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So rüsten Sie sich für die neue Technik DVB-T2 HD

Bessere Bildqualität und mehr Sender: Mit DVB-T2 lässt sich scharfes HDTV nun auch per Antenne empfangen. Dafür sind neue Empfangsteile nötig – doch nicht alle Geräte sind uneingeschränkt kompatibel.

Gut 18 Prozent der deutschen Haushalte empfangen Fernsehen per Antenne, zum Teil auf dem Erst-TV, oft auf dem Zweit- oder Mobilgerät. Praktisch jeder aktuelle Fernseher hat ein eingebautes DVB-T-Empfangsteil (allerdings meist nur für das bisherige DVB-T ohne HD). Und für Computer und Notebooks gibt es schon für weniger als 20 Euro TV-Empfänger in USB-Stick-Form, für Tablet-PCs kleine Empfänger zum Andocken.

Damit ist DVB-T ideal für mobiles Fernsehen. Aber mit den immer größeren und immer höher aufgelösten Bildschirmen – auch von Notebooks und Tablets – zeigen sich die Schwächen von DVB-T: matschige Bewegungen, pixelige Flächen. Kurz: ein Bild, das sich mit der sonst gewohnten HD-Qualität nicht messen kann. Mit DVB-T2 in HD ändert sich das. „Computer Bild“ verrät, wo und mit welchen Geräten DVB-T2 in HD zu sehen ist – und hat einen ersten DVB-T2-Receiver getestet!

Bald sind DVB-T-Empfänger schrottreif

Das bedeutet Ärger: Wer einen DVB-T-Empfänger zu Hause stehen hat, kann ihn vielleicht bald in den Müll schmeißen. Denn der Standard wird auf DVB-T2 umgestellt. Den können alte Geräte nicht empfangen.

Quelle: Die Welt

Mit DVB-T2 soll nicht nur die Bildqualität besser werden, auch die Programmauswahl vergrößert sich. Obwohl der neue Standard weniger Frequenzen zur Übertragung belegt, ermöglicht effizientere Codiertechnik mehr Sender. Allein das ZDF will fünf Programme in HD bringen, in Summe sollen über 40 HDTV-Programme an den Start gehen.

Der Pferdefuß: Ein neues Empfangsteil ist dafür nötig – und die Privatsender lassen sich den Empfang ab 2017 bezahlen. Bis 2019 soll der Umstieg vollzogen sein. Dann ist das bisherige DVB-T mit seiner pixeligen SD-Qualität Geschichte, und es gibt per Antenne nur noch HDTV.

Start von DVB-T2 HD zur Fußball-EM 2016

In ausgewählten Ballungsräumen sind die ersten Sender bereits empfangbar: Das Erste HD, ZDF HD, RTL HD, Pro7 HD und Sat.1 HD gingen auf Sendung. Später bringt das ZDF außer seinem Hauptprogramm in HD auch die Ableger ZDF Neo HD, ZDF info HD, 3sat HD und KiKa HD auf die Antennen. Das teilte der ZDF-Verwaltungsrat nach einem Beschluss Mitte März 2016 mit.

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Die ARD plant zehn Programme in HD. Neben Das Erste HD kommen die Spartensender Eins Festival, Tagesschau 24, Phoenix und Arte in der hohen Auflösung, außerdem fünf regionale Programme. Die ersten sechs HD-Kanäle per Antenne sollen zum Start in großen Städten wie Hamburg, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Leipzig und München zu sehen sein.

Im grünen Bereich soll sich ab Ende Mai DVB-T2 in HD per Antenne empfangen lassen
Im grünen Bereich soll sich ab Ende Mai DVB-T2 in HD per Antenne empfangen lassen
Quelle: Media Broadcast

In den übrigen Regionen gibt es die EM zunächst nur im alten DVB-T-Standard. Im Frühjahr 2017 erhöht sich die Anzahl der HD-Programme auf 40, und zu den genannten Regionen kommen weitere Ballungsgebiete hinzu. Bis 2019 wollen die Fernsehsender den Wechsel von DVB-T auf DVB-T2 komplett vollzogen haben. Das bisherige DVB-T läuft zunächst parallel weiter.

Diese Sender kommen per Antenne

Die öffentlich-rechtlichen Sender sind ohne Aufpreis über DVB-T2 in HD zu sehen. Das sagte Holger Meinzer, Chief Commercial Officer beim Netzbetreiber Media Broadcast. Die Privatsender dagegen wollen ihre HD-Programme verschlüsselt ausstrahlen und von den Zuschauern eine Extra-Gebühr erheben – ähnlich wie bei ihren HD-Kanälen per Satellit, die über HD+ für 60 Euro pro Jahr empfangbar sind.

Dies soll ab dem Frühjahr 2017 gelten, in der Testphase vorher gilt: freie Empfangbarkeit! Wer danach RTL HD, Pro7 HD und weitere Privat-Programme in HD per Antenne empfangen will, benötigt anders als bei Sat-TV keine Smartcard, sondern muss sein Empfangsteil über die interne Nummer des Entschlüsselungsmoduls freischalten lassen.

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Anders als bei Satelliten-TV gibt es bei DVB-T2 keine Privatsender in SD-Qualität. Entweder bezahlt man ab 2017 für die Privaten, oder man kann sie per Antenne nicht mehr empfangen.

Neueste Technik für DVB-T2 HD

DVB-T2 gibt es in einigen Ländern wie Österreich, Frankreich und England teilweise schon seit 2009, zum Teil auch in HD. Dort kam aber noch das ältere Kompressionsverfahren AVC (H.264) zum Einsatz. Die spätere Einführung von DVB-T2 macht man sich hierzulande zunutze und setzt gleich auf das modernere Kompressionsverfahren HEVC (H.265).

