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  4. Donald Trump: Die Aussagen der wichtigsten Zeugen im Überblick

Ausland Urteil in New York

Das sind die wichtigsten Zeugenaussagen im Trump-Prozess

David Pecker, ehemaliger Verleger das Boulevardblattes „National Enquirer“ galt im Prozess als einer der Top-Zeugen David Pecker, ehemaliger Verleger das Boulevardblattes „National Enquirer“ galt im Prozess als einer der Top-Zeugen
David Pecker, ehemaliger Verleger das Boulevardblattes „National Enquirer“ galt im Prozess als einer der Top-Zeugen
Quelle: REUTERS
Noch ist das Strafmaß nicht verkündet, aber die Geschworenen in New York haben Donald Trump schuldig gesprochen. Weil Trump selbst nicht aussagte, fällte die Jury ihr Urteil anhand von Zeugenaussagen. Drei davon waren für die Geschworenen besonders wichtig.
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Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump rief die Staatsanwaltschaft 20 Zeugen auf, die Verteidigung nur zwei. Trump selbst entschied sich, nicht auszusagen. Die Geschworenen kamen am Donnerstag zu dem Schluss, dass der Ex-Präsident schuldig in allen Anklagepunkten ist. Bei der Urteilsfindung war wichtig, welche Zeugen die Jury für glaubwürdig hielt. WELT erklärt, was die wichtigsten Aussagen im Prozess bedeuten und wer sie getätigt hat.

Stormy Daniels will Geld von Trump angenommen haben

Nur wenige Meter entfernt von Trump berichtete die Pornodarstellerin, Autorin und Regisseurin im Zeugenstand detailliert und anschaulich über eine sexuelle Begegnung, die sie nach ihrer Darstellung 2006 in Nevada mit Trump hatte. Nachdem sie sich bei einem Promi-Golfturnier getroffen hatten, habe Trump sie zum Abendessen eingeladen, sie dann aber in seinem Hotelzimmer in ein Gespräch verwickelt. Während sie im Badezimmer war, habe er sich plötzlich bis auf seine Unterwäsche ausgezogen.

„Ich fühlte, wie sich der Raum in Zeitlupe drehte. Ich fühlte, wie das Blut praktisch aus meinen Händen und Füßen wich“, sagte Daniels aus. „Ich dachte nur: ‚Oh mein Gott, was habe ich missverstanden, um hierherzukommen?‘ Denn die Absicht war ziemlich klar, jemand zieht sich bis auf die Unterwäsche aus und posiert auf dem Bett, als würde er auf dich warten.“

Daniels sagte, Trump habe sie nicht körperlich bedroht, aber „meine eigenen Unsicherheiten in diesem Moment hinderten mich daran, Nein zu sagen.“ Daniels sagte weiter, sie habe etwa ein Jahr lang Kontakt zu Trump gehalten, in der Hoffnung, in seiner TV-Show „The Apprentice“ aufzutreten, was jedoch nie geschah.

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Daniels berichtete, dass sie 2011 ein Angebot über 15.000 Dollar für ein Interview mit einer Zeitschrift akzeptierte, die von der sexuellen Begegnung mit Trump erfahren habe. Die Geschichte wurde damals nicht gedruckt, landete aber ohne ihre Zustimmung auf einer Klatsch-Website. Ihr Anwalt beschwerte sich in Absprache mit Trumps Anwalt Michael Cohen und ließ die Geschichte entfernen.

2016 autorisierte Daniels ihren Manager, ihre Geschichte erneut anzubieten, fand aber wenig Interessenten – bis zur Veröffentlichung der Aufnahme aus der Sendung „Access Hollywood“, in der Trump damit prahlte, Frauen ohne deren Erlaubnis an die Genitalien zu fassen. Daniels sagte der Jury, dass sie kurz vor der Wahl ein Angebot von Cohen über 130.000 Dollar für eine Vereinbarung angenommen habe, die mutmaßliche sexuelle Begegnung mit dem verheirateten Trump für sich zu behalten.

