Der Spargel ist ein mühsames Gewächs. Eigentlich nichts, was er so tut, passte je mit der Vorstellung einer effizienten Landwirtschaft zusammen. Schon im Römischen Reich, als es noch darum ging, möglichst viele Kalorien pro Hektar anzubauen, war der Spargel reiner Luxus. Zwar ist er reich an Vitaminen, aber arm an Kalorien. Und doch haben sein feiner Geschmack und sein Ruf als Heilpflanze ihm schon damals einen Platz auf dem Acker gesichert. Heute hat er im Hinblick auf eine klimafreundliche Ernährung einen ganz neuen Stellenwert: Kaum ein anderes Gemüse wird so konsequent regional und dazu saisongebunden angebaut. Kaum eines wird öfter an Ständen am Straßenrand oder im Hofladen aus dem heimischen Anbau gekauft. Ist also der Spargel das tief in der deutschen Ernährungstradition verwurzelte, grüne Superfood?