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Städtereisen Hoi An

Ein Streifzug durch Vietnams charmanteste Stadt

Teakhäuser, Tempel und Tausende bunte Lampions: Dem Zauber von Hoi An an der alten Seidenstraße kann man sich kaum entziehen. Besonders wenn abends die Dunkelheit hereinbricht, wirkt die Stadt an der Küste Vietnams fast zu schön, um wahr zu sein.
Vietnam: Auf dem Thu Bon River, der durch Hoi An fließt, pulsiert in der anbrechenden Dämmerung das Leben Vietnam: Auf dem Thu Bon River, der durch Hoi An fließt, pulsiert in der anbrechenden Dämmerung das Leben
Auf dem Thu Bon River, der durch Hoi An fließt, pulsiert in der anbrechenden Dämmerung das Leben
Quelle: Getty Images/George Pachantouris

Wenn es Nacht wird in Hoi An, schmelzen selbst hartgesottene Globetrotter dahin. Die Welt verwandelt sich in einen bunten Traum, in dem die Farben des Regenbogens zu einem Lichtspiel verschwimmen. Unzählige Lampions flackern an den Häuserfassaden, auf Balkonen, Brücken und den kleinen Booten, die langsam den Thu Bon River hinuntergleiten.

Das Wasser schimmert in Pastelltönen, Liebespaare turteln, kleine Weinbars laden zum Aperitif. Die Stadt an der zentral-vietnamesischen Küste wirkt wie ein Realität gewordenes Klischee – fast zu schön, um wahr zu sein. Kein Wunder, dass Hoi An als charmantester Ort des südostasiatischen Landes gefeiert wird.

„Bei Dunkelheit scheint es, als habe sich der Ort ein neues, schimmerndes und fantasievolles Kleid übergestreift“, sagt eine deutsche Touristin. Fast habe sie das Gefühl, nachts bleibe in Hoi An die Zeit stehen, schwärmt sie.

Hoi An in Vietnam: Von Lampions beleuchtete Boote fahren am Abend auf dem Thu Bon River
Lampions beleuchten die Boote am Abend auf dem Thu Bon River
Quelle: dpa-tmn

Auch tagsüber verzaubert das Städtchen mit einem Labyrinth aus engen Gassen, in denen hübsche Holzhäuser, Tempel, Teestuben, Boutiquen und Märkte warten. Rikschafahrer laden zu Rundfahrten ein, während Lampion-Verkäufer ihre seidig-leuchtende Produktpalette anbieten.

Im 4. Jahrhundert vom Volk der Cham gegründet, diente die Stadt später dem Champa-Königreich als Hafen und Handelszentrum. Danach verlor sie an Bedeutung, bis sich ab dem 16. Jahrhundert Händler aus China und Japan ansiedelten.

Hoi An avancierte zum wichtigsten Handelshafen des Landes und zu einem der Haupt-Umschlagsorte der legendären Seidenstraße. Später gründeten unter anderem Portugiesen, Niederländer und Franzosen hier Handelsniederlassungen. Noch heute zeugen Bauwerke aus den verschiedenen Epochen von der illustren Stadtgeschichte.

Vietnam: Auch diese Bar in der Altstadt von Hoi An ist reichlich mit Lampions geschmückt
Auch diese Bar in der Altstadt ist reichlich mit Lampions geschmückt
Quelle: dpa-tmn

Seit 1999 gehört Hoi An zum Unesco-Weltkulturerbe – wegen der noch originalen Holzkonstruktionen und des Straßenplans, die zusammen ein in der Region einzigartiges Stadtbild des 17. und 18. Jahrhunderts präsentieren, wie die UN-Kulturbehörde die Entscheidung begründet.

Ein Tempel auf der Japanischen Brücke

Eines der bedeutendsten Zeugnisse aus der Zeit als Handelsmetropole ist die „Japanische Brücke“, das Wahrzeichen der Stadt. Chua Cau wird die überdachte Holzbrücke auch genannt, die einst das chinesische und das japanische Viertel verband. In seiner heutigen Form existiert der Bau über einen Nebenfluss des Thu Bon Rivers seit 1763.

Vietnam: Die Japanische Brücke ist das Wahrzeichen von Hoi An
Die Japanische Brücke ist das Wahrzeichen von Hoi An
Quelle: Getty Images/ak_phuong

Innen duften Räucherstäbchen in einem kleinen Schrein, umrahmt von gelben Lampions. Das Tempelchen ist einer taoistischen Gottheit gewidmet, die über das Wetter wacht. Seeleute, Kaufleute und Einheimische kamen – und kommen – hierher, um Unwetter und Naturkatastrophen abzuwehren.

Hoi An in Vietnam: Auf der Japanischen Brücke steht ein Schrein, der einer taoistischen Gottheit gewidmet ist
Auf der Japanischen Brücke steht ein Schrein, der einer taoistischen Gottheit gewidmet ist
Quelle: dpa-tmn
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Durch die von dicken Holzbalken getragene Überführung zu schlendern, ist wie ein Sprung in eine andere Zeit. Nur einige Ventilatoren, die die flirrend heiße Luft zirkulieren lassen, erinnern daran, dass die Tage der alten Seidenstraße längst gezählt sind.

