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kmpkt Intuitives Essen

Deswegen solltest du lieber nicht auf Diät gehen

Woman eating croissant in coffee shop Woman eating croissant in coffee shop
Quelle: Getty Images/Westend61
Wer eine Diät macht, ist bereits nach wenigen Wochen ernüchtert. Das Gewicht lässt sich nicht halten. Ein neuer Ansatz sagt: Wir können bewusst ohne Diät schlank und gesund bleiben. Mit welchem Trick das funktioniert, erklärt ein Ernährungswissenschaftler.

Ist das eine oder andere Kilo zu viel auf der Waage und hinterlässt der Döner nach der Party nur noch ein schlechtes Gewissen, dann greifen viele Menschen zu einem radikalen Schritt. Eine Diät ist fällig. Die erste Herausforderung besteht darin, aus Hunderten von Diäten die passende zu finden. Haben wir uns entschieden, vergehen die Tage quälend langsam – und nach einigen Wochen haben wir wieder unser altes Gewicht zurück. Keine Sorge, nicht nur dir ergeht das so.

Etwa 90 Prozent aller Versuche, Gewicht zu verlieren, scheitern.

Schuld daran ist der altbekannte Jo-Jo-Effekt, sagt der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Uwe Knop.

Der Körper wechselt während der künstlich erzeugten Mangelernährung in eine Art stoffwechselreduziertes Notprogramm.
Uwe Knop, Ernährungswissenschaftler
Woman being concerned about waistline
Quelle: Getty Images/PhotoAlto/Frederic Cirou

Dieses Verhalten behält der Körper auch nach der Diät bei. Nach dem komprimierten und erzwungenen Gewichtsverlust wird jedes Essen als mögliche Reserve gespeichert. So kommt nach und nach das alte Gewicht zurück. Der Körper lagert ebenso mehr Fett ein, denn die verlorene Muskelmasse baut sich nicht ohne Training wieder auf. Doch das ist nicht die einzige Folge. Auch das natürliche Essverhalten kann aus den Fugen geraten, wenn wochenlang nur bestimmte Nahrung auf dem Speiseplan stand.

Der Wunsch, Gewicht zu verlieren, ist nicht nur ein persönliches Anliegen. Er entsteht meistens in Verbindung mit dem gesellschaftlichen Schönheitsbild, das uns Instagram und Co. vermitteln.

Viele, besonders Frauen, versuchen immer wieder abzunehmen. Es nicht zu schaffen gilt heutzutage in der schlanken Leistungsgesellschaft als Schwäche.
Uwe Knop , Ernährungswissenschaftler

Nun kommt der Ansatz ins Spiel, sich erst gar nicht auf eine der zahlreichen Diäten einzulassen, mit denen jedes Jahr Milliarden verdient werden. Ein Argument liefern zum einen die Gene. Denn das Körpergewicht wird schätzungsweise zu 70 bis 80 Prozent durch das Erbgut bestimmt.

Colleagues joking at lunch break, eating healthy food
Quelle: Getty Images/Westend61

Die wichtigste Zauberformel lautet jedoch: Auf das Bauchgefühl hören. Im wahrsten Sinne des Wortes. Genauer gesagt auf das Hungergefühl, das zu den stärksten Trieben des Menschen gehört. Schließlich können wir ohne Nahrung und die daraus gewonnene Energie nicht überleben. Wir leben am gesündesten, wenn wir ein intensives Hungergefühl empfinden und daraufhin das essen, was uns schmeckt und, was am wichtigsten ist, für uns individuell verträglich ist.

Nur mit Hunger schmeckt ein gutes Essen auch wirklich lecker. Denn je größer der Hunger, desto stärker ist die Belohnung des Körpers für die lebenserhaltende Energiezufuhr.
Uwe Knop, Ernährungswissenschaftler

Das sogenannte intuitive Essen klingt zunächst einfach. Wir tun es schließlich jeden Tag. Oder etwa doch nicht?

In Zeiten, in denen Essen immer und überall verfügbar ist, haben viele Menschen verlernt, auf das Hungergefühl tief im Bauch zu hören. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine wichtige Rolle spielt das Snacken zwischendurch. Wie viele Menschen gibt es, die aus Gewohnheit immer den Kühlschrank nach etwas Essbarem durchsuchen, wenn sie die Küche betreten.

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Oder wer öffnet nicht gerne bei der Lieblingsserie eine Tüte Chips, obwohl das Abendessen erst kurze Zeit zurückliegt. Beobachte dich mal dabei, wie oft du ohne richtiges Hungergefühl zu Kleinigkeiten greifst und sie ganz nebenbei isst. Sich regelmäßig Snacks aus Langeweile und Gewohnheit zu gönnen, zählt genau wie das übermäßige Essen in stressigen Zeiten zu dem sogenannten Emotional Eating.

Bag of potato chips
Quelle: Getty Images/Irina Marwan
Es gilt, das Verhalten zu hinterfragen und vor allem die Gründe dieses kompensatorischen Essens zu analysieren.
Uwe Knop, Ernährungswissenschaftler

Kurzum: Wer bei jedem Gang in die Küche automatisch den Kühlschrank öffnet oder den Kollegen ohne Hunger in die Mittagspause folgt, sollte darüber nachdenken, dieses eingespielte Handeln bewusst zu ändern.

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Ein weiterer Punkt, der das intuitive Essen zu einer echten Herausforderung macht, ist mangelnde Sensibilität. Wir glauben, immer das zu essen, was uns guttut. Den schweren Magen am Abend nach einem fettigen Essen ignorieren wir gekonnt. Eine gewisse Selbstreflexion, wie es dem Körper mit der täglichen Nahrung geht, und Freude, neue Gerichte auszuprobieren, sind hilfreich auf dem Weg zum intuitiven Essen.

Doch auch psychologische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. Denn das intuitive Essen verlangt Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein, im doppelten Sinne. „Man muss ganz allein mit absolutem Vertrauen in sich selbst entscheiden, was einem guttut und was nicht. Damit haben manche Menschen heutzutage ein Problem“, so Knop.

Couple cooking in kitchen
Quelle: Getty Images/Hero Images

Es ist schließlich viel einfacher, die Verantwortung abzugeben und sich an vorgeschriebene Diätpläne zu halten. Zu essen, was schmeckt und einem persönlich ein gutes Gefühl gibt, klingt fast zu schön und einfach, um wahr zu sein. Doch mit ein bisschen Übung sollte es möglich sein, dass intuitive Essen wieder aus dem Körper hervorzulocken. Ist diese Sensibilität geschaffen, kannst du getrost auf jede Diät dieser Welt verzichten.

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