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Meinung Flugreisen

Billigairlines machen uns gleichzeitig zu Sklaven und Entdeckern

In den vergangenen Jahren hat sich eine spürbare Antipathie gegen Billigairlines entwickelt. Diese Abneigung ist häufig bigott, da selbst die meisten Kritiker wohl nicht zögern, den günstigsten Flug zu buchen. Und schließlich eröffnen diese Fluglinien neue Möglichkeiten.
Horizonterweiterung: Städte in der zweiten Reihe, hier Padua, lohnen sich Horizonterweiterung: Städte in der zweiten Reihe, hier Padua, lohnen sich
Horizonterweiterung: Städte in der zweiten Reihe, hier Padua, lohnen sich
Quelle: LightRocket via Getty Images
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Vor Kurzem verbrachte ich einige Tage in Padua – ein wunderschönes, verschlafenes Städtchen, wo der Espresso selten mehr als 1,50 Euro kostet und dessen wichtigste Sehenswürdigkeiten ein botanischer Garten und die Universität sind. Padua ist kein Ort, an den es viele Ausländer verschlägt – ein paar Kirchenliebhaber vielleicht, dazu einige Studenten, deren Erasmus-Bewerbung nicht für Rom oder Florenz gereicht hat. Nach Padua zu reisen kam mir in den Sinn, weil mir zuvor mein Schulexemplar von „Leben des Galilei“ in die Hände gefallen war, der einst dort gelehrt hat.

Unterwegs war ich mit Ryanair, genauer gesagt flog ich nach Treviso, wohin die Fluggesellschaft Passagiere mit dem Ziel Venedig bugsiert, das nur eine gute halbe Stunde entfernt ist. Padua wiederum liegt nur einen Katzensprung weiter in Richtung Südwesten. Wahrscheinlich bin ich aber einer der wenigen, der von Treviso aus jemals einzig und allein nach Padua gereist ist – und dabei froh war, dass ausgerechnet Ryanair ausgerechnet diese Verbindung anbietet.

In den vergangenen Jahren hat sich eine spürbare Antipathie gegen Billigairlines entwickelt, weil deren Flüge vermeintlich noch unökologischer sind als jene klassischer Fluglinien, die Unternehmen Arbeitnehmerrechte nicht achten, und viele Menschen es immer noch nicht fassen können, dass man für Gepäck einen Aufschlag zahlen soll.

Diese Abneigung ist häufig bigott, da die meisten Kritiker wohl nicht zögern, Easyjet & Co. zu buchen, sobald diese den günstigsten Flug zum angepeilten Ziel anbieten. Auch wenn bestimmte Aspekte an derartigen Fluggesellschaften sicher nicht zu Unrecht mit Skepsis betrachtet werden, bedienen gerade diese nämlich auch oftmals Destinationen, an die man sonst nur sehr umständlich gelangt, weil größere Airlines sie nicht oder nur selten anfliegen.

Low-Cost-Airlines machen neue Urlaubsziele populär

Freilich geschieht dies nicht aus Altruismus, sondern weil die Start- und Landeslots an wichtigeren Flughäfen zu teuer oder nicht verfügbar sind und die Fluggesellschaften daher auf entlegene Provinzflugplätze ausweichen. Teilweise kommt man so allerdings eben auch an Orte, an die man vorher kaum gedacht hätte – denn wer sonst bringt einen direkt nach Pescara, Oujda oder in die East Midlands?

Nur Low-Cost-Airlines bedienen praktischerweise noch Maastricht/Aachen, den Flughafen, der meiner Heimat am nächsten liegt. Und nicht zuletzt gibt es Ziele, die erst durch die Etablierung von Billigflugverbindungen populär geworden sind, etwa Porto, wo in den letzten Jahren fast mein gesamter Freundeskreis war.

Fluggesellschaften wie Ryanair haben etwas Ambivalentes: Am Ende des Tages machen sie uns fast alle zu Destinationssklaven – wir fliegen von oder an unpraktisch liegende Alternativflughäfen, weil es günstig ist oder weil nur diese Airlines dorthin fliegen; ich selbst bin da keine Ausnahme. Gleichzeitig bieten die verstreut liegenden Ziele aber auch die Gelegenheit, dann und wann auch mal an andere Orte zu reisen. Also, auf nach Bergamo und Girona – und zwar nicht nur zur Durchreise.

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