In Hamburg sind zum Start sechs Sender empfangbar. Unten am Bildrand: Der Receiver Xoro HRT 8720 für rund 70 Euro
In Hamburg sind zum Start sechs Sender empfangbar. Unten am Bildrand: Der Receiver Xoro HRT 8720 für rund 70 Euro
Quelle: Computer Bild

Dieses arbeitet deutlich datensparender, sodass sich im Falle von DVB-T bei gleicher Belegung von Funkfrequenzen mehr Kanäle in besserer Bildqualität übertragen lassen. In Zahlen bedeutet das: Die meisten Sender wie das ZDF werden die HD-Programme in 1080p ausstrahlen, also mit Full-HD-Auflösung (1920x1080 Bildpunkte) und 50 Bildern pro Sekunde. Das verspricht bessere Bildqualität als per Satellit und Kabel.

Da senden die Öffentlich-Rechtlichen mit 720p weniger Bildzeilen, also geringere Detailauflösung. Die Privaten übertragen mit 1080i nur Halbbilder, was Bewegungen unsauberer aussehen lässt. Für DVB-T2 HD sind dank der moderneren Kompression solche Kompromisse nicht mehr notwendig. Damit ist man mit DVB-T2 in Deutschland technisch einen Schritt weiter als im Ausland.

Logo für Fernseher und Receiver

Für die Verbraucher in Deutschland heißt das aber auch: Nur vergleichsweise neue Geräte können DVB-T2 in HD per Antenne empfangen. Zur Kennzeichnung kompatibler Geräte hat das Projektbüro DVB-T2 HD ein eigenes DVB-T2-HD-Logo vorgestellt. Das soll zukünftig Geräte zieren, die uneingeschränkt kompatibel zu dem in Deutschland eingesetzten Verfahren inklusive HEVC sind.

Denn nahezu alle der bislang für den DVB-T2-Empfang im Ausland produzierten Geräte unterstützen HEVC nicht und sind damit für den Einsatz in Deutschland nicht geeignet. Mit der Abschaltung des alten DVB-T-Signals – hierzulande voraussichtlich 2019 – werden die Geräte damit nutzlos.

Wie vor 90 Jahren die TV-Geschichte begann

Die gute alte Glotze hat Geburtstag: Am 26. Januar 1926 fand die erste geglückte Vorführung einer Bildübertragung statt. Den Grundstein legte der Deutsche Paul Nipkow mit seiner Lochscheibe.

Quelle: Die Welt

Beispiele: Wegen der früheren Einführung von DVB-T2 in anderen Ländern gibt es bereits zahlreiche Fernseher wie von Sony (ab der 2012er-Modellreihen HX755 und HX855) oder Philips (ab PFL8008) und Receiver für DVB-T2, die nur den älteren Standard beherrschen. Immerhin beherrschen die meisten neuen Samsung-Fernseher den neuen HD-Standard, auch Sony, LG und Philips weisen viele 2016er-Modelle als DVB-T2-HD-tauglich aus.

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Eine besondere Falle: Einige TV-Modelle beherrschen mit DVB-T2 und HEVC zwar theoretisch die erforderlichen Techniken für den HD-Empfang. Bei manchen Ultra-HD-Geräten ist aber der HEVC-Decoder nicht für das TV-Empfangsteil zugänglich – und der Empfang klappt nicht.

Wichtig ist also, nicht nur auf die Kennzeichnung HEVC, sondern auf das grüne DVB-T2-HD-Logo zu achten. Das Gleiche gilt für Receiver, mit denen die Antennen-Programme auf jeden HD-Fernseher kommen.

Erstes Modell im Test

Zu den ersten Modellen gehört der Xoro HRT 8720 (hier schon im Test bei „Computer Bild“) für rund 70 Euro mit Aufnahmefunktion per USB. Praktisch: Außer einem Einschub für Smartcards von Pay-TV-Anbietern hat der Xoro die Entschlüsselung für die Privatsender gleich eingebaut.

Das Programmpaket mit RTL HD, Sat.1 HD, Pro7 HD und mehr läuft unter dem Namen Freenet.TV. Noch günstigere Receiver, wie den Xoro HRT 7620, gibt es schon für weniger als 50 Euro. Die beherrschen dann aber in der Regel nicht den Empfang der Privaten, sondern nur der öffentlich-rechtlichen HD-Programme.

Nepp mit HDTV-Antennen

Vorhandene DVB-T-Antennen lassen sich weiterhin nutzen. Denn DVB-T2 belegt die gleichen Frequenzen, die schon für DVB-T zum Einsatz kommen. Bei DVB-T2 fallen nur im oberen Bereich um 700 MHz einige Kanäle weg.

Das hält allerdings Händler und Zubehör-Anbieter nicht davon ab, irreführend mit angeblicher HD-Tauglichkeit von DVB-T2-Antennen zu werben. Das ist grober Unfug, denn jede DVB-T2-Antenne ist HD-tauglich.

NDR-Hotline für Fragen zu DVB-T2

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) beantwortet Fragen zu DVB-T2 im Rahmen einer kostenlosen Hotline: Unter der Telefonnummer 08000637099 sind TV-Experten zwischen 6.30 Uhr und 23.30 Uhr erreichbar. Alternativ lassen sich Fragen auch per E-Mail an technik@ndr.de stellen.

Quelle: "Computer Bild"
Quelle: "Computer Bild"
Quelle: Computer Bild

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Quelle: "Computer Bild". Mehr Tests bei computerbild.de.

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