Stormy Daniels (Archivbild)
Stormy Daniels (Archivbild)
Quelle: REUTERS

Trumps Anwälte nahmen Daniels in die Zange, befragten sie zu ihrer Motivation und entlockten ihr Aussagen über ihre Antipathie gegenüber dem ehemaligen republikanischen Präsidenten. Sie wies den Vorwurf der Verteidigung zurück, sie hätte das alles nur erfunden. „Dann hätte ich sie (die Geschichte) viel besser geschrieben.“

Daniels‘ Aussage war mit besonderer Spannung erwartet worden. Sie hatte ihre Geschichte bereits zuvor geteilt, aber dies war das erste Mal, dass sie darüber vor den Augen Trumps aussagte.

Dessen Anwälte widersprachen vielen von Daniels‘ Behauptungen und beantragten zweimal einen Abbruch des Prozesses. Sie argumentierten, dass ihr Gefühl, zwischen ihr und Trump habe es ein Machtgefälle gegeben, und ihre unverblümten Antworten über die angebliche sexuelle Begegnung nicht vor der Jury hätten ausgebreitet werden sollen.

Verleger Pecker soll Berichte über Trump unterdrückt haben

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David Pecker, ein langjähriger Freund Trumps, war Verleger der Boulevardzeitschrift „National Enquirer“ und Geschäftsführer der Muttergesellschaft „American Media Inc.“ während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016. Pecker sagte der Jury, er habe zugestimmt, die „Augen und Ohren“ von Trumps Kampagne zu sein, um schädliche Geschichten zu unterdrücken.

Er sagte, er habe bei einem Treffen im August 2015 mit Trump und Cohen dieser Rolle und dem Plan zugestimmt, positive Geschichten über Trump und negative Geschichten über seine Gegner zu veröffentlichen.

„Wenn es irgendwelche Gerüchte auf dem Markt über Mr. Trump oder seine Familie oder irgendwelche negativen Geschichten gab, die herauskamen oder irgendetwas, das ich insgesamt hörte“, sagte Pecker, „rief ich Michael Cohen direkt an.“ Er sagte, er habe dem damaligen Chefredakteur des „National Enquirer“, Dylan Howard, gesagt, dass er Trump im Wahlkampf helfen wolle. „Und um das zu tun, möchte ich das so ruhig wie möglich halten.“

Donald Trump mit Anwalt Todd Blanche
Donald Trump mit Anwalt Todd Blanche
Quelle: picture alliance/Andrew Kelly/Pool via USA TODAY

Pecker sagte aus, dass sein Unternehmen eine potenzielle Geschichte unterdrückte, indem es 30.000 Dollar an einen Türsteher des Trump Tower zahlte. Es zahlte 150.000 Dollar an das ehemalige Playboy-Model Karen McDougal, damit sie nicht öffentlich behauptete, sie habe eine Affäre mit Trump gehabt. Aber als Daniels sich meldete, reichte es Pecker nach eigenen Angaben. Er habe zu Howard gesagt: „Ich bin keine Bank.“

Stattdessen warnte er Cohen, dass Daniels eine Geschichte über Trump anbietet, und ließ den Anwalt die Angelegenheit regeln. Trump bestreitet, mit McDougal oder Daniels Sex gehabt zu haben. Als das „Wall Street Journal“, nur wenige Tage vor dem Wahltag, berichtete, dass der „Enquirer“ McDougal bezahlt habe, sagte Pecker, Trump sei verärgert gewesen und habe geschimpft: „Wie konnte das passieren? Ich dachte, du hast das unter Kontrolle?“

Michael Cohen von Verteidigung angegriffen

Cohen, ein weiterer zentraler Zeuge der Anklage, sagte aus, dass er mit dem „National Enquirer“ zusammengearbeitet habe, um negative Geschichten über Trump zu unterdrücken. Er beharrte darauf, dass er auf Trumps Anweisung handelte, als der Anwalt die Zahlungen an McDougal und Daniels arrangierte.

