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  3. Großbritannien: Wahlsieger Keir Starmer feiert mit blumigen Worten

Politik Wahl in Großbritannien

„Der Wandel beginnt jetzt“

Tories erleben „Massaker“, Labour mit Erdrutschsieg – „Mr. Brexit“ kehrt zurück

Die Großbritannien-Wahl 2024 ist für die konservativen Tories zum Alptraum geworden. „Erdrutsch“ und „Massaker“ lauten einige Schlagzeilen der britischen Presse nach Bekanntwerden des Desasters.

Quelle: WELT TV

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Die Labour-Partei hat bei der Parlamentswahl in UK einen Erdrutschsieg errungen. Wahlsieger Keir Starmer feiert mit blumigen Worten, Noch-Premierminister Rishi Sunak gesteht seine Niederlage ein. Auch aus Brüssel und Berlin kommen Glückwünsche.
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Die oppositionelle Labour-Partei hat bei der Parlamentswahl in Großbritannien laut Nachwahlbefragungen einen Erdrutsch-Sieg errungen. Die Partei des 61-jährigen Keir Starmer könne mit 410 der 650 Sitze im Unterhaus rechnen, ergaben die am Donnerstagabend veröffentlichten Nachwahlbefragungen mehrerer britischer Sender.

Die seit 14 Jahren regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak erlitten demnach mit nur 131 Sitzen ihre schlimmste Niederlage seit Beginn des 20. Jahrhunderts und wurden damit wie erwartet eindeutig abgewählt.

Der britische Noch-Premierminister Rishi Sunak hat die Niederlage seiner Konservativen Partei bei der Parlamentswahl eingeräumt. „Die Labour-Partei hat diese Parlamentswahl gewonnen, und ich habe Sir Keir Starmer angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren“, sagte der Regierungschef. Die Briten hätten „ein ernüchterndes Urteil“ gefällt. „Ich übernehme die Verantwortung dafür.“

Seinen eigenen Wahlkreis gewann Sunak deutlich, er deutete aber seinen Rückzug von der Parteispitze an. Er freue sich darauf, in den kommenden Wochen mehr Zeit in seinem Wahlkreis zu verbringen, sagte er und kündigte einen geordneten Machtwechsel an.

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Starmer, der nun vor seinem Amtsantritt als Premierminister zeigte sich nach der Wahl in Gewinner-Manier. „Der Wandel beginnt jetzt“, rief Starmer in London jubelnden Anhängern zu. „Im ganzen Land werden die Menschen zu der Nachricht aufwachen, erleichtert, dass eine Last von ihren Schultern genommen wurde.“

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Großbritannien könne nach 14 Jahren konservativer Regierung wieder nach vorn schauen. „Das Sonnenlicht der Hoffnung, das zunächst blass ist, aber im Laufe des Tages stärker wird, strahlt wieder auf ein Land, das nach 14 Jahren die Chance hat, seine Zukunft zurückzubekommen.“

Labours Vize-Parteichefin Angela Rayner reagiert mit vornehmer Zurückhaltung. Es sei ein „ermutigendes Ergebnis“, sagt sie dem Nachrichtensender Sky News kurz nach Schließung der Wahllokale.

Mehrere aktuelle Kabinettsmitglieder verloren ihre Sitze im Unterhaus, darunter Verteidigungsminister Grant Shapps und Justizminister Alex Chalk. Finanzminister Jeremy Hunt behielt am Ende mit einer hauchdünnen Mehrheit sein Mandat, auch Sunak wurde in seinem Wahlkreis gewählt.

Die frühere Chefin der Konservativen in Schottland, Ruth Davidson, spricht von einem „Massaker“. Sky-News-Reporterin Beth Rigby bezeichnet das prognostizierte Ergebnis als „Erdrutsch“.

