Der Mitfavorit auf die Gesamtwertung der Tour de France, Primož Roglič, ist auf der 12. Etappe von Aurillac nach Villeneuve-sur-Lot schwer auf die Schulter und Hüfte gestürzt. Der bislang in der Gesamtwertung viertplatzierte Slowene war in einen Massensturz verwickelt, konnte aber anschließend weiterfahren. Jedoch verlor er mehr als zwei Minuten auf den Führenden Tadej Pogačar. In der Gesamtwertung rutscht Roglič auf den sechsten Platz ab.

Der Gesamtführende Pogačar war von dem Massensturz nicht betroffen und bleibt im Gelben Trikot. Er liegt in der Gesamtwertung weiter 1:06 Minuten vor dem belgischen Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel. Dritter ist Titelverteidiger Jonas Vingegaard, mit 1:14 Minuten Rückstand.

Den Zielsprint in Villeneuve-sur-Lot gewann Biniam Girmay aus Eritrea vor dem Belgier Wout van Aert und dem Franzosen Arnaud Démare. Für Girmay ist es bereits der dritte Tagessieg bei der diesjährigen Ausgabe der Tour de France. Vor zehn Tagen hatte der Eritreer als erster Schwarzer Radprofi eines afrikanischen Landes überhaupt eine Tour-Etappe gewonnen.

Biniam Girmay holt auf der 12. Etappe seinen dritten Etappensieg bei der diesjährigen Tour de France. © Thomas Samson/​AFP/​Getty Images

Bei schwül-warmen Temperaturen im Südwesten Frankreichs begannen kurz nach dem Start die ersten Attacken von drei Ausreißern, die zwischenzeitlich drei Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld herausfuhren. Jedoch konnten sie ihren Vorsprung auf der 203,6 Kilometer langen Strecke nicht lange halten. Rund 40 Kilometer vor dem Ziel hat das Peloton die drei Ausreißer eingeholt.

Der Tag wurde zudem von einigen vorzeitigen Aufgaben von Radprofis begleitet, darunter der niederländische Sprinter Fabio Jakobsen, der 2022 eine Tour-Etappe gewonnen hatte. 

Auf der morgigen 13. Etappe von Agen nach Pau können sich die Sprinter ebenfalls Hoffnungen auf ein Sprintfinale machen. Auf der letzten flachen Etappe vor den schweren Bergwertungen in den Pyrenäen wäre alles andere eine Überraschung. Aus deutscher Sicht bietet sich für Pascal Ackermann und Phil Bauhaus die nächste Chance auf einen Etappensieg bei der 111. Ausgabe der Tour de France.