WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistentfür alle Fragen und Lebenslagen
Mecklenburg-Vorpommern

Rassismus in Grevesmühlen? Ermittlungen gegen vier Jugendliche eröffnet

Veröffentlicht am 26.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Das Ortsschild von Grevesmühlen
Das Ortsschild von GrevesmühlenQuelle: dpa/Bernd Wüstneck

Gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, dazu der Verdacht, dass der Hitlergruß gezeigt wurde: Wegen dieser Vorwürfe wird nun gegen mehrere 14- bis 17-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern ermittelt. Zuvor waren Kinder aus Ghana mutmaßlich belästigt worden.

Anzeige

Knapp zwei Wochen nach einem mutmaßlich rassistischen Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern wird gegen vier Jugendliche (14 bis 17 Jahre alt) ermittelt.

Wie die Staatsanwaltschaft Schwerin am Mittwoch mitteilte, wird gegen die vier Jungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Beleidigung sowie gegen einen der Jugendlichen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation ermittelt.

Anzeige

Die Tatvorwürfe hätten ihren Ursprung in einem Handgemenge in Grevesmühlen. Der genaue Ablauf des Vorfalls ist umstritten. Die Staatsanwaltschaft hat ihn nun rekonstruiert.

Demnach habe der Vater eines achtjährigen, ghanaischstämmigen Mädchens die Beschuldigten am 14. Juni wegen eines vorherigen Vorfalls zur Rede stellen wollen. Das Mädchen hatte den Ermittlungen zufolge ihrem Vater Folgendes erzählt: Sie sei zuvor durch einen (strafunmündigen) Elfjährigen aus dem Umfeld der Gruppe absichtlich an der Weiterfahrt mit ihrem Roller gehindert und dabei vom Fuß des Jungen am Kopf getroffen worden.

Anzeige

Im Rahmen einer Auseinandersetzung zwischen den Beschuldigten und dem Vater des Mädchens sei es dann laut Staatsanwaltschaft zu Rempeleien und Drohgebärden der Jugendlichen gekommen, in deren Verlauf der Vater an der Hand verletzt worden sei. Bei diesem Handgemenge habe es sich „um ein hochdynamisches Geschehen gehandelt“, das weiter geprüft werden müsse.

Wurde auch der „Hitlergruß“ gezeigt?

Die polizeiliche Ermittlungsgruppe habe bisher 27 Zeugen vernommen und angehört sowie die vorliegenden Bilddateien ausgewertet. Dies sei mit einem hohen Personalaufwand erfolgt.

Daraus ergebe sich, „dass einer der Beschuldigten bei dem Geschehnis ein Messer bei sich führte, von Personen aus der Gruppe aber an einer weiteren Eskalation gehindert wurde“, hieß es. Zudem sei davon auszugehen, dass ein anderer Beschuldigter einen sogenannten Nothammer mitführte, der nach derzeitigem Ermittlungsstand „aber nicht tatrelevant eingesetzt“ worden sei.

Nach den bisherigen Ermittlungen bestehe zudem der Verdacht, dass der Vater des achtjährigen Mädchens aus der Gruppe der Beschuldigten rassistisch beleidigt wurde und „einer der Beschuldigten den sogenannten Hitlergruß entbot“, informierte die Staatsanwaltschaft.

Zwei der Beschuldigten hätten gegen den Vater wegen des Handgemenges ihrerseits Strafanzeige wegen Körperverletzung gestellt, die ebenfalls geprüft werde. Derzeit werde den jugendlichen Beschuldigten die Gelegenheit gegeben, sich zu den Tatvorwürfen zu äußern.

epd/krott