Der iPhone-Hersteller Apple hat im Streit um den Bezahldienst Apple Pay eine Einigung mit der EU-Kommission erzielt. Mit seinen Zugeständnissen habe der Konzern die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission ausgeräumt, wie die Behörde mitteilte. Auf Druck aus Brüssel hatte Apple im Januar angekündigt, künftig auch Bezahldienste anderer Anbieter auf iPhones zuzulassen. Eine mögliche Milliardenstrafe wurde damit abgewendet.

Bislang konnten iPhone-Nutzer mit ihren Geräten lediglich den Apple-Dienst für das kontaktlose Zahlen nutzen. Damit habe Apple seine dominante Position als iPhone-Hersteller missbraucht und dem eigenen Dienst einen unfairen Vorteil verschafft, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. 

Nun verpflichtete sich der Konzern nach Angaben der Kommission, die für die Bezahldienste nötige NFC-Schnittstelle auch für die Konkurrenz freizugeben. Dafür darf Apple von Wettbewerbern keine Gebühren erheben. Die Zusagen sind ab dem 25. Juli für zehn Jahre rechtlich bindend und gelten in allen EU-Ländern sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen. 

In Brüssel laufen weitere Verfahren gegen Apple

In Brüssel laufen mehrere Verfahren gegen den Techkonzern aus Kalifornien. Nach Einschätzung der Kommission verstößt Apple etwa auch mit seinem App Store gegen die europäischen Wettbewerbsregeln. Seit März muss sich der Konzern an das Gesetz für digitale Märkte, den Digital Markets Act, halten. Mit diesem will die EU die Marktmacht sogenannter Gatekeeper des Internets einschränken. Wenn ein Unternehmen sich nicht an die Wettbewerbsregeln der EU hält, kann die Kommission unter anderem eine Strafe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen.