Einsamkeit ist eine der schlimmsten und eine der am weitesten verbreiteten Erfahrungen unserer Zeit. Eine leise, öffentlich unbemerkte gesellschaftliche Pandemie. Es hatte etwas Hilfloses, Rührendes und Verstörendes, als Familienministerin Lisa Paus vor Kurzem öffentlich das "Einsamkeitsbarometer der Bundesregierung" vorstellte. Auf Grundlage der Befragung von 30.000 Menschen wurde dieser Bericht erstellt, man will dem Phänomen der Einsamkeit mit ihm sozusagen regierungsamtlich begegnen. Seine Sprache scheint jedoch direkt aus der Hölle menschenfeindlicher Abstraktion, Bürokratie und wissenschaftlicher Menschenferne zu kommen.