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Berlin

Unbekannte beschmieren Uni mit Hamas-Dreieck und Drohungen

Veröffentlicht am 13.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Ein Transparent mit der Aufschrift „Euer Schweigen ist Mittäterschaft“ hängt während der propalästinensischen Demonstration im Mai an der HU
Ein Transparent mit der Aufschrift „Euer Schweigen ist Mittäterschaft“ hängt während der propalästinensischen Demonstration im Mai an der HUQuelle: AFP/JOHN MACDOUGALL

An der Berliner Humboldt-Universität sind Drohungen gegen die Präsidentin der Hochschule und den Berliner Bürgermeister aufgetaucht. Die Uni spricht von einer „inakzeptablen Eskalation“ und verurteilt den Vorfall.

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In der Nacht zu Mittwoch ist es an der Freien Universität Berlin (FU) zu Schmierereien mit antisemitischen Symbolen gekommen. Nun zeigt ein Foto in den sozialen Medien ähnliche Beschmierungen an der Berliner Humboldt-Universität (HU). Eine HU-Sprecherin bestätigte WELT, dass mehrere Gebäude betroffen seien.

Zu sehen sind auf dem Foto, das auf der Plattform X geteilt wurde, zwei nach unten gerichtete Dreiecke, ein Symbol, das von Hamas-Sympathisanten genutzt wird. Die Hamas selbst nutzt das rote Dreieck in Propaganda-Videos, um „feindliche Ziele“ zu markieren. Über einem der Dreiecke steht „Julia“, über dem anderen „Kai will pay“, auf Deutsch „Kai wird dafür bezahlen“. Die Schmiererei richtet sich offenbar an Julia von Blumenthal, Präsidentin der HU, und Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Veröffentlicht wurde das Bild von Noam Petri, dem Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland.

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Die HU entferne „solche Beschmierungen umgehend“, hieß es vonseiten der Sprecherin. In jedem Fall sei Anzeige erstattet worden: „Die implizite Androhung von Gewalt gegen die HU als Institution und gezielt gegen einzelne Personen ist eine inakzeptable Eskalation. Wir verurteilen dies auf Schärfste“, hieß es weiter.

Im Mai hatten propalästinensische Aktivisten das Institut für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität besetzt und die Räume großflächig beschmiert. Universitätspräsidentin von Blumenthal hatte die Besetzung geduldet, aber eine Frist gesetzt. Nach Ablauf der Frist räumte die Polizei das Gebäude. Nach Angaben der HU-Präsidentin wurde die Räumung auf Druck des Senats veranlasst, die Anweisung sei „von ganz oben gekommen“.

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„Ich lege sehr viel Wert auf die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit, aber antisemitische Straftaten sind keine Meinung“, hatte Wegner das Vorgehen erklärt. „Ich werde das nicht durchgehen lassen, wir dulden keinen Antisemitismus, Hass und Hetze an unseren Universitäten“, fügte er hinzu.

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Seit dem Massaker der Hamas in Israel vom 7. Oktober kommt es in Berlin zu durchschnittlich zehn judenfeindlichen Vorfällen pro Tag. Das gab die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin im Mai bekannt und vermeldete damit einen drastischen Anstieg um fast 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.

jml mit dpa/epd