Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Israel meldet Tod von militärischem Anführer der Hamas

Mohammed Deif, der Anführer des militärischen Arms der Hamas, ist nach israelischen Angaben tot. Zwei Wochen nach einem Luftangriff im Gazastreifen, der Deif gegolten hatte, habe seine Tötung bestätigt werden können, teilte das israelische Militär mit. Die Hamas, die nach dem Angriff mitgeteilt hatte, dass Deif am Leben sei, äußerte sich bisher nicht dazu.

Deif führte die Kassam-Brigaden an und war nach israelischen Angaben einer der Drahtzieher des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023. Er habe ihn "organisiert, geplant und ausgeführt", ebenso wie Dutzende Terrorangriffe auf Israel in den vergangenen Jahren.

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Alena Kammer
Alena Kammer

Israelische Armee leitet Ermittlungen wegen Fehlverhalten in Haftanstalten ein

Nach Vorwürfen der UN hat Israels Armee unterstrichen, dass Misshandlungen von Gefangenen illegal und streng verboten sind. Konkrete Beschwerdefälle würden an die zuständigen Behörden weitergeleitet, so die Armee. Die Armee bestätigte aber, dass in einigen Fällen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Fehlverhalten eingeleitet sowie Justizvollzugsmitarbeiter entlassen wurden.

Das UN-Menschenrechtsbüro hatte zuvor schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Palästinensische Gefangenen in israelischem Gewahrsam würden misshandelt und mit Nahrungs-, Schlaf- und Wasserentzug sowie Elektroschocks gefoltert. 
Luis Kumpfmüller
Luis Kumpfmüller

Geiselangehörige blockieren Autobahn von Tel Aviv

Anlässlich von 300 Tagen seit der Verschleppung von Hunderten Menschen durch die Hamas haben Angehörige und Regierungskritiker einen landesweiten Protesttag in Israel gestartet. Wie die israelische Tageszeitung Ha'aretz berichtet, blockierten Demonstranten die Hauptverkehrsstraße Ayalon in Tel Aviv und sprühten den Schriftzug "300 Tage der Verlassenheit" auf den Asphalt.

Teilnehmer forderten ein Geiselabkommen mit der Hamas und warfen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu vor, eine Einigung zu verhindern: "Hört auf zu sabotieren", hieß es der Zeitung zufolge auf einem Banner über einer Autobahnbrücke. Ein Demonstrant sei festgenommen worden. Die Hamas hält derzeit noch 115 jener Menschen, die am 7. Oktober von Hamas-Kämpfern und anderen Terroristen entführt worden waren, im Gazastreifen gefangen.

Auch der israelische Oppositionsführer Jair Lapid nahm den Tag zum Anlass, um die Regierungspolitik zu kritisieren: "Alles, was die Regierung uns anbietet, ist mehr Krieg, mehr Krieg und endloser Krieg, der jahrelang andauern wird, bis wir nicht nur sie, sondern auch uns selbst besiegen", schrieb Lapid in einem Beitrag auf X und fügte hinzu: "Es ist unsere Pflicht, uns daran zu erinnern, dass es einen anderen Weg gibt." Es sei möglich, einen Gefangenenaustausch auszuhandeln und die Geiseln zurück nach Hause zu bringen.
Alena Kammer
Alena Kammer

Trauerzeremonie für Ismail Hanija 

In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Tausende Menschen an der staatlich-organisierten Trauerzeremonie für den getöteten politischen Anführer der islamistischen Terrororganisation Hamas teilgenommen. Auch die politische Elite des Irans, unter anderem der oberste Führer Ajatollah Chamenei und der neue Präsident Massud Peseschkian, waren anwesend.

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Luis Kumpfmüller
Luis Kumpfmüller

USA und Australien warnen vor Reisen in den Libanon

Die USA und Australien haben ihre Bürgerinnen und Bürger davor gewarnt, in den Libanon zu reisen. Laut dem australischen Premierminister Anthony Albanese ist es denkbar, dass der Flughafen in der Hauptstadt Beirut bald den Betrieb einstelle.

"Ich ergreife die Gelegenheit, den Australiern zu sagen: Reisen Sie im Moment nicht in den Libanon", sagte Albanese vor Pressevertretern in Sydney. Der australische Politiker äußerte die Sorge, dass der Konflikt im Nahen Osten nach der Tötung des Auslandschefs der Hamas, Ismail Hanija, weiter eskalieren könnte. 
Wir wollen eine Deeskalation sehen, wir wollen eine Waffenruhe sehen, wir wollen sehen, wie die Geiseln freigelassen werden, und wir wollen einen Plan für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten sehen, in dem sowohl Israelis als auch Palästinenser in Frieden, Sicherheit und Wohlstand leben können.
Anthony Albanese, Premierminister von Australien
Die USA hatten bereits zuvor ihre Reisewarnung für den Libanon verschärft. Das Außenministerium rief US-Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch dazu auf, nicht in das Land zu reisen.
Katharina James
Katharina James

Al-Dschasira-Journalist und Kameramann nach Senderangaben bei israelischem Luftangriff getötet 

Nach Angaben von Al-Dschasira sind bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ein Journalist und ein Kameramann des arabischen TV-Senders getötet worden. Demnach ereignete sich der tödliche Vorfall in der Stadt Gaza. In sozialen Medien kursierten Videos, die ein schwer beschädigtes Fahrzeug mit einer versehrten Leiche zeigten. Israels Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. 

