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Ausland TV-Duell

Das waren die stärksten Momente von Donald Trump

Politischer Korrespondent
Amtsinhaber Joe Biden hat mit seinem desaströsen Auftritt beim TV-Duell selbst treue Fürsprecher seiner Partei verschreckt. Angesichts dieser Performance geht unter, dass sich Donald Trump per se gut geschlagen hat. Bei einigen Themen konnte er inhaltlich besonders punkten.
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Zu Joe Bidens Performance bei der TV-Debatte ist eigentlich schon alles gesagt oder geschrieben worden. Teils zusammenhangloses Gemurmel, Geistesabwesenheit, sichtbare Altersgebrechen. Dabei ist fast ein wenig untergegangen, dass der klare Sieger im Duell der US-Präsidentschaftskandidaten, Donald Trump, im Vergleich zu vergangenen Auftritten erstaunlich souverän und fokussiert wirkte.

Die Aussetzer seines Widersachers kommentierte er nur nebenbei – aber dafür umso wirkungsvoller. Nach einer besonders konfusen Antwort Bidens sagte Trump nur: „Keine Ahnung, was er da am Ende seines letzten Satzes gesagt hat, ich glaube, das weiß er selbst nicht“ – um dann nahtlos zu seiner Grenzsicherungspolitik zu kommen.

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Womöglich hat der TV-Sender CNN Trump einen Gefallen damit getan, die Mikrofone desjenigen abzudrehen, der nicht das Wort hat. Somit hatte der Ex-Präsident keine Möglichkeit, Biden zu unterbrechen, was ihn womöglich Sympathiepunkte gekostet hätte.

Stattdessen könnte sich Trump in seinen Antworten auf die Kernbotschaften fokussieren. Unkontrollierte Einwanderung und steigende Lebenshaltungskosten ruinierten das Land. Nur mit ihm als Präsident werde alles wieder so gut wie früher.

„Die Inflation tötet unser Land“, rief Trump und wies auf die hohen Lebensmittelpreise hin, die den Amerikanern derzeit das Leben schwer machen. „Die Preise für Essen haben sich verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht“ – fügte er hinzu. Das ist natürlich eine Übertreibung, aber tatsächlich zählen die hohen Preise für Güter des täglichen Lebens zu den größten Sorgen der Amerikaner.

Trump hat das Thema der Stunde erkannt

Selbst junge Gutverdiener in New York ziehen zurück zu ihren Eltern in die Vorstadt und können sich kaum noch einen Restaurantbesuch zu zweit leisten. Ein finanziell sorgenfreies Leben ist für viele Amerikaner der Mittelschicht mittlerweile außer Reichweite. Das war zwar schon während der ersten Amtszeit von Trump so – aber der ist nun einmal gerade nicht Präsident.

Die Inflation ist das Thema der Stunde – Trump hat das erkannt und lobte die Wirtschaftslage unter seiner Präsidentschaft, die nur von der Corona-Krise gebremst worden sei. Teilweise gab er sich sogar sozialdemokratisch und erwähnte die üppigen Hilfspakte, mit denen er die US-Wirtschaft und Amerikas Haushalte während der Pandemie unterstützt habe.

Sogar als die Sprache auf Trumps Verurteilungen und seine Rolle beim Kapitolsturm am 6. Januar 2021 kam, ließ sich Trump – im Gegensatz zu vergangenen Auftritten – kaum aus der Ruhe bringen. Stattdessen ging er zum Gegenangriff über. Dass Biden nach der Neonazi-Demo in Charlottsville 2017 entschieden habe, gegen ihn anzutreten, sei falsch. „Er hat nicht wegen Charlottesville kandidiert, sondern weil es seine letzte Chance (auf die Präsidentschaft, d. Red.) war“, entgegnete er trocken.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Biden bereits im Jahr 2016 mit der Kandidatur gespielt hat – und vor allem deswegen davon absah, weil die damals mächtige Hillary Clinton, gestützt auf ihr Netzwerk innerhalb und außerhalb der Partei die Nominierung für sich reklamierte. 2019 sah Biden dann eine erneute Chance gekommen und stieg unter dem Motto „Kampf um die Seele der Nation“ als großer Versöhner und Demokratie-Retter in den Vorwahlkampf seiner Partei ein.

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Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass Trump auch in dieser Debatte wieder in fast jeder Antwort mindestens eine Falschaussage unterbrachte. Nein, auch in von Demokraten regierten Bundesstaaten darf man keine bereits geborenen Babys abtreiben beziehungsweise töten. Und nein, Biden hat niemals die Grenzen der USA „geöffnet“ – er verschärfte sogar das Grenzregime.

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Vor allem außenpolitisch blieb Trump auch Antworten schuldig. Wie soll es weiter gehen im Ukraine-Krieg? Dazu sagte er wie immer nur, er werde den Konflikt noch vor seiner Amtseinführung lösen. Und zwar wie? Die US-Wähler und der Rest der Welt sind auch nach dieser Debatte nicht schlauer. Große Teile seiner Basis und der Trump-treuen Republikaner im Kongress wollen Kiew nicht weiter unterstützen.

Fest steht dennoch: Donald Trump hat mit seinem kontrolliert wirkenden Auftritt im TV-Duell nicht nur Biden alt aussehen lassen, sondern sich selbst auch als gereiften Kandidaten präsentiert.

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