Man schließe die Augen und stelle sich das Nachbarland Frankreich nach dem entscheidenden zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag vor: Es regiert ein Premierminister, der Holocaustleugner verehrte, ein Gesundheitsminister, der Kranke je nach Herkunft pflegen lassen will, eine Familienministerin, die gegen gleichgeschlechtliche Ehen demonstriert, ein Umweltminister, der Windräder wieder abbauen möchte, und ein Außenminister, der sich noch immer als großer Freund von Putin versteht. So könnte das Pariser Kabinett aussehen, sollten Marine Le Pens Kandidaten nach den Erfolgen im ersten Wahlgang auch aus der zweiten Runde am kommenden Sonntag als Sieger hervorgehen und eine Mehrheit im Parlament erzielen. So könnte ausgerechnet jenes Land regiert werden, das zu den wohlhabendsten Europas gehört und mit Naturschönheiten und einem hohen Konsumstandard gesegnet ist.