Cohen sagte aus, dass er den detailversessenen Trump über die Auszahlungen auf dem Laufenden gehalten habe. Trump selbst habe es für das Beste gehalten, Daniels Schweigen zu erkaufen. Er habe ihm auch die 130.000 Dollar genannt. „Und er sagte zu mir: ‚Mach es einfach‘“.

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Während seiner viertägigen Aussage sagte Cohen den Geschworenen, dass er Trumps Zustimmung für die Zahlung an Daniels eingeholt habe, weil „alles Mr. Trumps Genehmigung erforderte. Außerdem wollte ich das Geld zurück.“

Als es kurz so aussah, als könnte der Deal mit Daniels scheitern, sagte Cohen, Trump sei „wirklich wütend auf mich“ geworden und habe gesagt: „Ich dachte, du hast das erledigt?“

Cohen verwendete Geld, das er von einer Bank geliehen hatte, um die Zahlung von 130.000 Dollar an Daniels zu leisten. Trump erstattete ihm später das Geld. Wie Trumps Unternehmen diese Rückzahlungen – bezahlt aus einem Trump-Treuhandfonds und persönlichen Konten – verbuchte, ist der Kern der Anklage gewesen.

Donald Trump (l) schaut seinem Anwalt Todd Blanche dabei zu, wie er Michael Cohen (r) im Zeugenstand befragt. Im Hintergrund Richter Juan Merchan
Donald Trump (l) schaut seinem Anwalt Todd Blanche dabei zu, wie er Michael Cohen (r) im Zeugenstand befragt. Im Hintergrund Richter Juan Merchan
Quelle: AP/Elizabeth Williams

Cohen sagte, er habe ein Jahr lang monatliche Rechnungen für juristische Tätigkeiten eingereicht, die er tatsächlich nie ausgeführt habe, gemäß einem angeblichen Mandatsvertrag, der seiner Aussage nach nicht existierte, um die Zahlungen zu verschleiern.

Trumps Anwälte versuchten, Cohen zu diskreditieren, indem sie ihn zu seiner eigenen kriminellen Vergangenheit, früheren Lügen und seiner Erinnerung an wichtige Details befragten.

Im Kreuzverhör gab Cohen zu, Zehntausende Dollar von Trumps Unternehmen gestohlen zu haben, indem er um Erstattung von Geldern bat, die er nicht ausgegeben hatte. Cohen gab auch zu, einmal einem Staatsanwalt gesagt zu haben, dass er das Gefühl hatte, Daniels und ihr Anwalt hätten Trump erpresst.

Hauptzeuge Cohen im Kreuzverhör – „Er ist sehr gefährlich für Trump“

Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump muss sich der Hauptzeuge Michael Cohen vor dem New Yorker Gericht dem Kreuzverhör der Verteidigung stellen. Diese versucht, Cohen als rachsüchtigen Lügner darzustellen. Doch US-Journalist Erik Kirschbaum findet: „Cohen kam bisher glaubwürdig rüber.“

Quelle: WELT TV

Cohen beharrte auch darauf, dass er einige Verbrechen, zu denen er sich 2018 schuldig bekannte, einschließlich Bankbetrug und Steuerhinterziehung, tatsächlich nicht begangen habe. In diesem Fall bekannte sich Cohen auch schuldig, vor dem Kongress gelogen und gegen das Wahlkampffinanzierungsgesetz verstoßen zu haben.

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Cohen ist der Dreh- und Angelpunkt der Anklage, der einzige Zeuge, der aussagte, dass Trump direkt in die Regelung seiner Rückzahlung involviert gewesen sei. Das Urteil könnte davon abhängen, ob die Geschworenen ihm Glauben schenken.

AP/con

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