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Sterne & Sternbilder im Juli Schneller Satyr auf der Jagd

Schimmernd zieht sich die Milchstraße durch die Julinacht und bringt uns sagenhafte Gestalten und seltsame Fabelwesen in den Sternbildern: Ein flinker Jäger, halb Mensch, halb Tier, strahlt dort und hat ein giftiges Wesen im Visier.

Von: Heike Westram

Stand: 28.06.2024 09:00 Uhr

Laue Julinächte - kurzer Sternengenuss: Wer in den kurzen Sommernächten viele Sterne sehen will, hat wenig Zeit. Sonnenuntergang ist etwa um neun Uhr abends; und dann dauert es lange, bis der Himmel richtig finster wird. Tiefschwarze Nacht wird es im Juli erst zur Mitternacht, am Monatsende etwas eher. Gegen zwei, drei Uhr morgens verblasst die Sternenpracht schon wieder.

Sternzeichen oder Sternbild?

Die astrologischen Sternzeichen beruhen noch auf der antiken Einteilung des Tierkreises in zwölf gleich lange Strecken und werden für Horoskope genutzt. Das Sternbild meint dagegen die tatsächlich aus den dazugehörigen Sternen am Himmel gebildete Figur - die astronomische Bezeichnung für eine bestimmte Sternengruppe.

So bleiben in Süddeutschland nur zwei bis vier Stunden finstre Nacht, in der Sie auch die lichtschwachen Sterne, die Milchstraße und Planeten beobachten können. Im Norden Deutschlands wird es zum Teil überhaupt nicht finster. Es sind die Weißen Nächte - am Nordpol geht die Sonne gar nicht mehr unter. Die typischen Sternbilder im Juli, ihre Sternkarten und Mythen und was in den Sternbildern zu finden ist, beschreibt die Bildergalerie oben im Detail.

Der hellste Stern am Himmel im Juli

Der hellste Stern, den Sie heute am Firmament sehen können, ist Arktur im Bärenhüter. Er ist der zweithellste Stern des ganzen bei uns sichtbaren Sternenhimmels. Der hellste, Sirius, ist im Sommer nicht zu sehen. Wenn es halbwegs dunkel wird im Juli, steht Arktur hoch im Süden. Anfang Juli ist er bis zum Morgen zu sehen, wenn er im Westen untergeht. Ende Juli versinkt er schon um halb drei Uhr.

Ein Stück östlich von Arktur leuchtet die Wega im Sternbild Leier. Sie ist nach Sirius und Arktur der dritthellste Stern über Deutschland und steht am Juliabend prominent im Süden, fast senkrecht über uns. Wenn es morgens zu hell für die Sterne wird, ist die Wega noch hoch im Südwesten. Tief im Norden finden Sie Kapella im Sternbild Fuhrmann, den vierthellsten Stern an Deutschlands Nachthimmel.

Doch das hellste Licht jetzt im Juli ist gar kein Stern, sondern Jupiter, ein Planet.

Kurz mögen sie sein, doch laden die lauen Sommernächte so recht dazu ein, unter den Sternen zu verweilen. So sieht das Firmament im Juli etwa um Mitternacht aus:

Sternkarte für Juli

Wenn die Abenddämmerung um Mitternacht herum endet und der Himmel wirklich nachtschwarz wird, gehen die letzten Frühlingsbilder gerade im Westen unter, während das Sommerdreieck hoch im Süden prangt. Im Osten geht bereits das Herbstviereck auf. Und kurz bevor der Morgen dämmert, erscheint sogar das erste der Winterbilder über dem Horizont: der Stier.

Fast der ganze Tierkreis

Selbst die kurze Julinacht gibt Ihnen die Möglichkeit, viele Sternbilder des Tierkreises kennenzulernen, die auch den astrologischen Sternzeichen zur Vorlage dienen: Anfang Juli versinkt gegen Mitternacht der Löwe im Westen, bald gefolgt von der großen Jungfrau. Neben der Waage steht der hübsche Skorpion an seinem höchsten Punkt im Süden, wo er vom Schützen abgelöst wird. Im Südosten ziehen die Sternbilder Steinbock und Wassermann heran, kurz darauf gehen die Fische im Osten auf. Auch der Widder erscheint vor der Morgendämmerung. Ende Juli hebt sogar das Wintersternbild Stier noch seine Hörner über den Horizont. Nur die Zwillinge und der Krebs bleiben in den kurzen Sommernächten verborgen.

In den Tierkreisbildern erstrahlen meist auch ein paar besondere Lichter, die gar keine Sterne sind: Wir verraten Ihnen, welche Planeten jetzt zu sehen sind.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.


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