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Tennis French Open

Kostete dieser Fehler Zverev den großen Traum?

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Alexander Zverev diskutierte mit dem Schiedsrichter
Quelle: AFP/DIMITAR DILKOFF
Den Traum vom Grand-Slam-Titel kann sich Alexander Zverev in Paris nicht erfüllen. Im fünften Satz des Finales unterläuft dem Schiedsrichter ein folgenschwerer Fehler, der bei anderen Turnieren nicht möglich gewesen wäre. Der Deutsche reagiert mit Größe.
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Das dramatische Endspiel der French Open beschäftigte weit nach Spielende die Tennisszene. 3:6, 6:2, 7:5, 1:6, 2:6 hatte Alexander Zverev das Finale gegen Carlos Alcaraz verloren – und eine Sache hatte er schnell für sich ausgemacht: Dass er für seinen Traum vom ersten Grand-Slam-Titel dem Spanier in einer Sache nacheifern müsse. „Wir sind beide körperlich stark, aber er ist ein Biest. Er ist definitiv ein Tier“, sagte Zverev (27) über den 21-Jährigen.

Im Fokus nach dem Spiel stand auch eine Szene aus dem fünften Satz, die die Gemüter erhitzt hatte. Hat der deutsche Tennisstar vielleicht deswegen das French-Open-Finale verloren?

Darum geht es: Im fünften Satz beim Stand von 2:1 für Alcaraz hat der Spanier Aufschlag. Es steht 40:15 für Zverev – der Deutsche hat zwei Breakbälle und damit die Chance zum Rebreak. Alcaraz leistet sich erst einen Aufschlagfehler, und auch nach seinem zweiten Aufschlag folgt der Aus-Ruf der Linienrichter.

Doch dann kommt Hauptschiedsrichter Renaud Lichtenstein aufs Feld und korrigiert die Entscheidung. Er erklärt den Aufschlag für gültig. Statt Break für Zverev und damit Ausgleich zum 2:2 geht das Aufschlagspiel des Spaniers weiter – am Ende gewinnt es Alcaraz.

Bitter für Zverev: Anders als bei anderen großen Turnieren wird bei den French Open nicht das Hawk Eye, also das Kamera-System zur Ballverfolgung genutzt. Bei den US Open, Australien Open und in Wimbledon sowie vielen anderen Turnieren hat das sogenannte Electronic Line Calling die Linienrichter bereits abgelöst, der Aus-Ruf ertönt automatisiert. In Paris laufen die Dinge noch anders. Das System soll auf der ATP-Tour ab 2025 flächendeckend eingesetzt werden.

Alexander Zverev diskutiert mit dem Schiedsrichter
Alexander Zverev diskutiert mit dem Schiedsrichter
Quelle: AFP/ALAIN JOCARD

Zverev hilft das an diesem Sonntag nicht. Für das Fernsehen gibt es die Bilder allerdings – nur werden sie für diese entscheidende Szene zunächst nicht auf den Bildschirmen gezeigt. Für Eurosport-Kommentator Matthias Stach und Experte Boris Becker ist das ein Unding. Stach wundert sich zunächst: „Ich bin mal gespannt, ob die Organisatoren den Mumm haben, uns das Hawk Eye zu zeigen?“

Klar zu sehen: Dieser Ball ist - wenn auch minimal - im Aus
Klar zu sehen: Dieser Ball ist - wenn auch minimal - im Aus
Quelle: Eurosport

Kurz danach ist klar, dass die Aufnahmen nicht gezeigt werden. Becker empört: „Überraschend jetzt keine Hawk-Eye-Entscheidung!“ Stach schiebt ein: „Das ist verdächtig.“ Becker abschließend: „Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut!“

„Es ist, wie es ist. Schiedsrichter sind auch nur Menschen“

Während Eurosport die Hawk-Eye-Entscheidung nicht bekommt, kann sie der US-Sender NBC jedoch zeigen. Dort ist zu sehen: Der Ball war im Aus. Erst später kann auch Eurosport die Aufnahmen senden. Die Entscheidung des Schiedsrichters war eine folgenschwere: Zverev muss das Spiel kurz danach hergeben. Alcaraz geht mit 3:1 in Führung, gewinnt später auch den fünften Satz und somit die French Open.

Und Zverev? Der reagiert nach der Final-Niederlage ohne den ganz großen Frust auf die Fehlentscheidung. Diese sei zwar „frustrierend“ gewesen, „am Ende des Tages ist es natürlich ein Riesenunterschied, ob du 1:3 im fünften Satz hinten bist oder es 2:2 steht und dann das Match noch mal offen ist. Aber es ist, wie es ist. Schiedsrichter sind auch nur Menschen – und die machen Fehler“, sagte Zverev. Er betonte aber auch: „In Situationen wie dieser hofft man, dass es keine Fehler gibt.“

Herzliche Umarmung nach der Partie: Carlos Alcaraz und Alexander Zverev
Herzliche Umarmung nach der Partie: Carlos Alcaraz und Alexander Zverev
Quelle: Getty Images/Clive Brunskill
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Es habe „viele unglückliche Momente“ gegeben, meinte Zverev. Die Situation wolle er aber nicht als Ausrede für die zweite Niederlage in seinem zweiten Grand-Slam-Finale nach 2020 nutzen: „Carlos hat im vierten und fünften Satz besser gespielt. Ich finde auch, dass er verdient gewonnen hat.“

Ob er dennoch Stolz empfinde, wurde Zverev gefragt. „Ja und nein“, antwortete er: „Am Ende des Tages möchte man gewinnen und eine Trophäe hochheben. Das habe ich nicht gemacht.“

mel

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