Symbolischer hätte diese Klimakonferenz nicht enden können. Da beschließen die Delegierten am Mittwochmorgen ein Abschlussdokument, der Konferenzpräsident lobt das "historische" Ergebnis, und alle applaudieren sich gegenseitig. Dann aber, ein paar Minuten später, sagt die Vertreterin von Samoa im Plenum: "Der Beschluss wurde gefasst, als die Vertreter der kleinen, bedrohten Inseln noch nicht da waren." Für sie reiche das alles nicht. 

Wenig später spricht dann die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, und sie verspricht den Samoanern: "Wir fühlen mit euch." Diese Konferenz sei nur der Beginn eines Weges. Das klingt schön. Nur nutzt es denjenigen wenig, die schon mit den Füßen im Wasser wohnen. 

Einen Erfolg aber gibt es, und der hat mit dem konkreten Inhalt der Abschlusserklärung nichts zu tun: die Tatsache, dass sich die Regierungen auf eine gemeinsame Politik einigen konnten. Das klingt banal, ist aber in einer Welt voller geopolitischer Spannungen ein Wert an sich. Schließlich gelingt bei anderen Problemen nicht einmal eine gemeinsame Analyse, geschweige denn eine Strategie. 

In Dubai haben sich die Regierungen auf einen "Übergang weg von fossilen Energieträgern" geeinigt, und damit indirekt darauf, dass die Nutzung von Kohle, Öl und Gas ein Problem ist. Man kann über diese Selbstverständlichkeit müde lächeln. Man könnte sich aber auch an die Konferenz in Glasgow vor zwei Jahren erinnern: Damals schaffte es der Ausstieg aus der Kohle nur haarscharf ins Abschlussdokument. 

Der Elefant im Raum: Verzicht

Tritt man ein großes Stück zurück, und schaut auf das Grundsätzliche, dann könnte man mit etwas Mut auch sagen: Diese Klimakonferenzen und ihre Beschlüsse sind – trotz all ihrer Fehler – der Beginn von etwas fundamental Neuem. Denn die Menschheit ringt hier mit sich selbst darum, Schätze der Natur nicht mehr zu nutzen. Hier planen Regierungen das Weniger – und das, obwohl die meisten von ihnen schon das Wort scheuen. 

Kein Wunder, dass dieser Prozess schmerzhaft ist. Dass er von Rückschlägen geprägt ist und frustrierend zäh: Immerhin sollen Regierungen darauf verzichten, die fossilen Energien zu fördern, die so viele reich gemacht haben und mit deren Hilfe andere noch immer reich werden wollen. Schlicht und einfach, weil die Klimakatastrophe nur verhindert werden kann, wenn die Energieträger, die noch unter der Erde, oft unter Nationalparks schlummern, auch dort bleiben.