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Hausmitteilung Wirecard / Königsbronn / Alexijewitsch / SPIEGEL GESCHICHTE

aus DER SPIEGEL 48/2020
Bartz, Hesse

Bartz, Hesse

Foto: Theo Schreiber; DER SPIEGEL

Vor einem Jahr noch war der Finanzdienstleister Wirecard ein Superstar unter den deutschen Unternehmen, inzwischen steht der Name für den größten Wirtschaftsskandal der vergangenen Jahrzehnte. Die SPIEGEL-Redakteure Tim Bartz und Martin Hesse hatten bereits den wundersamen Aufstieg von Wirecard bis in den Deutschen Aktienindex mit Skepsis verfolgt. Nun haben sie recherchiert, wie weit der Kreis der Verschwörer und Komplizen mutmaßlich reicht. Und sind dabei auf zahlreiche skurrile Details gestoßen: Viele Millionen Euro verschwanden auf mysteriöse Weise, ein Topmanager bleibt wie vom Erdboden verschluckt, ein Geschäftspartner der Firma starb – dafür spielen plötzlich Söldner und das Treiben in einer Münchner Villa eine Rolle. Immer deutlicher wurde für Bartz und Hesse auch, dass der untergetauchte Jan Marsalek im Zentrum des Betrugs steht. Er fällt auf, nicht nur mit krimineller Energie, sondern auch mit seinem Hang zu Gewohnheiten. Der Österreicher speiste häufig in einem Münchner Edelrestaurant. Dort aß er mit Vorliebe Wiener Schnitzel. Zum Artikel 

In Königsbronn, auf der Schwäbischen Alb gelegen, steht das hierzulande älteste Industrieunternehmen: eine Gießerei, deren Ursprung im Jahr 1365 liegt. Obwohl sie zu den Weltmarktführern ihrer Branche zählt, rutschte sie dreimal in die Insolvenz. Mehr noch als der Niedergang interessierte SPIEGEL-Autorin Barbara Supp, wie die Rettung gelang. Ein Kneipenwirt entwickelte sich zum Sanierer und der vormalige Betriebsratschef Fred Behr zum Werksleiter. Supp besuchte die Beteiligten, ließ sich durch die Hallen führen, beobachtete den Guss einer tonnenschweren Walze und erfuhr, warum der Neustart geklappt hat. »Mit Fantasie und Hartnäckigkeit brachten sie hier etwas zustande, an das kaum einer mehr geglaubt hatte«, sagt sie.Zum Artikel 

Bereits Wochen vor der Wahl in Belarus hatte sich Kulturredakteur Volker Weidermann um ein Interview mit Swetlana Alexijewitsch bemüht. Doch die Literaturnobelpreisträgerin ließ über ihre Agentin immer wieder absagen, mit dem Hinweis, sie sei krank. Nun war es endlich so weit, Alexijewitsch war bereit, über den Aufstand gegen die Diktatur in ihrer Heimat zu sprechen. Sie empfing Weidermann und seinen Kollegen Tobias Rapp in einer Berliner Wohnung, wo sie seit einigen Wochen lebt. Die beiden Redakteure trafen auf eine Frau, die zwar leise und sanft sprach, aber kämpferisch und entschlossen wirkte. Alexijewitsch erzählte, sie schreibe an einem Buch über die Revolution in Belarus: »Ich habe mich entschieden, das zu versuchen. Um dieses Pulsierende, Lebendige, Blutige der Gegenwart festzuhalten.« Zum Artikel 

Die neue Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE befasst sich mit dem Leben im Kaiserreich. Mit dem ersten deutschen Nationalstaat wurde das Land 1871 formal geeint, doch in der Gesellschaft konkurrierten viele Strömungen miteinander. Während ein Teil die Tradition hochhielt, drängte ein anderer auf Veränderungen. Durfte man Fußball spielen, obwohl der aus England kam? Sollten Frauen das Wahlrecht bekommen oder besser nicht? Das Heft erscheint am Dienstag.

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