Aus Israel kommen seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober deutlich mehr Anträge auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Zahlen des Bundesverwaltungsamts (BVA).

Das Amt ist für sogenannte Wiedergutmachungseinbürgerungen zuständig. Dies betrifft NS-Verfolgte und deren Nachkommen, denen zwischen 1933 und 1945 die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen wurde. Seit 2021 ist der Kreis der Berechtigten auf Menschen und deren Nachkommen erweitert, die wegen NS-Verfolgung nie die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben konnten. In den meisten Fällen handelt es sich um in Nazideutschland verfolgte Juden.

US-Amerikaner bei Anträgen an zweiter Stelle

Nach Angaben des BVA seien in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 bereits 6.869 Anträge aus Israel gestellt worden, berichtete das RND. Im gesamten Jahr 2023 waren es demnach 9.129 gewesen. Im Jahr 2022 hatten 5.670 Israelis die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt.

Insgesamt gab es 2023 fast 14.000 Anträge auf Wiedergutmachungseinbürgerungen, 2022 waren es knapp 11.400 gewesen. Im laufenden Jahr wollen bisher insgesamt 9.371 Menschen auf diesem Weg Deutsche werden. Mit deutlichem Abstand nach Israel kommen die meisten Anträge aus den USA.