UN-Klimachef Simon Stiell hat die Teilnehmer der jährlichen UN-Klimakonferenz in Bonn zu verstärkten Anstrengungen insbesondere in der Frage der finanziellen Unterstützung für ärmere Länder aufgerufen. "Wir können es uns absolut nicht leisten, in den nächsten zehn Tagen zu stolpern", sagte der grenadische Politiker am Montag zu Beginn einer zehntägigen Konferenz. "Es ist klar, dass die Klimaschutz-Maßnahmen in einem viel, viel schnelleren Tempo erfolgen müssen." Das Bonner Treffen mit etwa 6000 Experten aus aller Welt soll bis zum 13. Juni die nächste Weltklimakonferenz im November in Baku vorbereiten.

Stiell rief alle Länder dazu auf, ihre Anstrengungen zu verstärken. Ohne die von den Vereinten Nationen initiierten Anstrengungen der vergangenen Jahre würde die Menschheit auf eine globale Erwärmung von fünf Grad zusteuern, die die meisten Menschen vermutlich nicht überleben würden. "Jetzt werden wir auf etwa 2,7 Grad zusteuern", sagte Stiell. "Das ist immer noch katastrophal hoch, und es liegt noch ein langer und steiler Weg vor uns, um unser gemeinsames Ziel von 1,5 Grad in diesem Jahrhundert zu erreichen, aber wir sollten Mut daraus schöpfen, dass wir auf halbem Weg sind."

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