Der VfL Bochum ist auf seiner Suche fündig geworden. Es hatte sich in den vergangenen Tagen angedeutet, dass Peter Zeidler (61) neuer Trainer des Revierklubs wird – jetzt ist der Vertrag unterschrieben worden. Das berichtet die BILD. Der 61-Jährige kommt vom Schweizer Erstligisten FC St. Gallen, den er seit 2018 trainierte. Am Ende setzte er sich gegen André Breitenreiter (50) durch, der als einziger neben Zeidler bis zuletzt ein Kandidat war.
Der Schwabe begann seine Trainer-Laufbahn bereits mit 22 Jahren in der Jugend des VfB Stuttgart. Als Spieler kickte er parallel unterklassig. Sein erstes Hoch hatte Zeidler dann ab 2008, als er als Assistent von Ralf Rangnick mit Hoffenheim in die Bundesliga aufstieg und sogar Herbstmeister wurde. Anschließend ging es über Tours (2. Liga Frankreich), zu Liefering (3. und 2. Liga Österreich), Salzburg (1. Liga Österreich), Sion (1. Liga Schweiz) und Sochaux (2. Liga Frankreich/hier lernte er Bochum-Boss Ilja Kaenzig kennen), ehe Zeidler bei St. Gallen einstieg.
Zeidler wird ohne Co-Trainer beim VfL Bochum starten
Jetzt also Bochum, die BILD hat bereits die Details des Vertrages publik gemacht.
- Vertragslänge: Zeidler hat für zwei Jahre unterschrieben – inklusive einer weiteren Spielzeit bei Klassenerhalt in der Saison 2025/26.
- Ablöse: Die wird nicht fällig! Da Zeidler einen besonders guten Draht zur Klub-Führung in St. Gallen hat, lässt die ihn trotz Vertrages bis 2027 so gehen. Für Bochum natürlich ein genialer Umstand.
- Staff: Zeidler wird zunächst einmal ohne eigenen Co-Trainer starten, obwohl ihm einer zugestanden hätte. Breitenreiter hätte übrigens ein eigenes Team mit an die Castroper bringen wollen. Letztlich sprach übrigens auch das finanzielle Gesamtpaket gegen ihn.
Bochum holt Zeidler – gut möglich, dass der Deal heute noch verkündet wird. Spannend, ob der als charismatisch und kommunikativ geltende Trainer den VfL nach einer streckenweise schwachen Saison wieder stärken kann.
Bochum hatte sich am vergangenen Montag noch sensationell in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf gerettet. Zeidler ist seit dem Aufstieg 2021 bereits der vierte Bochumer Coach.
In Bochum löst er den bisherigen Interimstrainer Heiko Butscher ab, der die Mannschaft sowohl nach der Trennung von Thomas Reis im September 2022 als auch nach der Beurlaubung von Reis-Nachfolger Thomas Letsch Anfang April 2024 übernommen hatte und in die zweite Reihe zurückkehrt. Der frühere Innenverteidiger Butscher, der seit seinem Karriereende 2015 als Nachwuchstrainer und zeitweise als Co-Trainer der Profis in Bochum arbeitete, wird die im Sommer neu startende U23-Mannschaft des VfL coachen und das Nachwuchszentrum leiten.
Zeidler muss in Bochum einen Umbruch in der Mannschaft organisieren. Trotz des Klassenerhalts in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf, als die Bochumer eine 0:3-Hinspielniederlage im Rückspiel aufholten und sich im Elfmeterschießen durchsetzten, wird es namhafte Abgänge beim VfL geben.
Neuer Sportvorstand wird noch gesucht
Der Wechsel von Mittelfeldmotor Patrick Osterhage zum SC Freiburg ist fix. Auch Spielmacher Kevin Stöger sowie der schnelle Außenstürmer Takuma Asano werden den Verein verlassen. Abwehrboss Keven Schlotterbeck ist von Freiburg nur ausgeliehen, Torhüter Andreas Luthe beendet seine Karriere. Eine Rückkehr von Stammkeeper Manuel Riemann in den Kader scheint nach seiner Freistellung vor den beiden entscheidenden Relegationsspielen unwahrscheinlich.
Nachdem nun die Suche nach einem neuen Trainer nur wenige Tage nach dem Relegationserfolg beendet ist, wird noch ein neuer Sportvorstand gesucht. Patrick Fabian, der als Jugendspieler sowie Profi und letztlich als Manager insgesamt 24 Jahre im Verein war, hatte am Mittwoch den Rücktritt von seinem bis Juni 2025 datierten Vertrag bekannt geben. Wer sein Nachfolger, und damit der Vorgesetzte von Neu-Trainer Zeidler wird, ist noch offen.
