Im Handelsstreit mit der Europäischen Union will China mit Ermittlungen gegen die EU vorgehen. Das Handelsministerium in Peking kündigte eine Untersuchung in Bezug auf "Handels- und Investitionshemmnisse" an, die sich durch das Vorgehen der EU ergäben. Sie hatte in der Vergangenheit wiederholt Prüfungen staatlicher Subventionen für chinesische Schlüsselsektoren angestoßen, woraufhin China mehrfach mit Gegenmaßnahmen drohte.

Das chinesische Ministerium folgt nach eigenen Angaben einer Beschwerde der nationalen Handelskammer des Landes zum Import und Export von Maschinen und Elektroartikeln, darunter Lokomotiven und Ausrüstung für Fotovoltaik- und Windkraftanlagen. Die Untersuchung soll demnach bis Januar 2025 dauern, könnte aber um weitere drei Monate verlängert werden.

Die EU hatte kürzlich erhöhte Zölle auf in China produzierte Elektroautos verhängt. Zunächst sind diese Zölle aber nur vorläufig und müssen noch nicht gezahlt werden, sondern nur Sicherheitsleistungen für sie hinterlegt werden. Die endgültige Einführung könnte innerhalb von vier Monaten geschehen, sollte China nicht noch überraschende Zugeständnisse machen.

Elektroautos aus China sind etwa 20 Prozent günstiger als in der EU

Die Erhebung der vorläufigen Zölle ist das Ergebnis einer Untersuchung der Europäischen Kommission. Demnach wird die gesamte Wertschöpfungskette für E-Autos in China staatlich stark subventioniert. Durch die Importe droht der europäischen Industrie laut der Kommission eine voraussehbare und unmittelbar bevorstehende Schädigung.

Chinesische E-Autos sind demnach etwa 20 Prozent günstiger als in der EU hergestellte Modelle und nehmen nach Schätzungen der Branche inzwischen 22 Prozent des heimischen Marktes ein. Vor drei Jahren habe dieser Wert noch bei drei Prozent gelegen.