Wie wohlhabende Händler in Vietnam einst lebten

An der Straße reihen sich architektonische Schmuckstücke und idyllische Tempelanlagen aneinander. Da ist die „Ba Mu“-Tempelanlage mit ihrem markanten Eingangstor im klassisch-vietnamesischen Baustil, das sich in einem grün-glitzernden Teich spiegelt, aus dem sich Lotusblumen dem Sonnenlicht entgegenstrecken.

Hoi An in Vietnam: Der „Ba Mu“-Tempel wurde im klassisch-vietnamesischen Baustil errichtet
Der „Ba Mu“-Tempel wurde im klassisch-vietnamesischen Baustil errichtet
Quelle: dpa-tmn

Eines der meistbesuchten Gebäude in Hoi An ist das Haus von Tan Ky. Hier bekommt man einen Eindruck davon, wie wohlhabende Händler im 18. Jahrhundert in Vietnam lebten. Die vier kleinen Räume sind prall gefüllt mit Antiquitäten. Die Architektur sei eine einzigartige Mischung aus chinesischen, japanischen und vietnamesischen Einflüssen, erzählt eine Führerin den Besuchern.

Wer das Haus durch den Hinterausgang verlässt, findet sich prompt vor einem beliebten Instagram-Motiv wieder. Mehrere Touristinnen posieren fröhlich vor der gelb gestrichenen Fassade.

Ein friedvoller Ort der Trauer in Hoi An

Ein weiteres Highlight ist die Versammlungshalle der Chinesen aus Fujian: Hoi Quan Phuoc Kien. Vor mehr als 300 Jahren errichtet, wird hier Thien Hau verehrt, Meeresgöttin und Beschützerin der Seefahrer. Die lichtdurchflutete Halle ist gefüllt mit Statuen und Tierfiguren aus China. Die Luft wird von aromatischen Schwaden durchzogen.

Denn von der Decke hängen riesige rote Räucherspiralen, an denen Zettel angebracht sind – auch von europäischen Touristen. Darauf sind Wünsche und Nachrichten verzeichnet, die über den Rauch an Verstorbene geleitet werden sollen.

Es ist ein schöner, ein friedvoller Ort zum Trauern. Eine französische Familie schreibt: „Vielleicht lebst Du hier mit diesem brennenden Räucherstäbchen noch ein wenig weiter. Mit all unserer Liebe, Deine Kinder und Deine Ehefrau.“ Es wird dauern, bis die enormen Spiralen abgebrannt sind, womöglich Wochen.

Versammlungshalle der Chinesen aus Fujian: Die Zettel in den roten Räucherspiralen enthalten Botschaften an verstorbene Menschen
Versammlungshalle der Chinesen aus Fujian: Die Zettel in den roten Räucherspiralen enthalten Botschaften an Verstorbene
Quelle: dpa-tmn
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Die Dämmerung bricht herein und Hoi An läuft zur Hochform auf. Lampions trotzen der aufziehenden Dunkelheit. Menschen strömen zur „Bridge of Lights“ (Cau An Hoi) über den Thu Bon River. Der Name ist Programm – von der Brücke der Lichter aus ist der Blick auf beide Uferseiten, die im Schein der Laternen leuchten, sehr eindrucksvoll.

Wer mehr über die Historie des Ortes erfahren will, der kauft ein Ticket für die Show „Hoi An Memories“. Das Spektakel in einem eigens angelegten Themenpark ist so aufwendig, dass manche es mit der Eröffnungsfeier von Olympischen Spielen vergleichen.

Vietnams größte Freiluftbühne liegt auf einer Insel im Thu Bon River. Hunderte Schauspieler und Tänzer treten hier jeden Abend auf und erzählen die Geschichte des Ortes von den Anfängen über die Seidenstraßen-Glanzzeiten bis hin zur Gegenwart – inklusive eines großen Handelsschiffs und rund 100 Frauen in Vietnams Nationaltracht Ao Dai, die über märchenhaft beleuchtete Wege im Wasser wandeln.

Im Hintergrund sind die typischen Häuserfassaden nachgebaut. An jeder Pforte leuchten seidene Lampions. Ihr einzigartiges Lichtspiel ist – bei allen geschichtlichen Turbulenzen und wechselnden kulturellen Einflüssen– die Konstante von Hoi An.

Hoi An in Vietnam
Quelle: Infografik Die Welt

Tipps und Informationen:

Anreise: Der nächstgelegene Flughafen liegt in der Großstadt Da Nang. Von Frankfurt gibt es dorthin Verbindungen mit der vietnamesischen Bamboo Airways über Hanoi. Möglich ist auch eine Anreise via Bangkok, von wo aus verschiedene Fluggesellschaften Da Nang anfliegen. Von Da Nang gibt es regelmäßig Transfers nach Hoi An, auch eine Taxifahrt ist nicht teuer. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde.

Einreise: Deutsche Staatsbürger brauchen für Vietnam kein Visum, wenn sie maximal 15 Tage im Land bleiben. Für längere Aufenthalte kann ein E-Visum beantragt werden (evisa.xuatnhapcanh.gov.vn/). Weitere aktuelle Informationen bietet das Auswärtige Amt auf seiner Homepage.

Beste Reisezeit: Februar bis April gelten als ideal, weil es zu dieser Zeit kaum regnet und nicht so heiß ist. Von September bis Januar herrscht Regenzeit.

Auskunft: Nationale Tourismusbehörde, vietnam.travel (engl.)

dpa

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