Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen. Von Januar bis April 2024 seien 6.316 Menschen abgeschoben worden, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit. Das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damals wurden demnach 4.972 Menschen abgeschoben.

Bereits im vergangenen Jahr habe es im Vergleich zu 2022 ein Plus von 25 Prozent gegeben, sagte der Sprecher. Beschlossene Gesetzesverschärfungen würden greifen.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 16.430 Abschiebungen aus Deutschland. 2022 wurden insgesamt 12.945 Menschen abgeschoben.

Abschiebungen in EU-Länder

2023 und 2022 wurden viele Menschen nach Nordmazedonien, Georgien und Österreich abgeschoben. Bei Abschiebungen in EU-Länder, die ebenfalls vordere Plätze einnehmen, geht es in vielen Fällen um Menschen, die wegen eines vorherigen Aufenthalts dort anstatt in Deutschland ihr Asylverfahren durchlaufen müssen. 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Donnerstag in einer Regierungserklärung angekündigt, er wolle Abschiebungen von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen. Das Bundesinnenministerium prüft derzeit Möglichkeiten dazu. Afghanistan und Syrien werden bislang als zu unsicher eingestuft.