In Deutschland leben mehr Menschen allein als im europäischen Durchschnitt. Der Anteil von 20,3 Prozent liegt deutlich über dem bei 16,1 Prozent liegenden EU-Mittelwert, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Besonders häufig leben demnach ältere Menschen ab 65 Jahren allein.

Nur in den fünf nord- und nordosteuropäischen Staaten Finnland (25,8 Prozent Alleinlebende), Litauen (24,6 Prozent), Schweden (24,1 Prozent), Dänemark (23,5 Prozent) und Estland (21,5 Prozent) wohnten im EU-Vergleich anteilig noch mehr Menschen allein als in Deutschland.

Laut der Auswertung, die auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat basiert, ist in der Slowakei das Alleinleben hingegen die absolute Ausnahme. Lediglich 3,8 Prozent der Slowaken wohnen allein in ihrem Haushalt. Auf Zypern sind es demnach acht Prozent, in Irland 8,3 Prozent.

EU-Schnitt stieg in den vergangenen zehn Jahren

Im Zeitraum zwischen 2013 und 2023 erhöhte sich der Anteil der alleinlebenden Menschen laut den Statistikern in fast allen Staaten, der EU-Durchschnitt stieg von 14,2 Prozent auf 16,1 Prozent. Während es besonders in Bulgarien, Litauen und Finnland starke Anstiege gab, blieb der Anteil in Deutschland konstant.

Von den älteren Menschen ab 65 Jahren lebten 31,6 Prozent im Durchschnitt der EU allein, in Deutschland waren es mit 34,6 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich viele. In Litauen lebte 2023 mit 51 Prozent sogar mehr als die Hälfte der Älteren allein.