntagabend überraschend Neuwahlen ausgerufen hatte. Die rechte Partei Rassemblement National hatte die Europawahl in Frankreich klar gewonnen, mit der Neuwahl erhofft sich Macron nun "Klärung". Macrons Bündnis in der politischen Mitte wäre neben dem rechten und dem linken Lager das dritte, das sich im Vorfeld der Wahl formiert. Die Neuwahlen sollen am 30. Juni, beziehungsweise dem 7. Juli stattfinden.

Und sonst so? Rekordhalter im Hot-Dog-Wettessen darf nicht mehr antreten

Moderation und Produktion: Erica Zingher

Redaktion: Elise Landschek

Mitarbeit: Benjamin Probst

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