Die israelische Regierung hatte Al-Dschasira, dessen Zentrale im Golfemirat Katar ansässig ist, im Mai per Verordnung geschlossen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte es als "Sprachrohr der Hamas" bezeichnet, das der Sicherheit Israel geschadet habe. 
 
Lisa Pausch
Lisa Pausch

Iran und Israel fordern vor UN-Sicherheitsrat internationale Reaktionen

Der Iran ruft die internationale Gemeinschaft nach der gezielten Tötung des Hamas-Politchefs zum Vorgehen gegen Israel auf. Die mutmaßlich von Israel ausgeführte Tat verstoße gegen internationales Recht und "deutet auf eine Absicht hin, den Konflikt zu eskalieren und den Krieg auf die gesamte Region auszudehnen", sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Weltsicherheitsrat in New York.
Insbesondere der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kann solchen abscheulichen Verbrechen gegenüber nicht gleichgültig bleiben und muss entschlossen gegen diese Verstöße vorgehen.
Amir Saeid Iravani, Irans UN-Botschafter
Der stellvertretende israelische Botschafter Jonathan Miller beschrieb eine Scheinheiligkeit einiger Länder gegenüber dem Iran. Diese täuschten Besorgnis über eine regionale Eskalation vor, ohne die Wurzel der Eskalation – den Iran selbst – anzugehen. Der Iran destabilisiere den gesamten Nahen Osten, indem er Stellvertretergruppen finanziere. 

Wir fordern daher, dass dieser Rat den Iran für seine anhaltende Unterstützung des regionalen Terrorismus verurteilt und die Sanktionen gegen die iranische Regierung verschärft.
Jonathan Miller, Israels stellvertretender Botschafter
Der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood sagte mit Blick auf den Raketenangriff auf die israelisch besetzten Golanhöhen mit zwölf Toten, Israel habe das Recht, "sich gegen Angriffe der Hisbollah und anderer Terroristen zu verteidigen".

Russland und China verurteilten die Tötung Ismail Hanijas, der sich auf Einladung des Iran in dem Land befunden habe. Die 15 Ratsmitglieder riefen alle zu einer Deeskalation der Situation auf.
Katharina James
Katharina James

Chamenei soll direkten Angriff auf Israel geordert haben

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat einem unbestätigten Medienbericht zufolge als Vergeltung für den Tod des Hamas-Politchefs Ismail Hanija den Befehl erteilt, Israel direkt anzugreifen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf drei über den Befehl informierte iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der iranischen Elitestreitmacht, der Revolutionsgarden.
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei. Office of the Iranian Supreme Leader
Zu Zeitpunkt und Umfang eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs gab es in dem Bericht keine Angaben. Chamenei habe die Anordnung auf einer Dringlichkeitssitzung des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran am Mittwochmorgen erteilt. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Chamenei hatte bereits öffentlich Vergeltung für die Tötung Hanijas angekündigt. "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", wurde Chamenei auf seiner Website zitiert. "Es wird eine harte Bestrafung geben." 
Anja Keinath
Anja Keinath

Baerbock fordert erneut Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf

Außenministerin Annalena Baerbock hat alle Deutschen im Libanon zur sofortigen Ausreise aufgerufen. "Ich appelliere erneut an alle deutschen Staatsangehörigen in Libanon auszureisen, solange das möglich ist", zitierte das Auswärtige Amt die Grünenpolitikerin. 
Außenministerin Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock. REUTERS/Ammar Awad

Zuvor hatte das Auswärtige Amt alle Deutschen im Libanon nochmals eindringlich aufgerufen, das Land zu verlassen. Die Bundesregierung erklärte, alle diplomatischen Kanäle zu nutzen, um eine Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Baerbock stehe in engstem Kontakt mit den EU-Partnern und Vertretern der Region des Nahen Ostens, die Diplomatie laufe auf Hochtouren.

"Ich rufe alle – insbesondere Iran – zu Zurückhaltung und Deeskalation auf: für die Menschen in der Region", zitierte das Außenministerium Baerbock weiter. "Die meisten Menschen in Libanon wollen keinen Krieg." Die Angriffe der Hisbollah und der Hamas auf Israel müssten aufhören. Zentral sei, dass der "regionale Flächenbrand" verhindert und "nicht die ganze Region ins Chaos gestürzt wird", sagte sie demnach.
Eric Voigt
Eric Voigt

USA raten strikt von Reisen in den Libanon ab

Angesichts der wachsenden Spannungen in Nahost raten die USA ihren Bürgern strikt von einer Reise in den Libanon ab. "Reisen Sie nicht in den Libanon, da die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel zunehmen", teilte die US-Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit. US-Bürger, die sich bereits im Südlibanon aufhielten, seien nachdrücklich zur Ausreise aufgefordert, hieß es weiter.

