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Selbst zuckerfreie Softdrinks sind offenbar ungesund

Coca-Cola trägt Mitverantwortung für Fettleibigkeit und Diabetes

Fußballstars trinken Coke Zero, es gibt den Weihnachtstruck, und auf YouTube gibt es CokeTV. Die Verbraucherorganisation Foodwatch gibt dem Coca-Cola-Konzern eine Mitverantwortung für die Ausbreitung von Fettleibigkeit und Diabetes.

Quelle: WELT

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Zu viel Zucker, keine Nährstoffe: Coca-Cola und Co. sind Gift für den Körper, das wissen wir. Wer nicht auf die Limo verzichten möchte, greift deshalb oft zur „Zero“-Variante. Das ist wohl aber auch keine gute Idee.

Es ist das Natürlichste auf der Welt und scheint uns heute doch oft so unendlich kompliziert: Essen! Was - bei all den Ernährungstipps, Diättrends und -mythen, die uns umgeben - kann und sollte man eigentlich zu sich nehmen, wenn man gesund leben möchte?

Tatsächlich ist das relativ einfach, wenn du ein paar Grundregeln folgst. Schauen wir uns zunächst ein Beispiel an, das eine der Grundregeln illustriert. Die lautet: Kaufe im Supermarkt kein Produkt, das Zutaten enthält, die du nicht aussprechen kannst oder nicht als Essen erkennst.

Stichwort Limonaden. Eine aktuelle Studie hat untersucht, wie sich der Konsum von klassischen und zuckerfreien Limos auf die Sterblichkeit auswirkt.

Die kurze Antwort: Nicht so gut.

Quelle: Universal Images Group via Getty Images/Jeff Greenberg

Ein internationales Forscherteam hat in der Langzeitstudie Daten von mehr als 450.000 Menschen aus zehn Ländern (darunter auch Deutschland) ausgewertet. Die Teilnehmer hatten ein Durchschnittsalter von 50 Jahren und wurden 16 Jahre lang begleitet.

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Sie wurden zu unterschiedlichen Aspekten ihres Lebensstils befragt, etwa zu Ernährung, sportlicher Aktivität und Zigarettenkonsum. Im Speziellen wurde auch der Konsum von Softdrinks abgefragt, nicht allerdings der von Fruchtsäften.

Die Wissenschaftler verglichen zwei Untergruppen der Stichprobe miteinander. Diejenigen, die weniger als ein Glas (250 ml) eines Softdrinks pro Monat tranken, mit denen, die mindestens zwei Gläser pro Tag konsumierten.

Ergebnis: 11,5 Prozent der Softdrink-Trinker starben im Laufe des Untersuchungszeitraums, aber nur 9,3 Prozent aus der Vergleichsgruppe.

Quelle: Getty Images/Tetra images RF/Jamie Grill

Rechnete man die Effekte von Variablen wie Body Mass Index, sportliche Aktivität und Ernährung heraus, ergab sich für die Softdrink-Trinker ein 17 Prozent höheres Sterblichkeitsrisiko.

Dieser Zusammenhang galt sowohl für mit Zucker gesüßte als auch für künstlich gesüßte Softdrinks. Neil Murphy von der Internationalen Agentur für Krebsforschung, einer der Co-Autoren der Studie, erklärte dem „Guardian“:

Unsere ist die dritte große, in diesem Jahr veröffentliche Studie, die einen positiven Zusammenhang zwischen künstlich gesüßten Getränken und allgemeiner Sterblichkeit zieht.
Dr. Neil Murphy, Internationale Agentur für Krebsforschung

Die Formulierung ist wichtig - es besteht ein statistischer Zusammenhang, was nicht gleichbedeutend ist mit einem kausalen Zusammenhang. Es ist möglich, dass der Konsum künstlich gesüßter Getränke direkt für ein erhöhtes Sterberisiko verantwortlich ist.

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Es ist aber auch denkbar, dass beide Faktoren von einem dritten abhängen. Teilnehmer, die grundsätzlich eine Schwäche für Süßes haben, könnten häufiger künstlich gesüßte Softdrinks trinken und auch häufiger zu süßen Nahrungsmitteln greifen, die für das erhöhte Todesrisiko verantwortlich sind. Die Daten in der Studie weisen allerdings nicht darauf hin.

Quelle: Getty Images/fStop/Halfdark

Die Aussagekraft der Studie ist, trotz der großen Teilnehmerzahl und des langen Untersuchungszeitraums, eingeschränkt. Wie häufig bei solchen Untersuchungen basieren die Daten zum Softdrink-Konsum auf Selbstaussagen der Teilnehmer - die falsch sein können. Außerdem wurden die Teilnehmer nur einmal zu ihren Gewohnheiten befragt. Die können sich über die Jahre aber verändert haben.

Grundsätzlich ist es sehr schwierig, den Effekt von einzelnen Nahrungsmitteln oder Inhaltsstoffen nachzuweisen. Die Gesundheit eines Menschen hängt von Dutzenden Faktoren und deren Wechselwirkungen ab, die sich nicht gänzlich in einer Studie berücksichtigen lassen.

Nimmt man allerdings die Forschung aus Jahrzehnten zusammen, ergeben sich doch einige grundlegende Regeln dafür, welche Ernährung uns guttut und welche nicht. Der Journalist Michael Pollan hat genau das für sein Buch „In Defense of Food: An Eater‘s Manifesto“ (2008) getan.

Quelle: Getty Images/krisanapong detraphiphat

Die Erkenntnisse aus seinen jahrelangen Recherchen und Gesprächen mit Experten brach er herunter auf eine simple Formel:

„Eat food. Not too much. Mostly plants.“

Interessant im Zusammenhang mit Softgetränken ist der erste Punkt, eat food. Mit food bezeichnet Pollan nicht alles, was essbar ist, sondern natürliche Nahrungsmittel, die nicht hoch verarbeitet sind und keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten.

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Gemüse, Obst, Nüsse, Naturjoghurt, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, ein wenig Fleisch- und Käseprodukte – solche Nahrungsmittel sind demnach Teil einer gesunden Ernährung. Eine Coke Zero, die unter anderem Süßungsmittel (Cyclamat, Acesulfam K, Aspartam) und Säuerungsmittel (E 338, Natriumcitrat) enthält, ohne Nährstoffe zu liefern, gehört nicht dazu.

Den Großteil unseres Flüssigkeitsbedarfs sollten wir besser, so die Expertenempfehlung, mit einem alten Bekannten decken: dem ganz zucker- und süßstofffreien Trinkwasser. So einfach.

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