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Uhren Blancpain X Swatch

Diese Uhr stellt die 29.610-Euro-Frage

Die Blancpain „Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 3“ Die Blancpain „Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 3“
Die Blancpain „Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 3“
Quelle: Blancpain
Die Fifty Fathoms war die Edeltaucheruhr für Kenner. Bis Blancpain günstige Swatch-Modelle davon launchte. Jetzt soll ein limitieres Jubiläumsmodell wieder 30.000 Euro kosten. Was denkt sich der Käufer da?
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Der größere Teil der Menschheit bewegt sich außerhalb der Uhren-Blase. Glücklicherweise? Denn in diesem social-media-getriebenen Uhren-Kosmos kokettieren Sammler mit ihrem ruinösen Konsumverhalten, und kommentieren was sie am Handgelenk von Brad Pitt (Vacheron Constantin), Tom Brady (Rolex. Die Puzzle-Day-Date sogar!) oder gar des indischen Milliardärs-Sohns Anant Ambani erspäht haben (Patek Philippe Grand Master Chime). Die aktuell wohl meistdiskutierte Frage unter Horologie-Freaks aber lautet: Sind das Management der Swatch Group im Allgemeinen und Nick Hayek als Boss des Ganzen im Besonderen extrem clever? Oder eher genau das Gegenteil davon?

Anlass für diese Diskussion ist die jüngst vorgestellte „Blancpain X Swatch Bioceramic Scuba Fifty Fathoms Collection“. Es sind Swatch-Modelle im Gewand der Fifty Fathoms, der berühmten Taucheruhr aus dem Hause Blancpain. Nach der Moonswatch im Look der Omega Speedmaster ist es die nächste Swatch-Serie, die sich der Optik einer deutlich hochwertigeren Konzerntochter bedient. Das Marketing-Erfolgskonzept, Teil zwei. Oder?

Fest steht: Blancpain-Swatch und Blancpain Fifty Fathoms trennen uhrmacherische Welten und Tausende Euro Verkaufspreis. Das wird besonders offensichtlich, wenn man sich die gerade lancierte „Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 3“ anschaut. Mit einem Gehäuse aus „Bronzegold“, einer Legierung aus 37,5 Prozent Gold und 50 Prozent Kupfer, dabei bis 300 Meter Tiefe wasserdicht, limitiert auf 555 Exemplare. Ein weiteres, würdiges Jubiläumsmodell. Verkaufspreis: rund 30.000 Euro. Wie also denkt der Käufer einer solchen Uhr, wenn er ein optisch ähnliches Modell für lediglich 390 Euro erwerben kann?

Natürlich, der plastik-bombastisch-farbige „Bioceramic“-Look macht den Unterschied auf den ersten Blick deutlich. Die Blancpain-Swatch ermöglicht also vielmehr jenen einen Erstkontakt mit der Marke Blancpain, die noch keine Feinstuhrmacherei bezahlen mögen oder können – wenn auch via Swatch-Store. Aber gewinnt Blancpain dadurch tatsächlich? Die Marke bewegte sich zuletzt, sicherlich nicht ganz freiwillig, eher abseits des Hypes. Doch was zunächst wenig erstrebenswert zu sein scheint, birgt einen Wert in sich: Die Fifty Fathoms war die Edeltaucheruhr für Kenner. Die diskrete Alternative zum Mainstream. Geld spricht, wahrer Reichtum flüstert bekanntlich. Damit ist nun erst einmal Schluss. Blancpain, das wird fortan für die meisten jene Marke sein, von denen man zum ersten Mal durch Swatch gehört hat.

Der wirtschaftliche Erfolg mit den allseits ausverkauften Blancpain-Swatches scheint die Mittel zu rechtfertigen. In der Uhren-Blase wird unterdes übrigens schon testgestaltet, wie eine Jaeger-LeCoultre oder eine A. Lange & Söhne in Swatch-Optik aussehen könnte. Aber zum einen sind das keine Swatch-Group-Marken. Und zum anderen: Überlassen wir derlei Uhren-Nerderei der Blase. Und bemühen uns nur um Uhren, die wir zutiefst begehren. Egal, ob nun aus Plastik oder aus Bronzegold.

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