Damit hob das US-Außenministerium seine Reisehinweise um eine Stufe an. Zuvor galt die Stufe drei, wonach US-Bürgern nahegelegt wurde, eine Reise in den Libanon zu überdenken.
Anja Keinath
Anja Keinath

Leichnam von getötetem Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr gefunden

Nach Angaben von zwei Sicherheitskräften soll der Leichnam des hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr unter den Trümmern eines Gebäudes in einem Vorort von Beirut gefunden worden sein. Die Hisbollah-Miliz hat den Tod von Schukr inzwischen bestätigt, berichtet die israelische Zeitung Ha'aretz.
Zerstörtes Gebäude nach dem israelischen Angriff im südlichen Vorort von Beirut
Zerstörtes Gebäude nach dem israelischen Angriff im südlichen Vorort von Beirut. Mohamed Azakir
Zuvor hatte Israel am Dienstagabend mitgeteilt, Schukr getötet zu haben. Der Hisbollah-Kommandeur soll demnach für den Angriff auf den von Israel besetzten Golanhöhen verantwortlich sein, bei dem zwölf Jugendliche getötet worden waren. Die israelische Armee bezeichnete den Angriff in Beirut, bei dem Schukr mutmaßlich getötet wurde, als Vergeltungsaktion für die vorangegangene Attacke.
Anja Keinath
Anja Keinath

Nouripour warnt vor "regionalem Flächenbrand" im Nahen Osten

Nach dem Tod des politischen Anführers der Hamas, Ismail Hanija, hat Grünenchef Omid Nouripour vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. Die Lage dort sei "zum Zerbersten angespannt", sagte er. "Die Logik endloser gegenseitiger Vergeltung ist die sichere Rutschbahn in einen regionalen Flächenbrand." Der Iran und seine Partner seien angehalten, "die Spirale der Gewalt nicht immer weiterzudrehen". Deeskalation müsse nun für alle die oberste Priorität sein.
Der Grünenchef Omid Nouripour
Der Grünenchef Omid Nouripour. REUTERS/Axel Schmidt
"Es sieht immer noch überwiegend so aus, dass noch alle regionalen Akteure keinen Krieg wollen", sagte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen den Funke-Zeitungen. Es könne in der Region aber jederzeit gewollt oder ungewollt außer Kontrolle geraten.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sprach nach der Tötung Hanijas von einem "empfindlichen Schlag gegen die Gewaltherrschaft der Hamas in Gaza und den Terrorismus in der gesamten Region". Auch der Iran sei durch die Operation "im Herzen seiner Macht blamiert und geschwächt". Das Regime werde nun möglicherweise einen noch härteren Kurs verfolgen als bisher, sagte Djir-Sarai dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Eric Voigt
Eric Voigt

Weltsicherheitsrat trifft sich noch heute zur Dringlichkeitssitzung

Angesichts einer möglichen Ausweitung des Krieges in Nahost soll der Weltsicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Mehrere Diplomaten berichteten, dass ein vom Iran beantragtes und von China, Russland und Algerien unterstütztes Treffen noch heute um 22 Uhr MESZ stattfinden wird.
Iven Fenker
Iven Fenker

Die Schweiz ruft ihre Bürger und Bürgerinnen zum Verlassen des Libanon auf

Schweizer Staatsbürger sind aufgefordert, den Libanon zu verlassen. Nach der Tötung des Politikchefs der Hamas im Iran und eines ranghohen Kommandeurs der Hisbollah im Libanon schreibt das Außenministerium (EDA): "Das Eskalationsrisiko hat weiter zugenommen. Das EDA empfiehlt Schweizer Staatsangehörigen das Land mit eigenen Mitteln zu verlassen, wenn dies möglich und sicher erscheint."
Eric Voigt
Eric Voigt

UN-Resolution könnte Krieg zwischen Israel und der Hisbollah verhindern

Israels Außenminister Israel Katz sieht in einer UN-Resolution eine Möglichkeit, einen drohenden Krieg mit der Hisbollah zu vermeiden. Er sagte, ein "umfassender Krieg" könne durch die sofortige Umsetzung der UN-Resolution 1701 verhindert werden.

Die Resolution sehe vor, dass sich bewaffnete Gruppen im Süden des Libanons an der Grenze zu Israel nicht aufhalten dürfen. Sie war im Jahr 2006 nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah verabschiedet worden.
Infolge eines Luftangriffs auf Beirut wurde ein Gebäude teilweise zerstört.
Infolge eines Luftangriffs auf Beirut wurde ein Gebäude teilweise zerstört. Fadel Itani/imago images