Der umstrittene britische Influencer Andrew Tate und sein Bruder Tristan gehen in Rumänien erneut gegen eine gerichtliche Anordnung vor. "Sie wollen auf keinen Fall im Hausarrest bleiben", sagte ihr Anwalt Ioan Gliga Journalisten am Rande eines Gerichtstermins in Bukarest. Die Maßnahme sei "ungerechtfertigt".

Tate und sein Bruder sind in Rumänien am Dienstag unter anderem wegen Vorwürfen des Menschenhandels angeklagt worden. Die ihnen zur Last gelegten Straftaten umfassen außerdem Vergewaltigung und die Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung.

Der 36-jährige Tate und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Tristan waren Ende Dezember festgenommen und Ende März unter Hausarrest gestellt worden. Seitdem haben sie mehrmals versucht, die Anordnung des Hausarrests anzufechten. Es wird erwartet, dass das Gericht am Freitag über den Hausarrest entscheidet. Wann der Prozess gegen die Brüder beginnt, stand zunächst nicht fest.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sollen die Brüder und ihre Komplizen 2021 eine kriminelle Vereinigung gegründet haben, die zum Ziel hatte, Menschenhandel in Rumänien und anderen Ländern wie den USA und Großbritannien zu betreiben. Demnach seien sieben mutmaßliche Opfer sexueller Ausbeutung bekannt, die zu "pornografischen Handlungen mit dem Ziel der Herstellung und Verbreitung dieses Materials" in den Onlinenetzwerken gezwungen worden seien.

Tate hofft "am Ende für unschuldig befunden zu werden"

Der Ex-Kickboxer Andrew Tate besitzt die britische und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und ist vor Jahren nach Rumänien gezogen. Tate sagte nun, er freue sich darauf, "am Ende für unschuldig befunden zu werden". Er und sein Bruder seien "nicht die ersten wohlhabenden Männer, die unfairerweise angegriffen" worden seien. "In unserer Situation passiert das leider ziemlich häufig."

Wegen frauenfeindlicher Äußerungen wurde Andrew Tate aus mehreren Onlinediensten verbannt, hat aber noch immer rund 6,9 Millionen Follower auf Twitter. In Videos gibt er Ratschläge zu Erfolg und verbreitet frauenfeindliche und bisweilen gewalttätige Lebensweisheiten. So schrieb er unter anderem, Frauen, die Opfer sexueller Übergriffe würden, seien selbst schuld daran.