Die Wahrscheinlichkeit eines Hochschulabschlusses von Menschen steht in Deutschland in starkem Zusammenhang zum Elternhaus. Erwachsene aus einem akademischen Elternhaus hätten um ein Vielfaches häufiger einen Hochschulabschluss als diejenigen, deren Eltern keinen akademischen Abschluss haben, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. 

56 Prozent der Erwachsenen im Alter von 25 bis unter 65 Jahren, von denen mindestens ein Elternteil eine Hochschulausbildung abgeschlossen hat, verfügten 2021 demnach selbst über einen Hochschulabschluss. Unabhängig vom Bildungsstand der Eltern erreichten 24 Prozent derselben Bevölkerungsgruppe einen Hochschulabschluss.

Bei jenen, deren Eltern maximal einen beruflichen Abschluss oder die Hochschulreife hatten, lag der Anteil bei 19 Prozent. Bei Menschen mit formal gering qualifizierten Eltern hatten zwölf Prozent einen Hochschulabschluss.

Als formal gering qualifiziert gilt den Angaben nach, wer weder über einen beruflichen Abschluss noch die Hochschulreife, sondern maximal über einen Haupt- oder Realschulabschluss verfügt, hieß es in der Mitteilung. Kinder von formal gering qualifizierten Eltern waren im Erwachsenenalter zu 40 Prozent selbst formal gering qualifiziert. Im Jahr 2022 traf das auf 2,8 Millionen Menschen (17 Prozent) im Alter von 25 bis unter 65 Jahren in Deutschland zu.  

"Dieser Anteil nimmt mit höherem Bildungsabschluss der Eltern stark ab", teilten die Statistiker mit. Bei Eltern mit beruflichem Abschluss oder Hochschulreife verfügten sieben Prozent selbst über keinen Abschluss dieser Art. Drei Prozent der Kinder aus akademischen Elternhäusern waren im Erwachsenenalter formal gering qualifiziert.

Unterschiede im Bildungsstand der Bevölkerung mit Blick auf Einwanderungsgeschichte

Darüber hinaus zeigen sich Unterschiede im Bildungserfolg vor dem Hintergrund familiärer Einwanderungsgeschichte. In Deutschland geborene Kinder von 25 bis unter 65 Jahren von zwei zugewanderten Eltern verfügten 2022 seltener über einen Hochschulabschluss (19 Prozent) als Menschen ohne Einwanderungsgeschichte (25 Prozent). Zudem waren sie häufiger formal gering qualifiziert (23 gegenüber zehn Prozent). Diese Unterschiede ließen sich jedoch vollständig durch den im Durchschnitt niedrigeren Bildungsstand der zugewanderten Eltern erklären, hieß es. 

Der Bildungsstand von Erwachsenen, die als Minderjährige nach Deutschland zugewandert sind, ist demnach umso höher, je jünger sie zum Zeitpunkt der Zuwanderung waren. Bei Menschen, die im Alter von unter drei Jahren zuwanderten, lag die Akademikerquote bei 24 Prozent. Bei Menschen, die zu diesem Zeitpunkt zwischen 14 und 18 Jahre alt waren, waren es hingegen nur neun Prozent.