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Die voraussichtliche neue Finanzministerin Rachel Reeves hat vor „harten Entscheidungen“ der neuen Regierung gewarnt. „Ich weiß, dass der Weg, der vor uns liegt, nicht einfach sein wird“, sagte die Labour-Politikerin in der Nacht zum Freitag. Es gebe keine schnellen Lösungen und „es liegen harte Entscheidungen vor uns“, fuhr sie fort, nachdem sie ihren Sitz in der nordenglischen Stadt Leeds gewonnen hatte.

Gratulationen aus Brüssel

Kurz nach dem ersten Schock meldet sich die internationale Politik zu Wort. Die SPD-Europapolitikerin Katarina Barley begrüßt den Wahlerfolg der Labour-Partei in Großbritannien. Der überwältigende Sieg der Sozialdemokraten gebe auch der EU Hoffnung, sagte Barley „Ich freue mich über die große Chance, dass nach Jahren der Spannungen mit einem Labour-Premier in London nun ein freundlicher und konstruktiverer Ton angeschlagen wird.“ 14 Jahre konservativer Regierung mitsamt Brexit hätten die EU und das Vereinigte Königreich voneinander entfremdet.

Die SPD und die Labour-Partei pflegen enge Beziehungen. Barleys Vater ist Brite. Sie war in der jüngsten Legislaturperiode eine der Vizepräsidentinnen des Europaparlaments und bei der Europawahl die Spitzenkandidatin ihrer Partei.

Großbritannien wichtiger strategischer EU-Partner

„Ein schneller Wiedereintritt Großbritanniens in die EU bleibt gleichwohl sehr unwahrscheinlich“, räumte Barley zwar ein. Allerdings sei Großbritannien ein wichtiger strategischer Partner der Europäischen Union. „Sowohl eine Labour-Regierung als auch die EU haben Interesse an einer neuen geopolitischen Partnerschaft.“ Barley verwies auf enge Abstimmungen in der Verteidigungspolitik und bei der Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine.

Labour wolle die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen verbessern, sagte die ehemalige Bundesministerin. Sie betonte: „Wichtig für die EU ist, dass London die Rolle des Europäischen Gerichtshofs akzeptiert.“ Die bisherige Tory-Regierung von Rishi Sunak hatte wiederholt angedeutet, aus der Europäischen Menschenrechtskonvention auszusteigen, falls ihr scharfes Vorgehen gegen irreguläre Migration vor dem Europäischen Gerichtshof scheitert.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil richtete auf X einen „herzlichen Glückwunsch“ an die „Freunde von der Labour Party und den künftigen Premierminister Keir Starmer“. Der SPD-Politiker fügte hinzu: „Gemeinsam werden Sozialdemokraten in London und Berlin nun ein neues Kapitel der britisch-deutschen Freundschaft und Zusammenarbeit aufschlagen. So wichtig in diesen Zeiten!“

„Glückwunsch an Keir Starmer und die Labour Party“, schrieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf X.

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Die FDP erwartet im Ergebnis der britischen Parlamentswahl eine merkliche Verbesserung der deutsch-britischen Beziehungen. „Nach den vergangenen Irrungen und Wirrungen des Vereinigten Königreichs bin ich überzeugt davon, dass mit Keir Starmer mehr politische Sachlichkeit einkehrt“, teilte der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrich Lechte, am Donnerstag in Berlin mit. „Der Sieg der Labour-Partei bietet die Chance, die europäische Sicherheitsarchitektur innerhalb der Nato neu zu stärken – schließlich ist UK ein wichtiger europäischer Truppensteller.“

Auch sei davon auszugehen, dass die erfolgreichen deutsch-britischen Verteidigungskooperationen unter Labour weiter ausgebaut würden. „Ich bin zuversichtlich, dass mit Starmer als ehemaligem Menschenrechtsanwalt der Fokus auf der Stärkung der regelbasierten Weltordnung liegen wird; hierbei kann er auf die Unterstützung Deutschlands zählen.“

dpa/AFP/saha/sos

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